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Bildung

ein postkoloniales Manifest
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Verfasser*innenangabe: von bildungsLab* (Herausgeber), María do Mar Castro Varela (Mitwirkende), Mai-Anh Boger (Mitwirkende)
Jahr: 2021
Verlag: Münster, Unrast Verlag
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Was ist Bildung? Die meisten Publikationen, die vorgeben, diese Frage beantworten zu können, führen in der Regel eine Reihe weißer europäischer Männer an, die an Universitäten gelehrt haben oder das immer noch tun. Das bildungsLab* interveniert in diese Selbstverständlichkeit und legt - als Auftakt einer mehrteiligen Reihe unter dem Titel resistance & desire - ein Manifest vor, das dazu anregen möchte, Bildung und Erfahrung zu verknüpfen. Akademikerinnen* und Künstlerinnen* of Color und/oder mit Migrationsgeschichten reflektieren über Bildung aus unterschiedlichsten Blickwinkeln: mal persönlich, mal theoretisch, mal poetisch, mal witzig, mal ernst - immer aber präzise und klug. Sie fordern das Überdenken der eurozentrisch-humanistischen Bildungsvorstellungen und ein Nachdenken über eine postkoloniale Bildung in einer pluralen Gesellschaft.
 
REZENSION: "Diskussion - Ein Manifest ist eine öffentliche Erklärung. Mit ihm verfolgen Manifestorinnen das Ziel stärker in die Öffentlichkeit zu treten und vor allem auch wahrgenommen zu werden. In diesem Falle, wahrgenommen werden in einer weiß-dominierten männlichen Gesellschaft, die die Erfahrungen migrantischer oder PoC-Wissenschaftlerinnen verdrängen. Genau diese Erfahrungen aber sollen ein neues Nachdenken über Bildung in pluraler Gesellschaft anstoßen. Es geht um ein Öffnen vielfach als alternativlos gepriesenen Denkens. Dafür gibt es in dem schmalen Band vielfältige Anregungen. So wird beispielsweise gezeigt, wie das ¿Othering¿, Menschen zu Barbaren degradiert (26) - wie heute innerhalb eines Jahres in der Pandemie Menschen als Ungeimpfte zu Barbaren werden, zu Menschen 2. Klasse, deren Bürgerrechte stärker einschränkbar seien. Das Schmerzliche ist, dass ein Meistern dieser Ordnung auf Lehrende angewiesen ist, die selbst domini/a*e wurden, weil sie selbst sich sklavisch an dieser Ordnung abarbeiteten, wie Boger resümiert.
Thu Hoài Tran zeigt, dass Emotionen legitim sind. Gleichzeitig verweist sie darauf, dass Wut, Ärger oder Ängste nicht von allen Körpern akzeptiert werden oder sogar sanktioniert. Macht und Angst gehören in der politisch-gesellschaftlichen Welt jedoch eng zusammen. Macht hat für die Machthabenden viele Vorteile. Bei ihr unterworfen kann sie Angst erzeugen und soll es auch, da die Angst selbst wiederum Macht über die Geängstigten ausübt, sie erzeugt. Angsterzeugung ist ein Herrschaftsinstrument, wie Rainer Mausfeld überzeugend entfaltet.
Fazit - Bildungslab* regen an, sich postkolonialer Bildung anzunehmen. Sie arbeiten nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, im Gegenteil, sie sind selbst auf der Suche nach seiner Bedeutung. Sie geben zwar viele Hinweise und Beispiele, stellen aber auch viele offene Fragen. Dies macht es leicht, sich dem Gedanken nach postkolonialer Bildung zu öffnen. Nehmen wir die Einladung an. Laden wir PoC ein, ihre Erfahrungen ins Bild zu setzen und nehmen wir diese pluralen Erfahrungen in die gebrochenen Vorstellungen von Welt und Miteinander auf. Mein Begehren ist es, bisher tendenziell ausgeblendetem Raum zu geben. Arbeiten wir mit dem Manifest." socialnet - vollständige Rez siehe Link
 
Inhalt
 
Vorwort 9
Mai-Anh Boger & Maria do Mar Castro Varela
Was ist postkoloniale Bildung (überhaupt)? 11
Lalitha Chamakalayil
Geschichten - eingeschrieben in Braune Körper 17
Saphira Shure
Orte der Bildung neu be_gründen?l 19
Mai-Anh Boger
Lateinunterricht - mein heimlicher Genosse 22
Sabine Mohamed
#MustFall: Über Dekolonialisierung, Sprache und Ästhetik 27
Carolina Tamayo Rojas
Ein romantischer Rausch 34
Shadi Kooroshy
Mit Kant gegen Kant 36
Samia Aden
Warum wir über FGM sprechen und über Rassismus
schweigen sollen - Wenn postkoloniale Bildung fehlt 38
 
Malika Mansouri
Postkoloniale Interventionen in der Rechtswissenschaft -
ein Plädoyer fürs Recht 43
 
Trovania Delille
Keine Antwort ist endgültig. Ein Gedicht zur
Notwendigkeit einer postkolonialen Bildung 50
 
Sheila Ragunathan
Über das Lehren und Lernen: Auszüge aus dem
Seminaralltag 52
Purnima Vater
Irritation von Imagination als gesellschaftlicher
Transformationsprozess 57
Leila Haghighat
Kompliziertes Lernen 59
Thu Hoäi Tran
Manifest des Fühlens und Widerstehens 62
Jamila Al-Yousef
Border Syndrome 64
Natascha Khakpour
Don't beg my pardon. You never paid me for this
rose garden 66
Karima Arezo Popal-Akhzarati
Ein Weg 69
Gülden Ediger
wi(e)der-sprechen 70
Fallon Tiffany Cabral
re-orientiert und post-kolonial ge-bildet- (m)ein Prozess 73
Narmada Saraswati
Unteilbar denken lernen in einer postkolonialen
Bildungspraxis 76
 
Aicha Diallo
Der Körper als Subjekt der Vermittlung 80
Arzu Qigek
Vom doppelten Ursprung der Welt zur Neuerfindung
des Planeten 83
Saboura Naqshband
Orte des Lernens 87
Meryem Choukri
Fragen über Fragen 91
Maria do Mar Castro Varela
Manifesto - Bildung, Rassismus und Postkolonialität 95
 
Literatur 103

Details

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Verfasser*innenangabe: von bildungsLab* (Herausgeber), María do Mar Castro Varela (Mitwirkende), Mai-Anh Boger (Mitwirkende)
Jahr: 2021
Verlag: Münster, Unrast Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.U
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ISBN: 978-3-89771-091-7
2. ISBN: 3-89771-091-9
Beschreibung: 1. Auflage, 107 Seiten
Schlagwörter: Bildung, Postkolonialismus
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person bildungsLab* [Herausgeber] ; do Mar Castro Varela, María [Verfasser]
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis: Seite 103-107
Mediengruppe: Buch