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Die Vielfalt religiöser Erfahrung

eine Studie über die menschliche Natur
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in James, William
Verfasser*innenangabe: William James. Übers. von Eilert Herms und Christian Stahlhut. Mit einem einführenden Essay von Peter Sloterdijk
Jahr: 2014
Verlag: Berlin, Verl. der Weltreligionen
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

William James 20 Edinburgher "Gifford-Vorlesungen über natürliche Religion" aus den Jahren 1901/02 haben die Entwicklung der Religionspsychologie nachhaltig geprägt. James, der nach eigener Aussage selbst über "keine lebendige Empfindung eines Verkehrs mit Gott" verfügte, interessierte sich für die religiöse Erfahrung des Einzelnen. Bereinigt man sie um die "wertlosen Erfindungen der dogmatischen Scholastik", so lassen sich einerseits Gesetzmäßigkeiten des religiösen Lebens beobachten. Andererseits zeigt sich aber auch eine Vielfalt, die als Quelle der Chancen für den Einzelnen zu begreifen ist.
In einem einleitenden Essay skizziert Peter Sloterdijk William James als "natürlichen Verbündeten derer, die Gründe haben, sich durch Interesse an der Religion von der Religion selbst zu emanzipieren".
 
 
 
 
 
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
 
 
 
Peter Sloterdijk, Chancen im Ungeheuren. Notiz zum
Gestaltwandel des Religiösen in der modernen Welt,
im Anschluß an einige Motive bei William James . . .
Vorwort
Vorlesung I Religion und Neurologie
Einleitung: Die Vorlesung geht nicht anthropologisch vor, sie
beschäftigt sich vielmehr mit persönlichen Dokumenten - Tatsachenfragen
und Wertfragen - Über die Tatsache, daß religiöse
Menschen häufig neurotisch sind - Kritik am medizinischen
Materialismus, der die Religion deswegen verurteilt - Widerlegung
der Theorie vom sexuellen Ursprung der Religion - Alle
Bewußtseinszustände sind neural konditioniert - Ihr Wert läßt
sich nicht an ihrer Herkunft ermessen, sondern muß an ihren
Früchten überprüft werden - Drei Wertkriterien; der Ursprung
als untaugliches Kriterium - Vorzüge des psychopathischen Charakters,
wenn er mit überdurchschnittlicher Intelligenz einhergeht
- besonders für das religiöse Leben.
Vorlesung II Umschreibung des Gegenstandes . .
Nutzlosigkeit einfacher Definitionen von Religion - Es gibt kein
spezifisches "religiöses Empfinden" - Institutionelle und persönliche
Religion - Wir beschränken uns auf den persönlichen
Bereich - Definition von Religion für die Zwecke dieser Vorlesung
- Bedeutung des Ausdrucks "göttlich" - Göttlich ist, was
Gefühle von Feierlichkeit hervorruft - Es ist unmöglich, zu einer
klaren Definition zu kommen - Wir müssen die extremeren Fälle
studieren - Zwei Arten von Einverständnis mit dem Universum
- Religion ist enthusiastischer als Philosophie - Ihr Kennzeichen:
Enthusiasmus bei feierlicher Bewegtheit - Ihre Fähigkeit, Zustände
des Unglücks zu überwinden - Der Sinn einer solchen Fähigkeit
aus biologischer Sicht.
Vorlesung III Die Wirklichkeit des Unsichtbaren 85
Wahrnehmungen contra abstrakte Begriffe - Der Einfluß von
Vorstellungen auf den Glauben - Kants theologische Ideen - Wir
haben ein Empfinden für eine Wirklichkeit, die von den Einzelsinnen
nicht wahrgenommen wird - Beispiele für das "Empfinden
von Gegenwart" - Das Gefühl von Unwirklichkeit - Wahrnehmung
einer göttlichen Gegenwart: Beispiele - Mystische
Erfahrungen: Beispiele - Andere Fälle der Wahrnehmung von
Gottes Gegenwart - Überzeugungskraft der nichtrationalen
Erfahrung - Unterlegenheit des Rationalismus in Glaubensdingen
- In der individuellen religiösen Haltung überwiegen entweder
Enthusiasmus oder Feierlichkeit.
Vorlesungen IV und V Die Religion des gesunden
Geistes 110
Der Mensch sucht vor allem nach innerer Zufriedenheit - "Einmal
Geborene" und "zweimal Geborene" - Walt Whitman - Die
Doppelnatur des griechischen Lebensgefühls - Methoden geistigen
Gesundseins - Seine Vorteile - Der gesunde Geist im liberalen
Christentum - Der von den Populärwissenschaften geförderte
Optimismus - Die "Mind-cure"-Bewegung - Ihre
Glaubenssätze - Fallbeispiele - Ihre Lehre vom Bösen - Ihre Analogie
zur Lutherischen Theologie - Erlösung durch Entspannung
- Ihre Methoden: Suggestion - Meditation - "Sammlung
" - Bewährung - Die Vielfalt möglicher Grundeinstellungen
zum Universum - Anhang: zwei Mind-cure-Fälle.
Vorlesungen VI und VII Die kranke Seele 152
Der gesunde Geist und die Reue - Wesenhafter Pluralismus der
Philosophie des gesunden Geistes - Der kränkelnde Geist: seine
zwei Stufen - Die Schmerzschwelle variiert individuell - Unsicherheit
der natürlichen Güter - Fehlschläge und Scheinerfolge
des alltäglichen Lebens - Der Pessimismus jedes reinen Naturalismus
- Die Hoffnungslosigkeit der griechischen und römischen
Weltsicht - Pathologisches Unglücklichsein - "Anhedonie" -
Jammernde Melancholie - Lebensfreude ist ein Geschenk - Ihr
Verlust läßt die körperliche Welt anders aussehen - Tolstoj -
Bunyan Alline - Krankhafte Angst - Von ihr erlöst nur eine überInhalt
7
natürliche Religion - Der Antagonismus von gesunder und kränkelnder
Geisteshaltung - Dem Problem des Bösen kann man
nicht entkommen.
Vorlesung VIII Das gespaltene Selbst und sein
Heterogene Persönlichkeitsstruktur - Der Charakter erlangt
seine Einheit schrittweise - Beispiele eines gespaltenen Selbst -
Die erreichte Einheit braucht keine religiöse zu sein - Fälle von
"Gegenbekehrung" - Weitere Fallbeispiele - Schrittweise und
plötzliche Einswerdung - Tolstojs Genesung - Bunyans Genesung.
Vorlesung IX Bekehrung 209
Der Fall Stephen Bradley - Die Psychologie der Charakterveränderungen
- Emotionale Erregungen schaffen neue Zentren der
persönlichen Energie - Schematische Darstellungsformen dieses
Sachverhalts - Starbuck vergleicht die Bekehrung mit dem normalen
Reifungsprozeß - Leubas Vorstellungen - Menschen, die
anscheinend nicht bekehrbar sind - Zwei Arten von Bekehrung
- Unterbewußte Inkubation von Motiven - Selbsthingabe - Ihre
Bedeutung in der Religionsgeschichte - Fälle.
Fälle von plötzlicher Bekehrung - Ist Plötzlichkeit wesentlich? -
Nein, sie hängt von psychologischen Eigenarten ab - Die Existenz
des transmarginalen oder subliminalen Bewußtseins -
"Automatismen" - Plötzliche Bekehrungen scheinen darauf
zurückzugehen, daß das Subjekt ein aktives unterbewußtes Selbst
besitzt - Der Wert einer Bekehrung hängt nicht von ihrem Verlauf
ab, sondern von ihren Früchten - Diese sind in Fällen plötzlicher
Bekehrungen nicht besser - Die Anschauungen von Prof.
Coe - Heiligung als ein Ergebnis - Unsere psychologische
Erklärung schließt die Gegenwart Gottes nicht aus - Das Gefühl
