Max Adler (* 15. Jänner 1873 in Wien; † 28. Juni 1937 ebenda) war ein österreichischer Jurist, Politiker und Sozialphilosoph; er war ein maßgeblicher Theoretiker des Austromarxismus. Er war ein Bruder von Oskar Adler. Max Adler studierte Rechtswissenschaften und gründete bereits in seiner Studentenzeit eine "Freie Vereinigung Sozialistischer Studenten". Später arbeitete er als Anwalt. Adler war überzeugter Marxist und versuchte, die Ideen des Marxismus mit der Philosophie Immanuel Kants zu verbinden. Von 1904 bis 1925 fungierte er, gemeinsam mit Rudolf Hilferding, als Herausgeber der "Marx-Studien". --- Um dem Bedürfnis nach einer Auswahl aus dem umfangreichen Lebenswerk Max Adlers in einer vertretbaren, wenn auch keineswegs optimalen Form entgegenzukommen, entschlossen sich die Herausgeber, die Entwicklung und die wesentlichen Positionen Adlers an Hand von ausgewählten Aufsätzen und Broschüren zu dokumentieren und mit einer in die Gedankenwelt Adlers einführenden Einleitung zu versehen. Bei dieser Auswahl wurden bewußt Teile vermieden, die in Form von Neudrucken oder Reprints vorhanden oder aber, obwohl vergriffen, relativ leicht erhältlich sind. Die Auswahl erfolgte unkommentiert und ohne Anmerkungen zu erwähnten Personen und Ereignissen. In drei thematischen Bereichen wurden gruppiert: 1) Soziologische Schriften. Schriften zur Theorie und Praxis der Arbeiterbewegung; 2) Schriften zu Erziehung und Sozialismus; 3) Philosophische Schriften.
Inhalt
Alfred Pfabigan: Max Adler 9
Norbert Leser - Alfred Pfabigan: Redaktionelle Vorbemerkungen 19
I. Soziologische Schriften. Schriften zur Theorie und Praxis der Arbeiterbewegung
Zur Revision des Parteiprogramms 23
Unpolitisches. Zum Magdeburger Parteitag 33
Der Sozialismus und die Intellektuellen 36
Die Idee der Nationalkultur 36
Die Erweckung des Proletariats 41
Die Intellektuellen im Gefolge der Bourgeoisie 44
Studenten und Arbeiter 47
Bürgerliche Schranken des Verständnisses 49
Der Blick auf das gesellschaftliche Ganze 52
Der theoretische Geist des modernen Sozialismus 55
Der Kulturzweck des Sozialismus 57
Die Subalternisierung der geistigen Arbeit 61
Die Resignation der geistigen Arbeit im Kapitalismus 65
Unsere Aufgabe 70
Das Prinzip des Sozialismus 73
Zwei Jahre ...! Weltkriegsbetrachtungen eines Sozialisten 80
Einleitung 80
Die Pflicht zur Kultur 84
Große Zeit 87
Erneuerung 90
Vom Märtyrertod 92
Der Krieg ist der Vater aller Dinge 95
Gottesgericht 99
Im Schmelztiegel des Krieges 102
Der ewige Friede 104
Über den Kriegssozialismus 107
Ein Kapitel Kriegsphilosophie 112
Der Krieg ist aus, der Kampf beginnt 123
Eine Partei der Verwirrung 129
Demokratie und Rätesystem 133
Erstes Kapitel: Bürgerliche und soziale Demokratie 133
Zweites Kapitel: Das Lebensprinzip der Demokratie 137
Drittes Kapitel: Kommunismus oder Bolschewismus? 140
Viertes Kapitel: Die Diktatur des Proletariats 143
Fünftes Kapitel: Ursprung und Idee der Arbeiterräte 147
Sechstes Kapitel: Der Wandel der Arbeiterräte 151
Siebentes Kapitel: Das Rätesystem 154
Achtes Kapitel: Die Eigenart des Rätesystems 157
Neuntes Kapitel: Die nächsten Aufgaben der Arbeiterräte 160
Politische oder soziale Demokratie. Ein Beitrag zur sozialistischen Erziehung 163
Vorwort 163
1. Demokratie als Problem 166
2. Die Kritik an der Demokratie 168
3. Die Doppelsinnigkeit des Wortes Demokratie 171
4. Demokratie als bürgerliches Ideal 172
5. Standesunterschied und Klassengegensatz 174
6. Politische und soziale Demokratie 176
7. Der eigentliche Sinn der Demokratie ist solidarische Vergesellschaftung 179
8. Warum im Staate keine echte Demokratie möglich ist 180
9. Über den Unterschied von Zwangsordnung und Herrschaftsordnung 183
10. Das Problem der Majorität 186
11. Übergang zur Erörterung des Begriffs der Diktatur 189
12. Unterscheidung von Diktatur und Terrorismus 192
13. Diktatur und Demokratie 193
14. Das Gleichgewicht der Klassenkräfte 198
15. Über wirtschaftliche Demokratie 205
16. Die funktionelle Demokratie 211
17. Soziale Demokratie und sozialistische Erziehung 214
Zur Diskussion des neuen Parteiprogramms 217
Die dritte Internationale und wir 226
Linkskritik oder Linksgesinnung 231
Meine Parteitagsrede 238
Neueinstellung unserer Politik? 244
Praktischer oder unpraktischer Klassenkampf 250
Über das Prinzip der proletarischen Politik 260
Der Arbeiter und sein Vaterland. Marxistische Bemerkungen über bürgerliches und proletarisches Wehrsystem 266
Einleitung: Das Prinzip der Nichteinmischung 266
Erstes Kapitel: Über Staatsverantwortung 269
Zweites Kapitel: Panzerangriff auf die Internationale 275
Drittes Kapitel: Prinzipielles zum Wehrproblem 280
Viertes Kapitel: Richtlinien der Richtungslosigkeit 287
Das österreichische Beispiel und der Faschismus 293
Zum deutschen Parteikonflikt 299
Parteidiskussion? 304
Unsere Stellung zu Sowjetrußland. Die hauptsächlichen Fehlerquellen für die Beurteilung der russischen Revolution 319
Wie kommen wir zum Sozialismus? 340
Wandlung der Arbeiterklasse? 348
Unterworfenes Deutschland 370
II. Schriften zu Erziehung und Sozialismus
Kirche und Schule 375
Die Unmöglichkeit der neutralen Erziehung 382
Die soziologischen Grundlagen der weltlichen Schule 388
III. Philosophische Schriften
Kant und der Sozialismus 407
Karl Kautskys "Urchristentum" 424
Marxismus und Materialismus 435
Dialektik oder Metaphysik 443
Die Dialektik des Werdens 451
Über den kritischen Begriff der Religion 457
Die sozialistische Idee der Befreiung bei Karl Marx. Zu seinem hundertsten Geburtstage am 5. Mai 1918 478
Die Beziehungen des Marxismus zur klassischen deutschen Philosophie 490
Quellennachweis 509