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Todesarten

über Bilder der Gewalt
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sofsky, Wolfgang
Verfasser*innenangabe: Wolfgang Sofsky
Jahr: 2011
Verlag: Berlin, Matthes & Seitz
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Essays und Abbildungen zu 22 Kunstwerken mit Darstellungen von Gewalt und Tod aus verschiedenen Epochen. --- Die Kulturgeschichte der Bilder und Texte, zumal diejenige des Okzidents, ist auch eine Geschichte imaginärer Gewalt. Nahezu alle Arten des Todes sind darin verzeichnet: Jagd, Kampf und Krieg, Mord, Marter und Massaker, Opfer und Rache, Strafe und Selbstmord. Durch und durch ist die abendländische Tradition von Erlebnissen und Fantasien der Gewalt geprägt. Ihre Bildwerke stellen diese Erfahrung sinnfällig dar. Der Essay widmet sich ausgewählten Einzelfällen, in denen sich das Allgemeine zeigt. Weniger die historischen Umstände der Werke stehen dabei im Mittelpunkt als ihre ästhetische Wirkung und imaginative Kraft. Degradiert man Kunstwerke zu Beispielen ikonografischer Überlieferung oder zu Dokumenten geschichtlicher Kontexte, so raubt man ihnen den ästhetischen Sinn und Erkenntniswert. Kunst zeigt, sofern sie Wert hat, etwas, was gemeinhin nicht gesehen wird. Auch an Geschehnissen, vor denen den Menschen graut, enthüllt sie eine ungeahnte Seite. Oftmals ist die Gewalt jedoch nur kenntlich, wenn man sich zunächst an das buchstäblich Dargestellte hält. Bildnisse der Kreuzigung sind allesamt Gewaltbilder, aber die Bildtradition hat diese beunruhigende Episode mit religiösen Sinnschichten überdeckt. Sie müssen erst abgetragen werden, damit der Schrecken sichtbar wird. Erst dann kommt zum Vorschein, in welch drastischer Manier der Vorgang der Gewalt, das Verletzen, Quälen und Sterben dargeboten wird. Aber es gibt auch zahlreiche Bildwerke, welche die Vorbereitungen oder Folgen eines Gewaltaktes darstellen: tote Körper, Trauergesten der Überlebenden, Triumphposen der Sieger, wüste Flächen, zerstörte Formen, Spuren im Schnee. Solche Bilder stellen keine Gewalt dar, aber sie verweisen darauf. Nicht alles, was real ist, muss auch sichtbar sein. Was auf Bildern zu sehen ist, markiert nicht die Grenzen der Welt. Erschöpfte sich die Realität im Sichtbaren, so wären Bilder nur Abbilder eines Augenblicks. Aber Bilder können auch von Ereignissen erzählen, die selbst unsichtbar sind. Keineswegs sprechen Gewaltbilder nur von der Erfahrung des Schmerzes. Ebenso zeigen sie den Menschen als Urheber des Todes, als Krieger und Helden, Jäger und Schlächter, Henker und Mörder. Zwar ist dem Menschen das Bewusstsein des Todes auferlegt. Er ist das einzige Lebewesen, das der Gewissheit seines Endes niemals entrinnen kann. Zugleich aber weiß er von seiner vollkommenen Macht, anderen Kreaturen jederzeit den Tod bringen zu können. Diese These wird anhand diverser Einzelbilder verdeutlicht, die als Arten des Todes präsentiert werden.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sofsky, Wolfgang
Verfasser*innenangabe: Wolfgang Sofsky
Jahr: 2011
Verlag: Berlin, Matthes & Seitz
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.B
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ISBN: 978-3-88221-557-1
2. ISBN: 3-88221-557-7
Beschreibung: 1. Aufl., 270 S. : zahlr. Ill. (farb.)
Schlagwörter: Geschichte, Gewalt <Motiv>, Kunst, Bildende Kunst, Kunstdenkmal <Kunst>, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
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Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch