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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GE.G Ter / College 2d - Geschichte	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reiches« sah sich die Weltöffentlichkeit mit der Tatsache konfrontiert, daß ein »zivilisierter Staat« zum Verbrecher werden und seine Greueltaten im Schutz des Souveränitätsprinzips ungestört begehen konnte.Das Fehlen einer internationalen Gerichtsbarkeit und vor allem einer adäquaten Durchsetzungsinstanz machte sich drastisch bemerkbar. Mit der Einrichtung des Nürnberger Tribunals suchte man Abhilfe zu schaffen, ohne zu erwägen, daß es sich hierbei nur um ein Adhoc-Gericht der Sieger über die Besiegten ohne völkerrechtliche Konsequenzen handelte. »Nie wieder«, hatten die Richter damals versprochen, doch dann kamen die Völkermorde in Kambodscha, Bosnien, Ruanda, denen die Welt ohnmächtig zusah.In seiner systematischen, historisch fundierten Darstellung der Völkermorde und genozidären Massaker im 20. Jahrhundert grenzt Yves Ternon den Genozid von anderen Formen der Massenmorde ab und definiert ihn als planmäßige Vernichtung bestimmter sozialer, ethnischer oder religiöser Gruppen durch einen verbrecherischen Staat. Am Beispiel der Bürger- und Befreiungskriege in Asien, Afrika und Südamerika bis hin zu den Blutbädern im ehemaligen Jugoslawien arbeitet er mit Hilfe einer interdisziplinären Analyse die Mechanismen heraus, die ein Regime zum organisierten Verbrecher werden lassen, wobei auch Vergleiche mit früheren Jahrhunderten nicht fehlen. Dabei bedient er sich der klassischen Methode der Kriminalistik: Wer sind die Täter? Wer sind die Opfer? Was sind die Motive? Wem nützt das Verbrechen? Gibt es Komplizen?Dem Autor geht es jedoch nicht darum, einen Katalog des Schreckens zu erstellen, sondern vielmehr um die Frage, wie man drohenden Fällen katastrophaler Barbarei schon im Ansatz entgegentreten könnte. Muß auf die staatliche Souveränität, das Nichteinmischungsprinzip verzichtet werden? Oder wird es der internationalen Staatengemeinschaft gelingen, in ihren Organen wie der UNO nationale Egoismen zurückzustellen, um durch ein allgemein verbindliches Völkerrecht die Rechte des einzelnen weltweit zu garantieren? (Klappentext)/ AUS DEM INHALT: / / / Danksagung 9 / Einleitung 10 / Erster Teil / Aspekte des Völkerrechts 15 / Ein gewisser Raphael Lemkin 17 / Das internationale Strafrecht 20 / Das Nürnberger Recht und das Verbrechen gegen / Die Menschheit 26 / Die Völkermordkonvention 34 / Präambel und Artikel I 37 / Artikel II und III 37 / Artikel IV und V 41 / Artikel VI 42 / Artikel VII 44 / Artikel VIII und IX 45 / Die übrigen Artikel der Konvention 45 / Unverjährbarkeit 46 / Zweiter Teil / Analyse des Völkermordbegriffs 49 / Denken ohne Kategorien 51 / Der Eine gegen den anderen 55 / Die Macht des Einen 56 / Der Totalitarismus 61 / Der andere 62 / Bedrohte Gruppen 64 / Die Schwäche der Gruppe 65 / Das Paradox der Moderne 66 / Die Logik der Idee 67 / Die Bedrohung 68 / Die Absicht 73 / Die Ausführung des Verbrechens 78 / Die Sprache des Völkermords 78 / Strukturen des Völkermords 80 / Auswahl 81 / Planmäßigkeit 82 / Die Werkzeuge des Völkermords 83 / Das Leugnen 84 / Psychosoziologie des Völkermords 87 / Ethologische Interpretation der Gewalt 88 / Die opfernde Gewalt 90 / Mechanismen der Unterwerfung 91 / Ritual der Unterwerfung 94 / Psychoanalytische Perspektiven 95 / Die Ausführenden des Völkermords 97 / Die Mittäter 101 / Die Zuschauer 101 / Dritter Teil / Die Genozide des 20Jahrhunderts 103 / Der Völkermord an den Juden 105 / Die Einzigartigkeit des Völkermords an den Juden 106 / Das Motiv in / Die StrukturDer Mörder-Staat 114 / Die Phasen des Völkermords 116 / 11933 bis 1938: Ausgrenzung 116 / 2März 1938 bis September 1959: Emigration 117 / 3September 1939 bis Juni 1941: Ausweisung und Konzentration 119 / 4Nach dem 22Juni 1941 123 / Der Völkermord an den Zigeunern 129 / Die Ausführenden 132 / Die Opfer 136 / Die Zuschauer 136 / Der Völkermord an den Armeniern 139 / Die Ursachen: Strukturen und Motive 139 / Die Fakten 143 / Der Vorsätzlichkeitsbeweis 146 / Leugnen 149 / Vergleich zwischen den Genoziden an Juden und Armeniern 153 / Der Völkermord in Kambodscha 158 / Geschichte Kambodschas 158 / Die Roten Khmer 160 / Die Konterrevolution 162 / Die Verbrechen der Roten Khmer 164 / Der 17April 164 / Die Vernichtung des neuen Volkes 165 / Religiöse und ethnische Gruppen i6j / Die Säuberungen 167 / Der Staat der Roten Khmer 169 / Das politische System 169 / Die Ideologie 170 / Aufdeckung und Leugnung 172 / Der Völkermordbeweis 176 / Kambodscha nach 1979 178 / Der Völkermord in Ruanda 181 / Ruanda und Burundi: genozidäre Voraussetzungen 181 / Der Völkermord von 1994 189 / Der Internationale Strafgerichtshof 193 / Völkermorde in der Sowjetunion? 196 / Der Kriegskommunismus und die NEP 199 / Kollektivierung und "Entkulakisierung" 201 / Völkermord durch Hungersnot in der Ukraine204 / Der Große Terror (1936-1938)207 / Die Deportationen 210 / Der Gulag 213 / Vierter Teil / Genozidäre Massaker 217 / Genozide der Vergangenheit 222 / Archäologie des Völkermords 222 / Das antike Griechenland, Rom, dieMongolen 224 / Das Christentum und die Entdeckung der Welt 228 / Die Vendée 233 / Asien 237 / China 237 / Indien 241 / Bangladesch 243 / Birma 245 / Indonesien 247 / Ost-Timor 248 / Sri Lanka 250 / Iran 252 / Afrika 253 / Südwestafrika 256 / Nigeria 258 / Sudan 260 / Uganda 264 / Äquatorial-Guinea 266 / Äthiopien 267 / Amerika 268 / Die Lage der Indios 271 / Paraguay 274 / Brasilien 276 / Fünfter Teil / Die Problematik der Intervention 281 / Die Kurdenfrage 288 / Die Tragödie in Jugoslawien 294 / Die bosnische Falle 303 / Verhütung von Völkermord 312 / Chronologie 318 / Anmerkungen 322 / Literaturverzeichnis 328 / Personenregister 339 /