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1.; Die Zugereisten

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Jahr: 2004
Die Zugereisten / Kovacic, Lojze
Bandangabe: 1.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

In "Die Zugereisten" erinnert sich Lojze Kovacic an eine bittere Kindheit, sein Landsmann Jani Virk liefert einen Schlüsselroman des postkommunistischen Slowenien. Manche Dummheiten im Leben lassen sich nicht mehr gut machen. Mitte der 1920er-Jahre wurde dem Vater von Lojze Kovacic, einem "kleinen, schwarzhaarigen, leidenschaftlichen" und vor allem in Basel lebenden Slowenen die Schweizer Staatsbürgerschaft und ein Platz in der Gewerbekammer angeboten. Er lehnte ab. Aus falschem (National-)Stolz. Schließlich wollte er mit seinem Kürschnerladen in der Basler Gerbergasse nur ein bisschen Geld für die hohe Kante verdienen, um später einmal mit seiner Familie in die Heimat zurückzukehren, die damals "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" (Kraljevina SHS) hieß. Wer die Entwicklungen der beiden darauf folgenden Jahrzehnte vor Augen hat, wird sich nicht wundern, dass die Mutter - eine "blonde und große" Deutsche - den Vater bis zu seinem Tuberkulosetod mit dem Stoßseufzer "Ach, hättest du doch damals ..." verfolgte. Als der zehnjährige Lojze im Sommer 1938 mit seiner ausgewiesenen Familie in Basel den Zug besteigt und in die Heimat des Vaters abdampft, hält er es noch für ein Abenteuer. Vater, Mutter, "Bubi", die Schwestern Gisela und Clairi finden bei Verwandten auf dem Land Unterschlupf. Mehr aber auch nicht. Erwünscht sind die zusätzlichen Esser nicht, doch ist die Unterkunft am Heuboden und auf mit Maisblättern ausgelegten Betten unter dem bösen Blick von Onkel Karel noch eine Luxusherberge im Vergleich zu dem, was später folgt - ein durch Armut, Hunger und Überlebenskämpfe geprägtes Leben in der Demütigung, die noch verstärkt wird durch die ständige Gewissheit, wie schön das Dasein sein könnte, wenn der Vater damals ... Der schläft mittlerweile auf dem Tisch, weil für ein weiteres Bett in der Kammer kein Platz ist. Zuweilen findet er Arbeit in einer Fabrik, der Lohn reicht natürlich nicht einmal für das Nötigste. Lojze und Schwester Clairi gehen hausieren. Der erste Teil der Trilogie "Die Zugereisten" wurde von der slowenischen Literaturkritik zum "Roman des 20. Jahrhunderts" gewählt und liegt nun in deutscher Übersetzung vor. Er besteht aus Erinnerungsfetzen, aus den Fragmenten einer Kindheit, die neben Entbehrungen durch den Umstand erschwert wird, dass der kleine Lojze sich mit seiner Vatersprache, die er in der Schweiz nie erlernt hat, nur langsam anfreunden kann. Auch wenn er Anführer von Gassenjungen ist, mit denen er gegen andere Banden kämpft, oder Freundinnen findet, denen er sogar unter den Rock greifen darf, bleibt er ein Außenseiter, ein "nervöser und aufbrausender Junge", der wegen seiner Sprachschwierigkeiten verlacht wird und in der Schule sitzen bleibt. Er streunt durch Ljubljana, seiner "offenen, lebendigen Spielschachtel", und lernt allmählich, sich zu behaupten - auch mit unlauteren Mitteln wie Diebstahl oder Betrug. Als ihm auf der Straße der Herkunft seiner Mutter wegen "Hajlhitler" nachgerufen wird, ist das ist nur der Vorgeschmack auf die Tragödie, die Kovacic in den folgenden Bänden erzählt. Im Zweiten Weltkrieg wird Slowenien von den Hitlertruppen besetzt. Die Mutter ist fortan eine Geächtete. Nach dem Krieg wird sie mit Tochter Gisela aus Jugoslawien ausgewiesen und in ein Lager deportiert. Beide kommen ums Leben. Lojze selbst wird in die Uniform der Hitlerjugend gezwungen. (Falter)

Details

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Jahr: 2004
Übergeordnetes Werk: Die Zugereisten / Kovacic, Lojze
Bandangabe: 1.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DR, I-04/14
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ISBN: 3-85435-388-X
2. ISBN: 978-3-85435-388-1
Beschreibung: 319 S.
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Sprache: Deutsch
Originaltitel: Prišleki
Fußnote: Aus dem Slowen. übers.
Mediengruppe: Buch