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Geheime Verrücktheit

Grenzfälle der psychoanalytischen Praxis
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Green, André
Verfasser*innenangabe: André Green ; übersetzt und herausgegeben von Eike Wolff
Jahr: 2000
Verlag: Gießen, Psychosozial-Verlag
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Grundlegendes zur Theorie der Borderline-Störungen - Green thematisiert aus psychoanalytischer Sicht die sogenannten "Grenzfälle" im Überschneidungsbereich von Neurose, Psychose, Depression und Perversion. Die Fortentwicklung der psychoanalytischen Theorie von Freud bis heute wird daraufhin untersucht, wie dieser schwierigen Patientengruppe begegnet werden kann, deren Übertragung teils vollkommen unterkühlt bis abweisend ist, teils aber auch überhitzt bis an die Grenze der psychotischen Übertragung. Green untersucht im vorliegenden Buch - unter Bezug auf Winnicott, Bion und Rosenfeld und in klarer Abgrenzung zu Lacan - die Grenzen und Übergänge zwischen Somatischem und Psychischem, Innen und Außen, dem Selbst und dem Anderen. Er verläßt dabei das Neurosenmodell Freuds und plaziert die "Grenzfälle", die in mancher analytischen Praxis heute die Mehrzahl der Patienten stellen, in den Mittelpunkt seiner Theoriebildung: "Die Grenzfälle scheinen eine Position auf einer Kreuzung einzunehmen, auf einer Art Drehscheibe, von der aus sich sowohl Neurose wie Psychose, aber auch Perversion und Depression besser verstehen lassen". Der Analytiker hat es dabei oft mit Phänomenen zu tun, die einer "Logik der Verzweiflung" folgen: Selbsthaß zum Schutz des Objekts, Derealisierung und Psychose als Versuche der Rettung des Ichs vor dem Objekt. Für Green ist das Todestriebkonzept nicht das Ende der Psychoanalyse, sondern Herausforderung, dem "inneren Krieg" zwischen Eros und Destruktivität in der analytischen Theorie und Praxis angemessen Rechnung zu tragen; nur so könnten analytische Auswege aus Masochismus und negativer therapeutischer Reaktion gefunden werden. Überwiegt Eros - und damit Liebe, Sexualität, Bindung - führt der weitere Weg in Neurose bzw. weitere psychische Verarbeitung bis hin zu Symbolisierung und Sublimation, siegt die Destruktivität, geht der Weg in Perversion oder Psychose. Green zeigt auf, wie Leidenschaft und "geheime Verrücktheit" des Analysanden so aufgenommen und verstanden werden können, daß repetitive "endlose Analyse" ebenso vermieden werden kann wie destruktiver Abbruch oder sterile "Pseudoanalyse".
 
André Green ist Psychiater und Psychoanalytiker, Lehranalytiker in der Société Psychanalytique de Paris und produktivster zeitgenössischer Analytiker Frankreichs. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Zeitschriftenbeiträge. Eike Wolff ist Psychoanalytiker in der Société Belge de Psychanalyse und der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung, nach anfänglicher freier Praxis in Frankfurt/ M. und 8 Jahren in Paris seit 1995 in Brüssel.
 
Inhaltsverzeichnis
 
Einleitung von Eike Wolff:
Andre Green - Leben und Werk ............................................. 9
Bibliographie ............................................................................ 15
 
I. Warum Krieg - warum Krankheit?
Freuds Theoriewende der 20er Jahre ..................... 17
 
II. Passionen und Passionsschicksale
Zu den Beziehungen zwischen Verrücktheit
und Psychose ............................................................ 47
Verrücktheit und Leidenschaft ......................................... 47
Psychose oder Verrücktheit? ............................................. 54
Fünf Psychoanalysen: Neurosen, Psychose, Grenzfall ... 64
Leidenschaft - Trieb ........................................................... 74
Verrücktheit in der Übertragung - psychotische
Übertragung ........................................................................ 81
Das Es und das Ich ............................................................. 86
Theoretische Rechtfertigung der Unterscheidung
von Verrücktheit und Psychose ....................................... 91
Varianten eines Entstehungsmythos ............................... 95
Passivierung ....................................................................... 100
Die Leidenschaften und ihre Schicksale .......................... 103
 
III. Psychoanalytische Theorien über den Affekt
Vorbemerkungen ............................................................. 111
Der Affekt bei Freud 112
»Affekte« seit Freud I 56
Persönliche Bemerkungen ........................... 160
Zusammenfassung ...................................... 167
 
IV. Analytiker, Symbolisierung und Abwesenheit
im Rahmen der psychoanalytischen Situation
Über Veränderungen der analytischen Praxis und
Erfahrung ......................................... 171
Veränderungen im psychoanalytischen Feld
(Einschätzung der Veränderung aus objektiver und
subjektiver Sicht) ............................................... 173
Aktuelle Probleme aus der parallelen Entwicklung von
Theorie und Praxis. Der psychische Funktionsablauf und
der analytische Rahmen ................................................ 191
Schlußbemerkungen ................................ 211
Zusammenfassung ................................................... 212
V. Das Schweigen des Psychoanalytikers
Abstinenz und anderes Gold .......................................... 215
Zur Metapsychologie des Schweigens ............... 218
Von der Traumdeutung zur Traum-Sitzung ..... 226
Unter dem Siegel .......................................... 232
Übergänge ............................................ 242
Schach den Sirenen ......................................................... 246
 
VI. Was zuviel ist, ist zuviel.
Zum Beitrag der Kleinianischen Schule .............. 251
 
VIL Warum Böses? 263
Gut - böse: von Freud zu Melanie Klein ........................ 264
Vom Negativ der Perversion zur negativen
therapeutischen Reaktion ............................................... 271
Sexualität: Norm und Anormalität ................................. 277
Schuldgefühl und Liebe zum Bösen ............................... 280
Literarische Parenthese ................................................... 283
Von der Transgression zur Triebentmischung ................ 287
Das sichtbare Böse ........................................................... 291
Altes und Neues .............................................................. 295
Warum? ............................................................................ 297
 
Literaturverzeichnis ...................................................... 301
 
Quellen und Übersetzer ............................................... 311

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Green, André
Verfasser*innenangabe: André Green ; übersetzt und herausgegeben von Eike Wolff
Jahr: 2000
Verlag: Gießen, Psychosozial-Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-932133-99-4
2. ISBN: 978-3-932133-99-2
Beschreibung: 312 Seiten
Schlagwörter: Borderline-Persönlichkeitsstörung, Neurose, Psychoanalyse, Psychose, Verrücktheit, Borderline-Syndrom, Psychoanalytische Therapie
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Sprache: Deutsch
Originaltitel: La folie privée
Fußnote: Bibliographie: Seite 15-16. - Literaturverzeichnis: Seite 301-310
Mediengruppe: Buch