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Der Blaue Reiter; 29

Journal für Philosophie
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Jahr: 2010
Der Blaue Reiter 2010
Zählung: 29
Mediengruppe: Zeitschrift
verfügbar

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Inhalt

der blaue reiter Ausgabe 29: In BewegungPhilosophie der VeränderungBewegung ist das Medium, mit dem und über das der Mensch die Welt erfasst. Seit dennaturwissenschaftlichen Entdeckungen der Moderne wird Bewegung nicht mehr alsgrundlegendes Prinzip einer göttlichen Ordnung verstanden, sondern als Tatsache: alsbeobachtbarer, messbarer, schriftlich und bildlich fixierbarer Sachverhalt. Bewegung undmithin Veränderung sind in der modernen Welt nur mehr Kategorien der Mach- und derGestaltbarkeit. Begriffe wie Schicksal werden als psychologische Angst- und Versagens-bewältigungsstrategien diskreditiert.Unbeachtet bleibt im modernen naturwissenschaftlich-technischen Weltbild zumeist, dassselbst vollkommene materielle Befriedigung nicht zum Verschwinden der grundlegendenSehnsucht führt, die den Grundantrieb des Menschen darstellt: sein In-der-Welt-Sein alsSuchender. Auch wenn die Dinge in Wahrheit niemals besser oder schlechter, nur ebenanders werden, wie Sebastian Haffner bilanzierte, ist Nietzsches Fazit „War Das – dasLeben? … Wohlan, noch einmal!“ als höchste Form der Bejahung eine Aufforderung zumselbstbewussten Handeln.------------------------------------------------------------------------Aus dem Inhalt:themaKreative Zerstörung.Wo alles möglich ist, aber nichts mehr gehtDenken und Handeln in der modernen Welt sind nicht mehr durch unverfügbare Ordnungen gerahmt, selbst das handlungsbestimmende Wertesystem ist permanenten Veränderungen unterworfen. Moderne Gesellschaften müssen ihre Identität auf beständigen und riskanten Wandel, auf Wachstum, Bewegung und Zerstörung einstellen. Aber die Einrichtungen, die Dauer und Sicherheit erzeugen sollen, tragen das „Prinzip“ ihrer Zerstörung in sich.Autor: Hartmut Böhme-------------------------------------Nicht mehr hier und noch nicht dort.Leben im Übergang„Auf die Schiffe, ihr Philosophen!“, diese Forderung Friedrich Nietzsches, auf jede Gefahr hin auszulaufen, ist heute Realität für jeden – jederzeit. Was möglich ist, soll wirklich werden und jede Wirklichkeit schafft neue Möglichkeiten. Ziele sind immer nur vorläufig. Gegen die allgemeine Verunsicherung hilft nur ein sogenanntes konstellares Denken, das sich geschmeidig den jeweiligen Verhältnissen anpasst.Autor: Jens Badura-------------------------------------Welt in Bewegung: Revolution!Bilder als Medien der VeränderungDen Begriffen der Veränderung und Bewegung ist mit Logik kaum beizukommen. Denn sie definitorisch festnageln hieße, ihrem Sinn zuwiderhandeln. Am Beispiel der Revolution zeigt sich, dass Veränderung und Bewegung vor allem in Bildern „sichtbar“ werden, mithin, dass wer nach Veränderung fragt, sich vor allem mit den Bildern der Veränderung auseinandersetzten muss.Autor: Dietrich Harth-------------------------------------Aufbruch ins Neue.Denken in und aus der BewegungNeues entdeckt der Reisende nur, wenn er bereit ist für ein Denken und Handeln in offenen Horizonten. In diesem Sinne war Alexander von Humboldt kein Mann des Ankommens, sondern ein Mann des beständigen Aufbruchs. Sein „Denken in Bewegung“ eröffnet unablässig neue Perspektiven, erlaubt keinen festen, ein für allemal gegebenen Beobachterstandpunkt, sondern zwingt uns geradezu, bekannte Sichtweisen und Standpunkte beständig zu hinterfragen.Autor: Ottmar Ette-------------------------------------Die Bewegung des BegriffsErst durch Bewegung werden Gedanken zu echten Begriffen. Hegel zufolge besitzen Begriffe eine eigene Form der Lebendigkeit, weil sie als Einheit von Denken und Sein den Übergang eines Gedankens in sein Gegenteil fassen.Autoren: Michael N. Forster/Claudia Wirsing-------------------------------------Denken in Bewegung.Vom Finden des NichtgesuchtenFlanieren ist ein vom Zufall bestimmtes Gehen. Der Flaneur sucht nichts und findet doch etwas. Er spekuliert auf ein Glück, das sich im Finden des Nichtgesuchten einstellt. Gerade weil er frei über Ort und Zeit verfügt, kann er die Dinge anders und neu in den Blick nehmen – und ihnen so gerecht werden.Autor: Georg Mein-------------------------------------Wahrheit in BewegungWenn das Denken zu etwas gut sein soll, muss es der Wirklichkeit beweglich und geschmeidig – und vor allem auch sehr flink – folgen können. Diese Neuausrichtung menschlicher Rationalität, hat sich in der Wissenschaft inzwischen durchgesetzt. Erkenntnisse müssen sich in der Praxis bewähren, Wahrheit ist nur noch das, was nützt – den Zeitläuften scheint nichts Grundlegendes, nichts Bleibendes mehr abzuringen. Doch ist es eine Katastrophe, in der Veränderung auf nichts Festes bauen zu können?Autor: Udo Grün-------------------------------------Verwandlungen des Lebendigen.Metamorphosen im Wandel„Keinem bleibt seine äußere Gestalt, die Verwandlerin aller Dinge, Natur, sie läßt aus dem Einen das Andere werden ... nichts, so möchte ich glauben, verharrt auf lange im gleichen Zustand.