Cover von Der Verlust der Tugend wird in neuem Tab geöffnet

Der Verlust der Tugend

zur moralischen Krise der Gegenwart
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in MacIntyre, Alasdair C.
Verfasser*innenangabe: Alasdair C. MacIntyre
Jahr: 2006
Verlag: Frankfurt am Main, Campus
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PH.I MacI / College 3c - Philosophie / Regal 3c-3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Alasdair Chalmers MacIntyre (* 12. Januar 1929 in Glasgow) ist ein schottisch-amerikanischer Philosoph und gilt als einer der Hauptvertreter des Kommunitarismus. MacIntyre vertritt die Auffassung, dass das Projekt der Aufklärung im Sinne einer rationalen Grundlegung moralischen Handelns gescheitert sei. Seine Hauptintention ist eine Rehabilitierung der aristotelischen Tugendethik, mit der er sich gegen die kantische Ethik und ihre verschiedenen liberalen und diskursethischen Fortführungen in der Gegenwart wendet. MacIntyre hat insbesondere in den Kreisen der anglo-amerikanischen analytischen Philosophie große Resonanz gefunden. Moralisches Handeln ist für MacIntyre nur innerhalb einer Gemeinschaft möglich. In Gemeinschaften spielen Traditionen eine entscheidende Rolle. Traditionen sind einer andauernden Entwicklung unterworfen. Sie beginnen mit einem autoritären Stadium, in dem bestimmte Überzeugungen, Texte und Äußerungen von Autoritäten fraglos übernommen werden. Im Verlauf der Geschichte kann es zu Konflikten und Krisen kommen, die dazu führen, dass diese Autoritäten in Frage gestellt und ihre Vorgaben neu formuliert werden. So werden die bestehenden Traditionen kontinuierlich weiterentwickelt, bis eventuell ein Punkt erreicht ist, an dem innerhalb einer bestehenden Tradition kein Fortschritt mehr möglich ist. Kommt es in einer Tradition zu Konflikten, die innerhalb ihrer nicht mehr bewältigt werden können, haben diese eine „epistemologische Krise“ zur Folge. Diese Krise kann überwunden werden, indem man eine konkurrierende Tradition verstehen lernt. Solange es nicht zu einer „epistemologischen Krise“ kommt, können unterschiedliche Traditionen nebeneinander bestehen. Bei Konflikten zwischen Traditionen gibt es keine Möglichkeit, sie rational zu lösen, da es keine traditionsunabhängigen Rationalitätskriterien gibt. In seinem Hauptwerk After Virtue. A Study in Moral Theory kritisiert MacIntyre die „rationalistische“ Moral der Aufklärung seit Kant, die dem Menschen keine Wurzeln gegeben habe. Anknüpfend an die Nikomachische Ethik des Aristoteles will er die Tradition der Tugendethiken wiederbeleben. Die gesellschaftliche Moral und Moralphilosophie der Gegenwart sind für ihn das Ergebnis einer Geschichte des moralischen Niedergangs, die sich in drei Phasen unterscheiden lasse: 1.eine voraufklärerische, aristotelische Phase, in der die Rechtfertigung von Praxisnormen im Kontext von lebensweltlicher Tradition und gesellschaftlicher Lebenspraxis gelang. - 2.eine im Zeichen der Aufklärung stehende Phase, in der abstrakte, von Geschichte, Lebenswelt und Erfahrung absehende Rechtfertigungsprojekte mit Allgemeingültigkeits- und Zeitlosigkeitsanspruch unternommen wurden und scheiterten - 3.eine im kulturellen Zynismus der Gegenwart kulminierende Phase, in der sich die Einsicht in das Scheitern der Aufklärung durchgesetzt hat, die instrumentelle Vernunft triumphiert und hinter der aufklärerischen Maske Beliebigkeit und Willkür herrschen. - Einen Ausweg aus der kulturellen Krise der Gegenwart kann es nach MacIntyre nur unter Preisgabe des gesamten aufklärungsethischen Paradigmas und durch die Wiedergewinnung der tugendethischen Perspektive des Aristotelismus geben.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in MacIntyre, Alasdair C.
Verfasser*innenangabe: Alasdair C. MacIntyre
Jahr: 2006
Verlag: Frankfurt am Main, Campus
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PH.I
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-593-38222-7
2. ISBN: 3-593-38222-9
Beschreibung: Erw. Neuausg., 391 S.
Suche nach dieser Beteiligten Person
Mediengruppe: Buch