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Blätter für deutsche und internationale Politik 2024; 03

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Jahr: 2024
Zählung: 03
Mediengruppe: Zeitschrift
nicht verfügbar

Exemplare

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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: Z.GP.A Blätter 2024/3 / College 3a - Zeitschriften / Regal 3a-1 Status: Entliehen Frist: 25.05.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

In der März-Ausgabe beobachtet Anton Jäger eine rasante Repolitisierung der westlichen Gesellschaften und erkennt darin das Heranbrechen eines Zeitalters der Hyperpolitik. Toby Matthiesen warnt vor der Bildung einer panislamischen Front gegen Israel im Gefolge des Gazakriegs. Claus Leggewie bilanziert das Fiasko der französischen Afrikapolitik. Tamara Ehs analysiert, wie die FPÖ in Österreich nach der Macht greift. Peter Bofinger zeigt, wie die Ampelkoalition uns in die Krise spart. Und Tanja Busse und Christiane Grefe wenden sich gegen die wachsende Zerstörung des Bodens als unserer Existenzgrundlage.
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KOMMENTARE
*** Europa ohne Schutzmacht: Angriff von Putin und Trump von Albrecht von Lucke. 2024 wird zum Schicksalsjahr für die Demokratie. Deutschland und Europa müssen sich Trump- und Putin-fest machen.
*** Ostdeutschland: Was nach den Demos kommen muss von David Begrich. Das Wahljahr 2024 ist für Ostdeutschland das vielleicht wichtigste seit dem demokratischen Aufbruch 1989/90. Die ostdeutsche Zivilgesellschaft muss in der Auseinandersetzung mit der AfD gestärkt werden.
*** Die Einsamkeit der Opfer: Missbrauch in der Evangelischen Kirche von Ulrike Baureithel. Wer es bis dahin nicht glauben wollte und der Meinung war, die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) überrage ihre katholische Schwester in Sachen Moral, wurde nun eines Besseren belehrt: Ihre Schuld ist nicht minder.
*** Portugal: Abgang Costa, Auftritt der Rechten von Michael R. Krätke. Bekannt wurde er in Europa mit einer maßvollen Abkehr von der verheerenden Sparpolitik, die Südeuropa in der Eurokrise aufgezwungen worden war: der portugiesische Sozialist António Costa. Fast zehn Jahre regierte er als Ministerpräsident, bis er im November 2023 wegen einer Korruptionsaffäre zurücktrat.
*** Indonesien auf dem Weg in die Familiendynastie von Sven Hansen. Es war die weltgrößte eintägige Direktwahl eines Staatsoberhauptes: Ganze 205 Millionen Wahlberechtigte waren am 14. Februar in Indonesien aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen.
*** Ecuador und die Autokratie der Kartelle von Ferdinand Muggenthaler. In Berlin hat sich der Kokainkonsum seit 2015 mehr als verdreifacht. Ein großer Teil des hier konsumierten weißen Pulvers dürfte in Bananencontainern per Schiff aus Ecuador nach Europa gekommen sein.
*** El Salvadors »cooler Diktator«: Bukele als Prototyp? von Sandra Weiss. Claudia Ortíz ist eine Salvadorianerin mit Zivilcourage: Präsident Nayib Bukele hatte sich am 4.¿Februar per X (ehemals Twitter) längst zum Wahlsieger erklärt und viele Gratulationen erhalten, da erinnerte die oppositionelle Anwältin und Abgeordnete daran, dass noch gar keine amtlichen Ergebnisse vorlägen.
*** Mexikos »Tren Maya«: Prestigeprojekt auf Kosten der Natur von Emma Schrade. Es ist das Prestigeprojekt des in diesem Jahr scheidenden mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (Amlo): der „Tren Maya“, eine 1500 Kilometer lange Bahnstrecke quer durch Mexikos Südosten.
*** Rohstoffe in der Tiefsee: Bewahren statt Ausbeuten von Isabel Feichtner, Harald Ginzky. Tiefseebergbau war lange nur ein Thema für wenige Fachleute. Doch inzwischen sind die Begehrlichkeiten geweckt. Mehrere tausend Meter unter der Meeresoberfläche lagern drei Typen von mineralischen Formationen: Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfide.
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DEBATTE
*** Den »Anfängen« wehren, die AfD verbieten von Manfred Pappenberger. Im Zuge der Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus wird verstärkt ein AfD-Verbot diskutiert. Das sei „wenig hilfreich“, so „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie. Dem widerspricht der Pädagoge Manfred Pappenberger.
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AUFGESPIESST
Wahnvorstellungen bei der FDP von Jan Kursko. Der Wahn (oder eine bestimmte Wahnvorstellung) ist laut Wikipedia „eine die Lebensführung behindernde Überzeugung, an welcher der Patient trotz der Unvereinbarkeit mit den empirisch prüfbaren und in der Gesellschaft mehrheitlich akzeptierten Fakten festhält.“ Ganz offensichtlich treten Wahnvorstellungen derzeit gehäuft bei der FDP auf.
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NACHRUF
