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Die vorliegende Monographie untersucht den politischen Antisemitismus in Österreich in den letzten 100 Jahren. Der Verfasser definiert den Antisemitismus in Österreich als eine verfehlte Anpassung an die Industriegesellschaft, einen Mangel an Humanismus, Liberalität und Intellektualität. Eine Behandlung des Rassenantisemitismus der Deutschnationalen und Nationalsozialisten wird in dieser Untersuchung weitgehend ausgeklammert. Spira kommt zu dem Ergebnis, daß der politische Antisemitismus sich nicht nur gegen die Juden richtete, sondern als Waffe im innenpolitischen Kampf zwischen den Konservativen und der Arbeiterbewegung benutzt wurde, sowohl gegen innen- wie außenpolitische Gegner, wobei immer die gesamte Gesellschaft geschädigt wurde. Er analysiert die antikapitalistischen Züge des Antisemitismus sowie die Gleichsetzung von "jüdisch" und Sozialismus. Er untersucht das Verhältnis der Kommunistischen Partei in Österreich zum Antisemitismus und die Bedeutung der jüdischen Abstammung für den politischen Werdegang des österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky.