Wenn wir den Namen Bertha von Suttner hören, assoziieren wir häufig die Themen"Frauen" und "Friedensforschung", viele von uns denken auch an denTausend-Schilling-Schein oder an die Zwei-Euro-Münze. Doch wer genau war Berthavon Suttner? Mit den sieben Beiträgen in diesem Band entwirft die Historikerin Laurie R.Cohen ein überraschend neues Bild der Bertha von Suttner, die als erste Frau und ersteÖsterreicherin 1905 den Friedensnobelpreis erhielt. Untersucht werden beispielsweiseanhand neuer Quellen ihre abenteuerlichen neun Jahre im Kaukasus, ihr Eintritt in dieArena des öffentlichen Kampfes gegen Krieg und Antisemitismus, die dramatischenAuseinandersetzungen im Nobelpreiskomitee, das Nachwirken ihrer Arbeit in derösterreichischen Friedens- und Frauenbewegung sowie der aristokratische Horizontihrer Romane. Die psychologischen Motive hinter der Darstellung in satirischenKarikaturen decken neue Dimensionen eines facettenreichen Wirkens bis in unsere Zeit auf.
Inhalt
Vorwort von Johanna Dohnal ...................................................................... VII
Einleitung von Laurie Cohen 1
Laurie R. Cohen
Aussteiger
Arthur und Bertha von Suttners entscheidende Jahre
im russischen Kaukasus, 1876-1885 ........................................................... 15
Flucht? Hochzeitreise? Exil? ............................. 17
Der Funke ................................................................................................... 19
„Que faire?“ („Hto AeAaTb?“ / „Was tun?“) 23
Der Russisch-Türkische Krieg .................................................................. 27
Kosmopoliten ............................................................................................ 35
Antisemitismus ........................................................................................... 39
„Ihr seid beide echte Kaukasier ..." .......................................................... 42
Bleibende Nachwirkungen und Einsichten .............................................. 46
Literatur ...................................................................................................... 51
Quellen ....................................................................................................... 53
Laurie R. Cohen
Seite an Seite, gegen den Strom
Die frühen Jahre der österreichischen Friedensbewegung
und der Vereinigung gegen Judendiskriminierung .................................. 55
Die Gesellschaft der Friedensfreunde 58
Der Verein zur Abwehr des Antisemitismus ........................................... 67
Parallele Kämpfe und Bedrohungen: Die Dreyfus-Affäre ...................... 76
Der Friede und die „Frauenfrage“ ............................................................ 82
„In das öffentliche Leben treten und Seite an Seite arbeiten ..." ............ 88
Literatur ...................................................................................................... 91
Regina Braker
Der lange Weg zur „Absicht des Erblassers“ Alfred Nobel
Die Verleihung des Friedensnobelpreises an
Bertha von Suttner im Jahr 1905 ................................................................. 95
Die Freundschaft zwischen Bertha von Suttner und Alfred Nobel ....... 97
Die Absicht Alfred Nobels und die ersten Jahre der
Nobelpreisverleihung ................................................................................. 99
Der lange Weg bis zur Verleihung des Nobelpreises an
Bertha von Suttner .................................................................................... 101
Bertha von Suttners Engagement und Wirkung nach 1905 ................... 115
Literatur ...................................................................................................... 118
Anhang I: Bjornstjerne Bjornsons Brief an das Friedensnobei-
Komitee, aus dem Berliner Tagblatt, Nr. 630, 11. Dezember 1904 ........ 120
Anhang II: Friedennobelpreisträgerinnen, 1901-1914 ........................... 121
Irmgard Hierdeis
Gefühle und Ahnungen
Eine persönliche Revue der Tendenzromane von Bertha von Suttner .... 125
Literatur ...................................................................................................... 141
Christine M. Kiapeer
Zwischen oberflächliches Bewunderung
UND FEMINISTISCHER MARGINALISIERUNG
Sichtweisen österreichischer frauen- und friedenspolitischer
Aktivistinnen zu Bertha von Suttner nach 1945 ....................................... 143
Frauenbewegungen und Friedenspolitik in Österreich ........................... 144
Methode, Grundlagen und frauenbewegte Kontexte
meiner Untersuchung ................................................................................ 151
Bertha von Suttner und ihre Bedeutung für Aktivistinnen
aus dem „Bund Demokratischer Frauen“ 156
Assoziationen zu Bertha von Suttner von
Autonomen Feministinnen ....................................................................... 162
Abschließende Analyse und Ausblick ...................................................... 167
Ausblick: Bertha von Suttners subversives feministisches Potenzial ..... 170
Literatur ...................................................................................................... 171
Ingrid Schacheri /Iris Steiner
Auf der Suche nach dem Geist der Friedenskämpferin
Gespräche über Frieden und Krieg mit Schülerinnen und Schülern
des Bertha-von-Suttner-Bundesgymnasiums in Wien ............................. 175
Ein Schiff als Schule ................................................................................... 175
Politische Akzente setzen ......................................................................... 176
Auf Spurensuche nach der Friedensnobelpreisträgerin .......................... 178
Den „Geist“ sichtbar machen .................................................................... 180
Bertha von Suttner: Vordenkerin und Rollenvorbild .............................. 183
Frieden als globales Anliegen der Schülerinnen ...................................... 187
Eine Schule, die etwas bewegt .................................................................. 188
Der Geist wirkt weiter ............................................................................... 191
Literatur ...................................................................................................... 194
Josef Berghold
Männerfantasien über eine selbstbewusste Frau
Bertha von Suttner in den Illustrationen satirischer Zeitschriften ....... 195
Literatur ....... .............................................................................................. 226
Kurzbiografien ................................................................................................. 227
Personenregister ............................................................................................. 229
Quellennachweis der Abbildungen ................................................................ 233