Oskar Reinhard Negt war ein deutscher Soziologe und Sozialphilosoph. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit wandte sich Negt auch immer wieder tagespolitischen Themen zu. Er starb am 2. Februar 2024 in Hannover - Tradition und Neugierde von Carl Wilhelm Macke. Wer Anfang der 1970er Jahre in Hannover studierte und mit dem vorgefundenen Zustand der Welt irgendwie nicht einverstanden war, kam am theoretischen Epizentrum der lokalen Studentenszene nicht vorbei: der Fakultät V in der Wunstorfer Straße. Dort waren die Studierenden ihrem eigenen politischen Selbstverständnis nach entweder links oder noch weiter links.
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KURZGEFASST
Lange waren die westlichen Gesellschaften apolitisch und indifferent. Doch seit Kurzem beobachten wir eine rasante Repolitisierung. Diese ist durch eine starke Polarisierung geprägt, analysiert der belgische Historiker Anton Jäger.
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ANALYSEN UND ALTERNATIVEN
*** Vom Koma in die Polarisierung: Das Zeitalter der Hyperpolitik von Anton Jäger. Alles ist erlaubt, aber nichts ist möglich“, mit diesem Bonmot brachte der französische Philosoph Michel Clouscard die Stimmung der 1990er Jahre auf den Punkt. Und sein Kollege Cornelius Castoriadis veröffentlichte kurz vor seinem Tod im Jahr 1997 ein Buch mit dem Titel „Der Aufstieg der Bedeutungslosigkeit“.
*** Alle gegen Israel: Der Gazakrieg und die neue panislamische Front von Toby Matthiesen. Der Krieg im Gazastreifen ist eindeutig nicht mehr auf Israel und die Hamas begrenzt. Am 25. Dezember tötete Israel mit einem Luftangriff einen hochrangigen Vertreter der iranischen Revolutionsgarden, Sayyed Razi Mousavi, in dem von Schiiten kontrollierten Sayyida-Zaynab-Viertel in Damaskus.
*** Die Zweistaatenlösung als Illusion? von Moshe Zimmermann. Fiel der neue Gazakrieg aus heiterem Himmel, oder war er vorauszusehen? Oder anders gefragt: Wie entstand in den letzten Jahren die große Illusion, dass die ‚Palästinafrage‘ sich in Luft aufgelöst hat und die Gefahr eines Aufflammens des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern bereits gebannt ist?
*** »Frankreich, verzieh dich!« von Claus Leggewie. Françafrique: Der lautmalerische Neologismus, der nach dem Zweiten Weltkrieg die enge Verbundenheit Frankreichs mit seinen Kolonien in West- und Zentralafrika ausdrücken sollte und unter dem nach der Dekolonisation die politische, wirtschaftliche, kulturelle und militärische Kooperation fortgesetzt wurde, hat heute jeden guten Klang verloren.
*** Austrofaschismus als Drehbuch: Wie die FPÖ nach der Macht greift von Tamara Ehs. Österreich wählt 2024 und alle Umfragen sehen die FPÖ, an deren Spitze sich Herbert Kickl bereits als künftiger „Volkskanzler“ inszeniert, auf Platz eins. Die Partei, in vielen Aspekten der deutschen AfD ähnlich, hat schon mehrmals mitregiert.
*** Kranker Mann und dummer Mann? von Peter Bofinger. Als Finanzminister Christian Lindner auf dem jüngsten World Economic Forum in Davos gefragt wurde, ob Deutschland ein kranker Mann sei, antwortete er: „Deutschland ist ein müder Mann nach einer kurzen Nacht.“
*** Das Ende eines Erfolgsmodells von Hans-Jürgen Urban. Die Bauern gehen auf die Straße, die LKW-Fahrer schließen sich an, derweil bei hoher Inflationsrate die Firmeninsolvenzen zunehmen und sich die Klimakrise immer weiter verschärft. Für all diese höchst disparaten Phänomene hat sich der Begriff der Vielfach- oder Polykrise eingebürgert.
*** Der Grund allen Wohlstands von Tanja Busse, Christiane Grefe. Der Boden ist unsere Existenzgrundlage, als Grund wird er ausgemessen und in Besitz genommen, als Fläche im Raum unterschiedlich genutzt, alles zusammen ist es Land – und das war schon immer ein knappes Gut. Aber noch nie war die Konkurrenz so groß.
*** Gegen den autoritären Kältestrom: Lernen wir, utopisch zu handeln! von Oskar Negt. An den Anfang setze ich, aus aktuellem Anlass, eine These: Demokratie ist die einzige staatlich verfasste Gesellschaftsordnung, die gelernt und in ihrer komplexen Bedeutung verinnerlicht werden muss, und daher immer gefährdet ist.
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BUCH DES MONATS: Joann Sfar, Die Synagoge, Cover: avant Verlag / Kämpfen müssen von Steffen Vogel. Sprachliche Aggression und körperliche Angriffe, beten und lernen unter Polizeischutz. Das ist für viele europäische Jüdinnen und Juden nicht erst, aber besonders seit dem 7. Oktober 2023 alltägliche Realität.

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Jahr: 2024
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Z.GP.A
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Jahrgang: 69
Zählung: 03
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Mediengruppe: Zeitschrift