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Lehrbuch der Psychiatrie

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleuler, Eugen
Verfasser*innenangabe: Eugen Bleuler. Neubearb. von Manfred Bleuler. Unter Mitw. von Jules Angst ...
Jahr: 1983
Verlag: Berlin [u.a.], Springer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Paul Eugen Bleuler (* 30. April 1857 in Zollikon; † 15. Juli 1939 ebenda) war ein Schweizer Psychiater. Bleuler war der erste europäische Klinikleiter, der sich mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud auseinandersetzte. Im Gegensatz zu den meisten Gelehrten seiner Zeit ging Bleuler nicht von einer klaren Trennung zwischen geistiger Gesundheit und Krankheit aus. Seine Arbeiten beruhen auf einer um Details bemühten Betrachtung jedes einzelnen Falls und der Entwicklung der Person des Kranken. Bemerkenswert ist hier besonders die Beschäftigung mit den Wahnwelten einzelner Kranker und der realitätsbezogenen Auslegung ihrer Äusserungen. Bleuler entwickelte die von ihm so benannte Udenustherapie (auch Oudenotherapie, vom altgriechischen ouden „nichts“ und therapeia „Dienst, Pflege, Heilung“). Die Bezeichnung drückt Bleulers Auffassung aus, dass man Krankheiten nicht sofort mit blindem Aktionismus behandeln, sondern den natürlichen Ablauf der Krankheit abwarten soll, wodurch man oft eine Heilung erreicht. Bekannt wurde Bleuler durch seine Beschreibung der Schizophrenie, die deshalb zeitweise nach ihm auch Morbus Bleuler genannt wurde (1911: Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien). Er prägte den Begriff Schizophrenie, mit dem er die Diagnose Dementia praecox von Emil Kraepelin ersetzte. Für Bleuler war die Ambivalenz das Hauptsymptom der Schizophrenie. Bleuler prägte 1911 auch den Begriff Autismus. In einer Zeit, in der für die Behandlung der Schizophrenie und anderer psychischer Erkrankungen keinerlei medikamentöse Therapie zur Verfügung stand, erreichte Bleuler durch Verbesserung der allgemeingesundheitlichen Voraussetzungen und durch persönliche Zuwendung oft eine Besserung der Symptomatik. Er war auch einer der ersten, die auf diesen Zusammenhang hinwiesen, und bewirkte eine Abkehr von dem klassischen Irrenhaus, das nicht viel mehr als eine reine Verwahranstalt gewesen war und nicht selten zu einer seelischen Verwahrlosung der Kranken geführt hatte. Bleuler vertrat allerdings auch – wie sein Vorgänger Auguste Forel – eugenische und rassistische Ansichten. Nach dem Tod von Eugen Bleuler führte sein Sohn Manfred Bleuler sein Werk weiter. Die Neuauflagen des Standardwerks seines Vaters Lehrbuch der Psychiatrie, das erstmals 1916 erschienen war und schon damals eugenische Auffassungen enthalten hatte, besorgte er ab 1937. In die Auflagen, die 1937 und 1943 in Deutschland erschienen, fügte Manfred Bleuler Aufsätze von Rassenhygienikern wie Hans Luxenburger und Friedrich Meggendorfer ein. In den Nachkriegsauflagen des jahrzehntelang hoch angesehenen Standardwerks wurden diese Einfügungen wieder getilgt und durch Hinweise auf psychiatrische Methoden wie Lobotomie (Hirnoperationen) und Neuroleptika (Psychopharmaka) ersetzt.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleuler, Eugen
Verfasser*innenangabe: Eugen Bleuler. Neubearb. von Manfred Bleuler. Unter Mitw. von Jules Angst ...
Jahr: 1983
Verlag: Berlin [u.a.], Springer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.HM
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ISBN: 3-540-11833-0
Beschreibung: Unveränd. Nachdr. der 15., von Manfred Bleuler bearb. Aufl., XXIII, 719 S. : zahlr. Ill.
Schlagwörter: Lehrbuch, Psychiatrie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Bleuler, Eugen [Urspr. Verf.]; Bleuler, Manfred [Bearb.]
Mediengruppe: Buch