einer höheren Lenkung - Die Beziehungen zwischen gefühlsmäßigem
"Vertrauens-Zustand" und verstandesmäßigen Überzeugungen
- Zitat von Leuba - Kennzeichen des Vertrauens-
Vereinigungsprozeß r88
Vorlesung X Bekehrung (Schluß) 234
8 Inhalt
Zustandes: Gefühl von Wahrhaftigkeit; die Welt erscheint neu -
Sensorische und motorische Automatismen - Dauer der Bekehrungen.
Vorlesungen XI, XII und XIII Heiligkeit
Sainte-Beuve über den Zustand der Gnade - Die Art des Charakters
bestimmt sich aus der Balance von Antrieben und Hemmungen
- Dominante Erregungen - Reizbarkeit - Allgemeine
Wirkungen höherer Erregung - Das Heiligendasein ist beherrscht
von spiritueller Erregung - Diese kann zur dauerhaften Aufhebung
der Sinnentriebe führen - Wahrscheinliche Mitwirkung von
unterbewußten Einflüssen - Schemarische Darstellung dauerhafter
Charakterveränderungen - Kennzeichen der Heiligkeit - Das
Empfinden der Wirklichkeit einer höheren Macht - Seelenruhe
und Nächstenliebe - Gleichmut, Tapferkeit etc. - In Verbindung
mit Entspannung - Reinheit des Lebens - Askese - Gehorsam -
Armut - Demokratische und humanitäre Gesinnung - Allgemeine
Wirkungen höherer Erregungen.
Vorlesungen XIV und XV Der Wert der Heiligkeit
336
Heiligkeit muß am Wert ihrer Früchte für den Menschen gemessen
werden - Die Realität des Gottes muß jedoch auch beurteilt
werden - "Untaugliche" Religionen werden durch "Erfahrung"
ausgeschieden - Empirismus ist nicht Skeptizismus - Individuelle
Religion und Stammesreligion - Die Einsamkeit der Religionsstifter
- Dem Erfolg folgt der Verfall - Überspanntheiten - Exzessive
Unterwürfigkeit wie Fanatismus, theopathische Versenkung,
exzessive Reinheit, exzessive Nächstenliebe - Der Mensch kann
nur so vollkommen sein wie die Umgebung, der er sich anpaßt -
Heilige sind Sauerteig - Exzesse der Askese - Askese als Symbol
eines heroischen Lebens - Militarismus und gewollte Armut als
mögliche Äquivalente - Was für und was gegen das Heiligsein
spricht - Heilige versus "Kraftmenschen" - Man muß ihre gesellschaftliche
Funktion betrachten - Abstrakt betrachtet ist der
Heilige der am höchsten entwickelte Menschheitstypus, in seiner
jeweiligen Umgebung kann er jedoch scheitern. So machen wir
uns auf eigene Gefahr zu Heiligen - Das Problem der theologischen
Wahrheit.
Inhalt 9
Vorlesungen XVI und XVII Mystik 383
Definition von Mystik - Vier Kennzeichen mystischer Zustände
- Sie bilden eine besondere Region des Bewußtseins - Beispiele
schwächerer Formen - Mystik und Alkohol - "Die anästhetische
Offenbarung" - Religiöse Mystik - Naturanschauung - Gottesbewußtsein
- "Kosmisches Bewußtsein" - Yoga - Buddhistische
Mystik - Sufismus - Christliche Mystiker - Ihr Offenbarungssinn
- Stärkende Wirkungen mystischer Zustände - Beschreibung
durch Negationen - Das Gefühl der Vereinigung mit dem
Absoluten - Mystik und Musik - Drei Schlußfolgerungen:
(1) Mystische Zustände haben für die Betroffenen Autoritätscharakter,
(2) aber für niemanden sonst, (3) dennoch brechen sie den
Alleinherrschaftsanspruch rationaler Zustände - Sie stärken
monistische und optimistische Hypothesen.
Vorlesung XVIII Philosophie 42.5
Primat des Gefühls in der Religion, die Philosophie hat eine
sekundäre Funktion - Der Intellektualismus lehnt bei seinen
theologischen Konstruktionen alle subjektiven Maßstäbe bewußt
ab - "Dogmatische Theologie" - Kritik ihrer Attributenlehre -
