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Die Gifte in der Weltgeschichte

das Standardwerk
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lewin, Louis
Verfasser*innenangabe: Louis Lewin
Jahr: 2007
Verlag: Wien, TOSA
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: NK.R Lewi / College 3d - Gesundheit, Medizin / Regal 3d-5 Status: Entliehen Frist: 24.05.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Louis Lewin (1550-1929) war ein deutscher Arzt, Pharmakologe, Toxikologe und Begründer der Industrietoxikologie und Suchtmittelforschung. Sein 1928 erschienenes "Lehrbuch der Toxikologie" gilt heute noch als Standardwerk. Gifte haben stets ihre Verwendungszwecke gefunden, und die Kunst, sie gebrauchen zu lassen, erbte sich, wie das Unheil, auf der Welt fort. Von der Antike bis in die Neuzeit untersucht Louis Lewin wie GiftmischerInnen ihre Opfer töteten, wie Fürsten, Könige, Kaiser und Päpste durch Gift ums Leben kamen. Mit kriminologischem Gespür wird das Vorgehen der Täter entlarvt und die Wirkungsweise der Gifte beschrieben und analysiert. Der Bearbeiter geht sogar auf die verheerende Wirkung von Agent Orange ein, welches die US-Amerikaner im Vietnamkrieg einsetzten und was zu furchtbaren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung führte. - Nach einer kurzen Einleitung wird die Historie aller bekannten Gifte in zwölf Büchern, die in bis zu fünf Abschnitte und vier Kapitel untergliedert sind, vorgestellt. Beginnend beim Stechapfel (Seite 39) bis hin zu Polonium (S. 478) erhält der Leser Einblicke pathologische, kriminologische, psychologische, militärische und andere Aspekte und Zwecke von Giften. Zu manchen Giften und damit verbundenen Themata gibt es eingefügte, farblich in grau abgesetzte Essays, durch die der Leser auf übersichtliche Art weitere Informationen erhält. Das Erste Buch beschäftigt sich mit der Entwicklung, Verbreitung und Verwendung der Gifterkenntnisse in alter Zeit, wie Gifte im Altertum, Gifte und Magie, Aberglaube, Liebes- und Abtreibungstränke. Vergiftungen und ihre Erscheinung als Krankheit, sowie Erkennung einer Vergiftung sind Gegenstände des zweiten Buches. Das dritte Kapitel ist der medizinischen Forensik gewidmet. Nach dem Dritten Buch in dem die Behandlung von Vergiftungen in früheren Zeiten beispielhaft behandelt wird, ist das Vierte Buch der Beziehung von Gesetzen zu Gift gewidmet. Im ersten Abschnitt werden gesetzliche Vorschriften für den Umgang mit Giften und die Bestrafungsarten für Vergiftung, wie z. B. das Rädern erörtert. Beginnend beim Schierlingsbecher der antiken Polis bis hin zu Blausäure bietet das der zweite Abschnitt einen Überblick über Gifte als Strafvollziehungsmittel und ihre Wirkungsarten. Das Fünfte Buch schildert kurz auf 12 Seiten (ärztliche) Fehlgriffe mittels Arzneien. Die Heimtücke bei der "Giftbeibringung auf absonderlichen Wegen" wird anhand zahlreicher Beispiele im Sechsten Buch offenbar. Z. B. das "Nessusgewand" des Herakles und andere Gebrauchsgegenstände, durch die Schleimhäute oder Wunden vergiftet werden. Das Siebte Buch hat den Suizid durch Gift zum Gegenstand. Allein Alter und Bedeutung des Arsen und seinen Verbindungen als Gifte ist dem 10seitigen Achten Kapitel zu entnehmen. Ein Schwerpunkt des Buches wurde auf "Hervorragende geschichtliche Menschen als Verüber oder Erdulder von Vergiftungen" im 176seitigen Neunten Kapitel gesetzt. Beginnend in der griechischen Antike, den Cäsaren Roms, den Assassinen und Kreuzzügen bis zu den europäischen Königsfamilien und -höfen im Mittelalter. Die Renaissance mit dem Schwerpunkt "Beziehungen italienischer Herrschergeschlechter und Republiken" findet sich Fünften Abschnitt wieder. Visconti, Sforza, Medici, Rovere , Malatesta etc. Im sechsten Abschnitt gibt es Vergiftungsberichte aus dem 16. und den folgenden Jahrhunderten. Neben den romanischen Ländern stehen hier die nordischen Länder und Deutschland im Mittelpunkt. Nachdem das erste Kapitel des Zehnte Buches allgemein "Frauen als Giftkennerinnen und Vergifterinnen" zum Gegenstand hat, werden im zweiten und dritten Abschnitt die Renaissancegestalten wie Catarina Sforza,Catarina de Medici, die Marquise von Brinvilliers, die Geschwister Mancini und die Untaten der "Aqua Tofana" genauer untersucht. Im Elften Buch macht der Leser Bekanntschaft mit "Geistlichen als Vergifter oder Opfer von Vergiftungen", z. B. Kaiser Heinrich VII., Leo X., Marcellus II., Sixtus V. u. a. Die letzten 40 Seiten des Zwölften Buches zeigen "Gifte als Kriegsmittel". Nach einer "Betrachtung über das Unmoralische der Giftverwendung für den Krieg" werden Trinkwasservergiftung, Pfeilgifte, Giftige Tiere als Fernwaffe, Gaskrieg und andere biologische und chemische Kampfstoffe vorgestellt. Eine Betrachtung über "Gift im 20. und 21. Jahrhundert und ein Schlusswort schließen das interessante und gut zu lesende "Geschichtsbuch der Toxilogie" ab. Zur Nutzung als Nachschlagewerk wäre jedoch ein Register wünschenswert gewesen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lewin, Louis
Verfasser*innenangabe: Louis Lewin
Jahr: 2007
Verlag: Wien, TOSA
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.R
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ISBN: 978-3-85003-152-3
2. ISBN: 3-85003-152-7
Beschreibung: Aktualis. und bearb. Neuausg., 480 S.
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Mediengruppe: Buch