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Moralistisches Spiel - spielerische Moralistik

das Romanwerk von Michel Houellebecq
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Berger, Sandra
Verfasser*innenangabe: Sandra Berger
Jahr: 2014
Verlag: Wiesbaden, Harrassowitz Verlag
Reihe: culturae; 11
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Hinter dem Phänomen Houellebecq verbirgt sich mehr als nur ein Skandalautor. Sandra Berger zeigt dies in ihrer Untersuchung von Houellebecqs Romanwerk, indem sie die in den Romanen zur Darstellung kommenden Menschenbilder mittels zweier anthropozentrischer Zugriffe - Moralistik und Spiel - analysiert und somit die kritische Reflexion naturwissenschaftlichen Fortschritts offenlegt. Das Romanwerk Houellebecqs wird somit einerseits als eine produktive Auseinandersetzung mit der französischen Moralistik und besonders mit ihrem paradigmatischen Begründer Michel de Montaigne verstanden, die in der Ausbildung einer moralistischen Schreibweise ihren Ausdruck findet, und andererseits als Inszenierung eines auf der Idee des Schauspiels basierenden anthropologischen Verstehensmodells. Das Zusammenwirken dieser einander bedingenden Konzepte erlaubt es, gerade die Modellhaftigkeit der Romane im Hinblick auf die Konturierung des Menschen und seines posthumanen Nachfolgers herauszuarbeiten. Derart tritt der antizipatorische, die Abschaffung des Menschen durchaus kritisch reflektierende und eine eigene Deutungsmacht behauptende Charakter des Romanwerks auch und gerade im Verhältnis zu den modernen Naturwissenschaften deutlich zutage. (Verlagstext)
 
 
AUS DEM INHALT:
Inhalt
Vorwort
 
1. Einleitung
 
2. Zum Konzept: Moralistisches Spiel - spielerische Moralistik
2.1 Intertextuelles Spiel - Houellebecqs Romane als vermeintlicher Renouveau von Realismus und Naturalismus
2.2 Moralistik - was ist das? Eine Definition anhand von fünf Merkmalen
2.2.1 Formale Offenheit
2.2.2 Freiheit von moralisierender Bevormundung
2.2.3 Selbstreflexivität
2.2.4 Beachtung sozialer Interaktion
2.2.5 Skepsis
2.2.5.1 Pyrrhonische Skepsis
2.2.5.2 Pyrrhonismus, Montaigne ... und Houellebecq
2.3 Das Spiel als anthropologische Konstante
2.3.1 Spiel - Ausgangpunkte: Johan Huizinga und Roger Caillois
2.3.2 Spiel - Begriffsbestimmung
2.3.2.1 Das Spiel aus anthropologischer Sicht: Das Rollenspiel unter Rückgriff auf Helmuth Plessner
2.3.2.2 Erweiterung des Rollenspielbegriffs mit Erving Goffman um eine soziologische Perspektive
 
3. Das Ende der Menschlichkeit - der Roman als Spielraum der kapitalistischen Gesellschaft
3.1 Die Sonderstellung des Erstlings: Extension du domaine de la lutte als programmatischer Roman
3.1.1 Eine unmenschliche Gesellschaft: Resume des Romans
3.1.2 Der Protagonist als Beobachter, Repräsentant und Poetologe
3.1.3 Extension du domaine de la lutte als programmatischer Roman
3.1.4 Das Spiel mit der Distanz
3.2 Plateforme oder Die Ökonomisierung menschlicher Beziehungen
3.2.1 Plateforme als tragischer Liebesroman oder Wie der Protagonist seine eigene These zu widerlegen scheint
3.2.2 Perspektivierungen: Negative Anthropologie, unzuverlässiges Erzählen und der Roman als Interdiskurs
3.2.3 Michels Selbstverortung oder Die erschütterte Männlichkeit
3.2.4 Stereotype als Mittel der Weltaneignung: Ein Bilderreigen
3.2.5 Exotische Ferne oder Die Suche nach einem irdischen Paradies
3.2.6 La formule Aphrodite: Der Entwurf eines irdischen Paradieses durch Ökonomisierung der Relationen
3.2.7 Das unerträgliche Eigene
3.2.8 Die Vereinbarkeit des Unmöglichen in Valerie: Göttin, Mutter und das ewig Weibliche
3.2.9 Die Unausweichlichkeit einer physischen Transformation des Humanum
 
4. Das Ende der Menschheit - der Roman als Spielraum der posthumanen Gesellschaft
4.1 Les particules elementaires - die Abschaffung des Menschen als positive Utopie?
4.1.1 Die narrative Konzeption: Zur Bedeutung von Prolog und Epilog
4.1.1.1 Der Prolog: Programmatische Ankündigung
4.1.1.2 Zur vermeintlichen Faktualität des Epilogs
4.1.2 Rollenspiele - exemplarische Verkörperungen menschlicher Eigenschaften
4.1.2.1 Die materialistische Anthropologie als negative Prägekraft des gesellschaftlichen Klimas
4.1.2.2 Michel - unmenschlicher Wegbereiter der Abschaffung des Menschen
4.1.2.3 Bruno - die Reduktion auf das Physische
4.1.2.4 Christiane - die Sinnlosigkeit der liberation sexuelle als exemplarischer Emanzipationsbewegung angesichts von Krankheit und Tod
4.1.2.5 Annabelle - die Unmöglichkeit der Liebe
4.1.2.6 David di Meola - Gewalt als marginales Problem
4.1.2.7 Kritische Revision der positiven Utopie vor dem Hintergrund der analysierten Rollenspiele
4.1.3 Status der Fiktion
4.1.3.1 Zur Fiktionalität der Binnenerzählung
4.1.3.2 Bedeutung der Fiktionalität über den Roman hinaus
4.2 La possibilite d'une ile oder Die Rückkehr zum Humanum
4.2.1 Zum Parodiebegriff
4.2.2 La possibilite d'une ile als apokalyptischer Roman
4.2.3 Zur condition humaine des postmodernen Subjekts
4.2.4 Daniel 1 und die Sekte der Elohimisten: Ein ungläubiger Anhänger
4.2.5 Die Bedeutung des redt devie
4.2.5.1 Die Daniel-Apokalypse
4.2.5.2 Die Exegese der neo-humains als Identitätsstiftung
4.2.6 Die Suche nach einer Insel - das Suchen und Finden der Liebe als Utopie der Utopie
 
5. Fazit und Ausblick
5.1 Fazit: Houellebecq'sche Strategien
5.2 Ausblick: La carte et le territoire als poetologischer Roman oder Die Frage nach der Darstellung
 
6. Bibliographie
6.1 Primärliteratur
6.2 Sekundärliteratur
6.3 Internetquellen
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Berger, Sandra
Verfasser*innenangabe: Sandra Berger
Jahr: 2014
Verlag: Wiesbaden, Harrassowitz Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PL.M, PL.NR
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ISBN: 978-3-447-10191-2
2. ISBN: 3-447-10191-1
Beschreibung: 1., Aufl., 273 S.
Reihe: culturae; 11
Schlagwörter: Houellebecq, Michel, Moralistik, Roman, Prosaroman, Romane
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Fußnote: Zugl.: Gießen, Univ., Diss., 2013
Mediengruppe: Buch