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Dealer wider Willen?

Wege afrikanischer Migrantinnen und Migranten nach/in Österreich
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bulayumi, Espérance-François Ngayibata
Verfasser*innenangabe: Espérance-François Ngayibata Bulayumi
Jahr: 2009
Verlag: Wien, aa-infohaus
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Darstellung der Problematik der Globalmigration dient diesem Buch als Vehikel, um Wege von Menschen afrikanischer Herkunft nach und in Österreich ohne moralisierende Gedanken aufzuzeichnen: Die Palette der in Österreich lebenden Menschen mit schwarzer Hautfarbe ist vielfältig. Ebenfalls die Beweggründe ihres Hierseins. Es sind Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer verschiedenster Charaktere und Herkunft. Unter ihnen gibt es eine unbedeutende Minderheit, die mit Drogen dealt. Dazu gibt es solche, die nie in ihrem Leben mit dem Drogengeschäft in Berührung kommen werden, obwohl sie in extremer Armut leben.
Was soll man tun, damit Menschen nicht aufgrund ihrer Hautfarbe schablonenartig in der Öffentlichkeit als Drogendealer abgestempelt werden?
Bulayumi fordert eine globale Lösung zur Bekämpfung der Drogenkriminalität, die als globaler „Wirtschaftszweig“ genauso wie andere Wirtschaftszweige von den Gesetzen des Marktes bestimmt wird: von Angebot und Nachfrage. Denn Drogen als Suchtmittel sind bereits zu den wichtigsten Handelsgütern der globalisierten Welt emporgestiegen. Kriegshandlungen, die Menschen zur unfreiwilligen Emigration zwingen, werden zum Teil durch die Einnahmen aus den Drogengeschäften genährt. Der globale Jahresumsatz des Drogengeschäfts übersteigt insgesamt den globalen Jahresumsatz von Tee, Wein, Bier, Schokolade, Tabak und Kaffee. Nur Erdöl übertrifft das Drogengeschäft. Man stelle sich vor: das Bruttonationalprodukt von Schweden beträgt 358 Milliarden und der Umsatz des globalen Drogenhandels beläuft sich auf 320 Milliarden pro Jahr.
"Dealer wider Willen?"
Afrikaner in Österreich zwischen Migrationspolitik und Stigmata
Wien - Afrikaner in Österreich im Spannungsfeld zwischen Migrationspolitik und dem Stigma, pauschal als Drogendealer abgestempelt zu werden, war das war das Thema einer Podiumsdiskussion. Anlass war die Präsentation der Neuauflage des Buches "Dealer wider Willen?". Der Bildungsreferent des Wiener Afro-Asiatischen Institutes, Esperance-Francois Ngayibata Bulayumi versucht darin Strategien zu entwerfen, mit denen Menschen schablonenartig als Drogendealer abgestempelt werden.
Als Vater zweier Söhne müsse Bulayumi Angst haben, dass sie verprügelt werden - entweder, weil sie pauschal verdächtigt werden, Drogen zu verkaufen, oder weil sie für Süchtige keinen Stoff dabei haben. Nicht zu Unrecht: Erst Anfang März war in der Wiener U-Bahn ein 27-jähriger, schon lange in Wien lebender Ghanaer, auf seinem Weg zum Arbeitsplatz am Flughafen von mehreren Verdächtigen verprügelt worden, weil er den Tätern keine Drogen verkaufen konnte.
Fehlende Migrationspolitik
Eines der Hauptprobleme sei die fehlende Migrationspolitik: "Einem Land, das keine Migrationspolitik hat, wird das irgendwann einmal teuer zu stehen kommen." Migranten aus Afrika seien "geduldete Menschen: Abschieben nein, hierbleiben ja, Arbeitsgenehmigung nein. Das ist ein Problem."
Ein Beispiel für die nach Meinung Bulayumis mangelhafte Migrationspolitik zeigt sich auf den Unis: Im Jahr 2003 habe es 572 ordentliche Hörerinnen und Hörer aus Afrika in ganz Österreich gegeben, sagte Bulayumi unter Berufung auf Zahlen aus dem Wissenschaftsministerium. Alleine die Technische Universität Berlin hatte in jenem Zeitraum mehr als 270 Studierende aus Kamerun.
Dass Menschen aus den afrikanischen Ländern nach Europa wollen, ist Bulayumi zufolge normal. Die TV-Serie "Reich und Schön" sei praktisch überall zusehen. "Wenn jemand von einem Land hört, wo Milch und Honig fließen, dann will er dort hin. Das ist doch normal", so der Buchautor.
Abwanderung von Rohstoffen und Bildung
Ein weiteres Problem sei das sogenannte "Braindrain". "Die Länder des Südens finanzieren den Wohlstand des Westens. Nicht nur durch Rohstoffe, sondern auch durch Menschen", so Bulayumi. Viele junge Leute mit Studium würden weggehen. Der Vorschlag des Autors: Steuern - zweckgebunden für Entwicklungszusammenarbeit -zu zahlen, Geld das dann ihren jeweiligen Herkunftsländern zugutekommen. (APA)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bulayumi, Espérance-François Ngayibata
Verfasser*innenangabe: Espérance-François Ngayibata Bulayumi
Jahr: 2009
Verlag: Wien, aa-infohaus
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.BMB
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ISBN: 978-3-200-01506-7
2. ISBN: 3-200-01506-3
Beschreibung: 2., überarb. Aufl., 140 S.
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch