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Mein Leben ist eine Waffe

Selbstmordattentäter - Psychogramm eines Phänomens
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Reuter, Christoph
Verfasser*innenangabe: Christoph Reuter
Jahr: 2002
Verlag: München, Bertelsmann
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Eigeninteresse und Todesfurcht hielten bislang als Triebkräfte Attentäter von der Selbstopferung ab. Seit den menschlichen Angriffswellen des Iran im Krieg mit dem Irak hat die Idee des Märtyrers vor allem im arabischen und islamischen Raum Platz gegriffen. Die Hisbollah, Al Qaida, Selbstmordbomber im Kaschmir, in Tschetschenien, auf Sri Lanka oder in Kurdistan sind Erscheinungsformen eines Krieges, der, so der Autor - Journalist für "Geo", den "Stern", "Die Zeit" - von den USA nicht gewonnen werden kann. Darstellung und Argumentation gehen dahin, dass den Westen und die islamische Welt grundsätzliche Wahrnehmungen trennen. Nicht Verblendung oder Gehirnwäsche veranlassen die Selbstmordattentäter, sondern religiöse Mythen, Unterlegenheitsgefühle und eine aus dieser Sicht resultierende, quasi-logische Handlungsoption, eben das Selbstmordattentat. Reuter schildert Einzelfälle, spürt Motiven nach, berichtet über Ausbilder und Counter-strategy-Experten, macht dies aber nicht psychologisierend individualistisch, sondern vor dem Hintergrund und unter Einbeziehung der historischen und politischen Situation. --- Sie setzen die Grundregel menschlicher Existenz außer Kraft, die da heißt, so lange wie möglich zu leben. Damit treffen sie ins Herz der Macht. Gegen Selbstmordattentäter gibt es keinen Schutzschild und keine Sicherheitsszenarien. Davon ist der mit dem Springer-Journalistenpreis ausgezeichnete Islamexperte Christoph Reuter überzeugt. Ihre wahre Zerstörungskraft liegt in einem komplizierten Koordinatensystem von politischer Wirklichkeit, Wahn und mythischen Vorstellungen begründet. Reuter widerspricht den schnellen Begründungen, die sich auf die Biografien der Attentäter stützen und sie als psychopathische Ausnahmeerscheinungen abtun. Aus seiner langjährigen Erfahrung vor Ort in verschiedenen Ländern islamischer Kultur und aus einer Vielzahl von Begegnungen mit Menschen aus dem Umfeld von Selbstmordattentätern entwickelt Reuter die kulturellen Hintergründe und das Psychogramm eines Phänomens, das erst vor 20 Jahren mit der islamischen Revolution im Iran entstand. Die Idee breitete sich aus wie ein Virus - von der Hisbollah über die Hamas bis nach Tschetschenien und Sri Lanka. Reuter verfolgt Lebenswege, die auch gebildete Menschen in das verzweifelte Glück des Selbstmordanschlags treiben. Am Beispiel der palästinensischen Gesellschaft wird deutlich, dass es keiner Gehirnwäsche, sondern einer menschlichen und politischen Ausnahmesituation bedarf, um Selbstmordattentäter hervorzubringen. Ändern sich politische Lage und Lebensbedingungen, verschwinden auch die Attentäter, denn, so Reuter, die "Märtyrer-Maschine" ist flüchtig. Auf die Dauer lässt sich das Grundbedürfnis nach Leben, Nähe und Liebe, wie am Beispiel des Iran zu sehen, nicht verneinen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Reuter, Christoph
Verfasser*innenangabe: Christoph Reuter
Jahr: 2002
Verlag: München, Bertelsmann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.BT, I-02/16
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ISBN: 3-570-00646-8
Beschreibung: 1. Aufl., 447 S.
Schlagwörter: Attentat, Psychographie, Selbstmord, Selbstmordattentäter
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Mediengruppe: Buch