"Pragmatismus" als Kriterium für den Wert von Begriffen - Die
metaphysischen Attribute Gottes haben keine praktische Bedeutung
- Seine moralischen Eigenschaften werden durch schlechte
Argumente bewiesen; Zusammenbruch der systematischen
Theologie - Ergeht es dem transzendentalen Idealismus besser?
Seine Prinzipien - Zitate von John Caird - Sie sind gut zur
Bestätigung religiöser Erfahrung, aber als Vernunftbeweis nicht
zwingend - Was die Philosophie für die Religion tun kann, wenn
sie sich in eine "Religionswissenschaft" verwandelt.
Vorlesung XIX Weitere Charakteristika 450
Ästhetische Elemente in der Religion - Gegensatz von Katholizismus
und Protestantismus - Opfer und Sündenbekenntnis -
Das Gebet - Die Religion glaubt, daß im Geber reale spirituelle
Wirkungen erzielt werden - Drei Ansichten über die Art dieser
Wirkungen - Erste Stufe - Zweite Stufe - Dritte Stufe - Automatismen,
ihre Häufigkeit bei Religionsführern - Fälle aus dem
Judentum - Mohammed - Joseph Smith - Religion und der
unterbewußte Bereich im allgemeinen.
10 Inhalt
Vorlesung XX Schlußfolgerungen 473
Zusammenfassung der religiösen Charakteristika - Die religiösen
Bedürfnisse der Menschen sind nicht identisch - Die "Religionswissenschaft
" kann Glaubenssätze nur nahelegen, nicht
verkünden - Ist Religion ein Überbleibsel primitiven Denkens? -
Die moderne Wissenschaft schließt den Begriff der Persönlichkeit
aus - Anthropomorphismus und Glauben an das Persönliche
sind Kennzeichen des vorwissenschaftlichen Denkens - Trotzdem
sind persönliche Kräfte real - Die Objekte der Wissenschaft
sind Abstraktionen, nur individuelle Erfahrungen sind konkret -
Die Religion hält sich an das Konkrete - Religion ist primär eine
biologische Reaktion - Ihr einfachster Ausdruck sind ein Unbehagen
und eine Befreiung; Beschreibung der Befreiung - Frage,
ob die höhere Macht real ist - Die Hypothesen des Autors: 1.
Das unterbewußte Selbst als Vermittlungsinstanz zwischen der
Natur und der höheren Region - 2. Die höhere Region oder
"Gott" - 3. Er verursacht reale Wirkungen in der Natur.
Nachwort 497
Bestimmung der philosophischen Position des vorliegenden Werkes
als "stückhafter" Supernaturalismus - Kritik des universalistischen
Supernaturalismus - Verschiedene Prinzipien müssen
verschiedene Wirklichkeiten hervorbringen - Wie wirkt sich die
Existenz Gottes auf die faktische Wirklichkeit aus? - Die Frage
der Unsterblichkeit - Die Frage der Einzigartigkeit und Unendlichkeit
Gottes: Religiöse Erfahrung entscheidet diese Frage nicht
positiv - Die pluralistische Hypothese entspricht mehr dem
gesunden Menschenverstand.
Anmerkungen 505
 
 
 
 
 

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Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in James, William
Verfasser*innenangabe: William James. Übers. von Eilert Herms und Christian Stahlhut. Mit einem einführenden Essay von Peter Sloterdijk
Jahr: 2014
Verlag: Berlin, Verl. der Weltreligionen
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PR.ADT
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ISBN: 978-3-458-72021-8
2. ISBN: 3-458-72021-9
Beschreibung: 1. Aufl., 581 S.
Schlagwörter: Religionspsychologie, Religiöse Erfahrung
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Herms, Eilert; Stahlhut, Christian; Sloterdijk, Peter
Mediengruppe: Buch