“ Der unablässige Gestaltwandel, altgriechisch metamórphosis, wurde von Ovid dichterisch gestaltet und von Goethe zum theoretischen Prinzip erhoben: Gerade in der ewigen Umwandlung, so Goethe, besteht das Lebendige der Natur.Autor: Yuho Hisayama-------------------------------------Wille zum Wandel?Über den Umgang mit Veränderungen in Organisationen und die Rolle von Führung„Es ist nicht die stärkste Art, die überlebt und auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpasst.“ Aber: Überleben wollen viele, den Preis in der Währung Veränderung dafür bezahlen, jedoch eher Wenige.Autor: Klaus Doppler-------------------------------------Zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit.Alfred North Whiteheads Methode der spekulativen PhilosophieDer Schlüssel zum Verstehen, wie Neues entstehen kann, ist bei Whitehead zugleich das alte Rätsel der Schöpfung. Gottes Schöpferfunktion liegt in der ständigen Vermittlung zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit.Autorin: Maria-Sibylla Lotter-------------------------------------„Wie geht’s?“Bewegungswissen des Körpers und der GesellschaftErst die körperliche Bewegung verleiht der Handlungsabsicht einen praktischen Sinn, indem diese im Bewegungsvollzug sozial wirksam wird. Die stillschweigende Voraussetzung alltäglichen Wissens über die Bewegung, die besagt, dass der Körper macht, was der Kopf ihm sagt, ist jedoch eine grobe Vereinfachung. Denn die körperlichen Dimensionen des Handelns erfolgen nicht reflexiv, sondern intuitiv über ein verleiblichtes Wissen.Autorin: Gabriele Klein-------------------------------------Die ewige Wiederkunft des GleichenFriedrich Nietzsches Formel von der ewigen Wiederkunft des Gleichen ist kein Grund zur Resignation. Sein Leben so zu leben, dass man es genau so, wie es gelebt wurde, noch einmal leben möchte, ist in der Tat eine gute Medizin gegen das allerorts grassierende Unbehagen angesichts einer Zukunft, die, wie Karl Valentin einst höhnte, früher auch schon mal besser war…Autor: Andreas Luckner-------------------------------------umfrageWas muss sich verändern?Mit dem Mikrofon unterwegs auf Aachens Straßen waren Jessica Dlugaj und Dario Schach.-------------------------------------kolumne„Was bedeutet die Bewegung?“Bringt der Ost mir frohe Kunde? / Seiner Schwingen frische Regung / Kühlt des Herzens tiefe Wunde. Franz Schubert hat dieses Gedicht aus Goethes West-östlicher Divan in einer Weise vertont, für die das Wort Bewegung wie geschaffen erscheint, die Bewegung des Gefühls, die jenen anderen, den mess- und nutzbaren Bewegungen so fernsteht.Autor: Friedrich Dieckmann-------------------------------------essay„mit der Seele suchend…“Das Widerspiel von Sehnsucht und AngstUnbeachtet bleibt im modernen naturwissenschaftlich-technischen Weltbild zumeist, dass selbst vollkommene materielle Befriedigung nicht zum Verschwinden der grundlegenden Sehnsucht führt, die den Grundantrieb des Menschen darstellt: sein In-der-Welt-sein als Suchender. Sehnsucht, ist ein beständig in Bewegung befindliches, fliehendes Denken, das zwar Ziele, aber keine Ankunft kennt.Autor: Stefan Diebitz-------------------------------------portraitFluss der Dinge oder statisches Sein?Heraklit und ParmenidesDie grundlegende Frage nach dem Gegensatz zwischen Stillstand und Bewegung wird von Parmenides und Heraklit im Zusammenhang mit der Frage nach dem Wesen des Seienden diskutiert. Während Parmenides alle Veränderungen als nur scheinbare glaubt entlarven zu können, verficht der von Platon zu dessen Antipoden stilisierte Heraklit die These, dass alles in beständiger Veränderung begriffen ist und dass entgegen dem geläufigen Verständnis gerade Bewegung und Veränderung es sind, die den Fortbestand einer Sache garantieren.Autor: Christof Rapp

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Jahr: 2010
Übergeordnetes Werk: Der Blaue Reiter 2010
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Z.PI.A
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Mediengruppe: Zeitschrift