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Schuld und Schuldgefühl

zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hirsch, Mathias
Verfasser*innenangabe: Mathias Hirsch
Jahr: 2012
Verlag: Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HLM Hirsch / College 3f - Psychologie / Regal 3f-3/4 Status: Entliehen Frist: 21.05.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Ein kulturgeschichtlich breit angelegtes Grundlagenwerk zu einem Menschheitsthema, nutzbar gemacht für das therapeutische Verständnis. Seit biblischen Zeiten sind Schuld und das Gefühl von Schuld ein zentraler Topos der menschlichen Existenz. In der Mythologie, in der Dramatik, im täglichen Umgang zwischen Menschen – überall gilt Schuld wie ein Kompass für das Verhalten. Selbstverständlich hat sich Sigmund Freud beim Entwurf seiner Tiefenpsychologie von Anfang an der Schuld und des Schuldgefühls angenommen und in dieser Differenzierung bereits die Dialektik von Schuld und Schuldgefühl deutlich gemacht: Schuldgefühl ist nicht nur ein Problem des Täters, sondern, im Ödipus-Konflikt etwa, das untätige Fühlen und Wünschen allein bringt das Gefühl von Schuld hervor. Das Gewissen, bei Freud das Über-Ich, konstituiert sich aus Schuldgefühlen und macht so den Menschen erst schuldfähig, aber dadurch auch fähig zu reifen. In der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie kann die Schuld des Täters als eine Seite des Traumas gesehen werden, das durch Gewalttätigkeit gegen das Opfer, ihrer Annahme und Introjektion und schließlich Identifikation zum Schuldgefühl des Opfers geworden ist. Wenn die Psychoanalyse die so beschaffene Schuld des einstigen Opfers erkennt, muss sie in der Therapie zwischen Schuld und Schuldgefühl sorgfältig unterscheiden. Mathias Hirsch stellt in diesem grundlegenden Werk erstmalig eine Systematik des Schuldgefühls vor, die ein differenziertes Feld erschließt: / / ein Basisschuldgefühl (aufgrund der bloßen unerwünschten Existenz), / / – ein Vitalitätsschuldgefühl (aufgrund behinderter vitaler Bedürfnisse), / / – ein Trennungsschuldgefühl (wegen verspäteter Autonomiebestrebungen), / / – ein traumatisches Schuldgefühl (aufgrund der Internalisierung traumatischer Gewalt).
 
AUS DEM INHALT: / / Vorwort 9 / Einleitung 11 / I. Schuld / Schuld fängt "bei Adam und Eva" an 17 / Schöpfungsmythen als Bild für die Phylogenese der Menschen 18 / Die Schöpfungsgeschichte als Bild für die Ontogenese 25 / Überblick über den Schuldbegriff 30 / Schuld und Gewissen 34 / Kritik des psychoanalytischen Gewissensbegriffs 38 / Der Schuldbegriff der Daseinsanalyse 40 / Schuld und Gewissen im Kontext von Beziehung 42 / Kollektivschuld und Generationenhaftung 43 / Christliche Religion 45 / Schulddialektik und Schulddilemma 49 / Schuldbewältigung 50 / Schuldbewußtsein und Reue 51 / Schuldanerkennung, Umkehr und Vergebung 55 / Juristische Schuldbewältigung 57 / Schuldabwehr 58 / Schuldzuweisung 60 / "Schuld der Mütter" 63 / Psychoanalyse und Schuld 65 / II. Schuldgefühl / Überblick 69 / Über-lch 76 / "Frühes" Über-lch 80 / "Reifes" Über-lch 83 / Abwehr von Schuldgefühl 85 / Suspendierung des Über-lch 86 / Regression 86 / Identifikation 87 / "Verbrechen aus Schuldgefühl" 87 / Introjektion 92 / Unbewußtes, entlehntes Schuldgefühl (FREUD 1923 ) 94 / Das Introjekt 98 / FERENCZI: "Sprachverwirrung zwischen den Erwachsenen und dem Kind" (1933) 101 / Identifikation mit dem Introjekt 108 / Identifikation mit dem Aggressor 109 / Subtile Traumata 120 / Sexualisierung 125 / Wiederholungszwang 126 / Erste Gruppe der Schuldgefühle: Basisschuldgefühl 128 / Die Existenz des Kindes ist nicht gewollt 135 / Rollenumkehr 144 / Die Existenz ist gewollt, aber das Kind ist nicht "richtig" . 168 / Die "tote Mutter" als eigenes basales Falsch-Sein erlebt 185 / Adoption 188 / Familiengeheimnisse 190 / Zweite Gruppe der Schuldgefühle: Schuldgefühl aus Vitalität 192 / Ödipales Schuldgefühl 194 / Sexualität und Schuldgefühl I 196 / Scheitern am Erfolg I - Erfolg bedeutet Übertreffen 198 / "Terrorismus des Leidens" 203 / Geschwisterrivalität 213 / Überlebendenschuldgefühl 215 / Dritte Gruppe der Schuldgefühle: Trennungsschuldgefühl 223 / Trennungsschuldgefühl 224 / Sexualität und Schuldgefühl II - Sexualität bedeutet Trennung 235 / Scheitern am Erfolg II - Erfolg bedeutet Trennung 238 / Vierte Gruppe der Schuldgefühle: Traumatisches Schuldgefühl 259 / Familiäre Traumata 260 / Verluste 263 / Folter und KZ-Haft 273 / Transgenerationale Weitergabe 278 / III. Schuld und Schuldgefühl / Das Schuldgefühl ist mehrfach determiniert 290 / Die Schuld des Opfers 293 / Überschneidung von Schuld und Schuldgefühl 299 / Abwehr von Schuld durch Schuldgefühl 304 / Die Schuld der Eltern wird zum Schuldgefühl ihrer Kinder 307 / Zur Differenzierung von Schuld und Schuldgefühl in der analytischen Psychotherapie 309 / "Unschuldsvermutung" 310 / Durcharbeiten 312 / Trennung 315 / Literatur 321 / Filme 335 / Register 336

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hirsch, Mathias
Verfasser*innenangabe: Mathias Hirsch
Jahr: 2012
Verlag: Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HLM
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ISBN: 978-3-525-01435-6
2. ISBN: 3-525-01435-X
Beschreibung: 5. Aufl., 341 S. : Ill.
Schlagwörter: Psychoanalyse, Schuld, Schuldgefühl, Psychoanalytische Therapie, Strafrechtliche Verantwortlichkeit, Verantwortlichkeit / Strafrecht, Verantwortung / Strafrecht, Verschulden / Strafrecht, Vorwerfbarkeit / Strafrecht, Schuld / Bewusstsein, Schuldbewusstsein
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 321 - 334. - Filmogr. S. 335
Mediengruppe: Buch