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Das autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin und seine Überwindung

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleuler, Eugen
Verfasser*innenangabe: von E. Bleuler. Mit e. Einl. von M. Bleuler
Jahr: 1985
Verlag: Berlin [u.a.], Springer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Paul Eugen Bleuler (* 30. April 1857 in Zollikon; † 15. Juli 1939 ebenda) war ein Schweizer Psychiater. Bleuler war der erste europäische Klinikleiter, der sich mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud auseinandersetzte. Im Gegensatz zu den meisten Gelehrten seiner Zeit ging Bleuler nicht von einer klaren Trennung zwischen geistiger Gesundheit und Krankheit aus. Seine Arbeiten beruhen auf einer um Details bemühten Betrachtung jedes einzelnen Falls und der Entwicklung der Person des Kranken. Bemerkenswert ist hier besonders die Beschäftigung mit den Wahnwelten einzelner Kranker und der realitätsbezogenen Auslegung ihrer Äusserungen. Bleuler entwickelte die von ihm so benannte Udenustherapie (auch Oudenotherapie, vom altgriechischen ouden „nichts“ und therapeia „Dienst, Pflege, Heilung“). Die Bezeichnung drückt Bleulers Auffassung aus, dass man Krankheiten nicht sofort mit blindem Aktionismus behandeln, sondern den natürlichen Ablauf der Krankheit abwarten soll, wodurch man oft eine Heilung erreicht. Bekannt wurde Bleuler durch seine Beschreibung der Schizophrenie, die deshalb zeitweise nach ihm auch Morbus Bleuler genannt wurde (1911: Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien). Er prägte den Begriff Schizophrenie, mit dem er die Diagnose Dementia praecox von Emil Kraepelin ersetzte. Für Bleuler war die Ambivalenz das Hauptsymptom der Schizophrenie. Bleuler prägte 1911 auch den Begriff Autismus. In einer Zeit, in der für die Behandlung der Schizophrenie und anderer psychischer Erkrankungen keinerlei medikamentöse Therapie zur Verfügung stand, erreichte Bleuler durch Verbesserung der allgemeingesundheitlichen Voraussetzungen und durch persönliche Zuwendung oft eine Besserung der Symptomatik. Er war auch einer der ersten, die auf diesen Zusammenhang hinwiesen, und bewirkte eine Abkehr von dem klassischen Irrenhaus, das nicht viel mehr als eine reine Verwahranstalt gewesen war und nicht selten zu einer seelischen Verwahrlosung der Kranken geführt hatte. --- Nicht nur Ärzte oder angehende Ärzte sollten dies Buch lesen. Medizinische Vorkenntnisse steigern allerdings den Lesegenuss ganz erheblich. Was Bleuler "autistisch-undiszipliniertes Denken" nennt, kommt im Alltag an jeder Ecke vor und führt zu blödsinnigen Fehlentscheidungen und -Entwicklungen. Aus heutiger Sicht wirken die Beispiele des Autors, der das Werk immerhin im Jahre 1921 veröffentlicht hat, manchmal etwas skurril. Dies hilft aber einerseits, ein wenig Distanz zu wahren ("Gottseidank bin ich nicht so"), andererseits verdeutlicht es, dass die Menschheit diesbezüglich in der Zwischenzeit nichts gelernt hat. Eugen Bleuler hat eines der sehr wenigen exzellenten von Ärzten geschriebenen Bücher zur Methodik aka Bewertung von Behandlungsergebnissen geschrieben. Sein Hintergrund als Psychiater konfrontierte ihn mit einer Reihe von Bewertungsproblemen, von denen sein Werk profitiert.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleuler, Eugen
Verfasser*innenangabe: von E. Bleuler. Mit e. Einl. von M. Bleuler
Jahr: 1985
Verlag: Berlin [u.a.], Springer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.AB
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ISBN: 3-540-03468-4
Beschreibung: 5. Neudr. d. 5. Aufl., X, 169 S.
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Mediengruppe: Buch