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Anwesende und Abwesende

Grundriss für eine Gesellschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schlögl, Rudolf
Verfasser*innenangabe: Rudolf Schlögl
Jahr: 2014
Verlag: Paderborn, Konstanz Univ. Press
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Was die Gesellschaft der Frühen Neuzeit zu einem so besonderen und wichtigen Gegenstand der Geschichtswissenschaft macht, ist eine ebenso offene wie gerne gemiedene Frage. Sie als Vergesellschaftung unter Anwesenden zu begreifen, lautet der Vorschlag dieses Buches. Kommunikation unter Anwesenden koordinierte lange den Zusammenhang und die Logik von Geschichte wie Rudolf Schlögl am Beispiel der Reformation zeigt. Im Verlauf des anschließenden dreihundertjährigen Wandels von Institutionen und Kommunikationsformen wurden auch Abwesende mehr und mehr in Handlungs- und Strukturzusammenhänge einbezogen. Eine Gesellschaft, die Abwesende berücksichtigt, wird für die Handelnden um vieles offener, aber auch komplizierter: Die Gesellschaft konnte sich immer weniger als statischer, hierarchisch gegliederter Ordnungszusammenhang begreifen. Sie begann mit Vorstellungen des dynamischen Wandels und der Selbstregulierung zu experimentieren. Das führte sie am Ende des 18. Jahrhunderts an einen Punkt, an dem sie sich mit sich selbst nicht mehr identisch wusste und in einer Revolution nach einer neuen Sozialform suchte.
Die Gesellschaftsgeschichte einer Epoche zu schreiben bedeutet, nicht nur den Zusammenhang historischer Ereignisse zum Gegenstand zu machen, sondern auch deren Voraussetzungen. Deswegen verbindet dieses Buch die Beschreibung frühneuzeitlicher Gesellschaft mit der Entwicklung einer kommunikations- und medientheoretischen Begrifflichkeit, die zeigt, wie moderne Gesellschaft möglich wurde. Ein bloßer Verweis auf Medienumbrüche reicht nicht aus, um ihre Grundlagen zu erfassen. Die Nutzung der »Distanzmedien« Schrift und Druck ist voraus-setzungsreich. Ihr Erfolg hängt davon ab, ob sie soziale Koordination in Netzwerken und Organisationen erleichtern, aber auch von einer fundamentalen Neugestaltung von Herrschaft, Macht und den Formen ihrer gesellschaftlichen Beobachtung.
(Verlagstext)
 
 
 
 
 
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
 
Vorwort 9 / Einleitung: Für einen Perspektivenwechsel 11 / IDie Anwesenheit der Gesellschaft / 1Kommunikation 29 / Kommunikation - Interaktion 29 / Wahrnehmung und Beobachtung / 34 / Medien und Materialität 36 / Vergesellschaftung unter / Anwesenden 39 / 2Strukturbildung 49 / Bilder und Zeichen 50 / Körper 55 / Rituale und Verfahren 61 / Formen der Koordination mit Abwesenden 66 / Grenzziehungen / und Identität 74 / 3Zeit und Ereignisse 77 / Soziales braucht Zeit 79 / Emergenz des Neuen 87 / Zeitordnungen 90 / Ereignisse der Frühen Neuzeit 102 / 4Raum 109 / Raum-Zeit der Anwesenheitskommunikation 111/ Raum als / Medium 115/ Raum und Systembildung 117/ Synchronisation / unter Abwesenden 123 / Medien im Raum 129 / 5Hierarchie und Funktion 137 / Soziale Ungleichheit als Inklusion/Exklusion 138 / Einschlüsse und / Ausschlüsse 143 / Hierarchien unter Spannung 148 / Ungleichheit / beobachten 152 / IIDie Macht der Gesellschaft / 1Medien der Macht und des Entscheidens 159 / Mündlichkeit und Schriftlichkeit 160 / Komplexität ermöglichen / 168 / Schrift und Identität 172 / Macht herstellen und / darstellen 174 / Funktionale Differenzierung 184 / 2Widersprüche der Anwesenheit: Dörfer 187 / Eine Gerechtigkeitstotalität 189 / Beobachtete Interaktion 192 / Kontrollierte Interaktion 196 / Soziale Dynamik 200 / Transformationen 205 / 3Macht der Anwesenden: Reformation in der Stadt 209 / Einheit und Bruch 209 / Das evangelische Subjekt 214 / Performanz und Druck 217 / Netzwerk der Vergesellschaftung 220 / Ordnung im Konflikt 223 / Dynamik der Reformation 230 / Störung der Ordnung 234 / Wahrheitsmaschinen 241 / 4Macht der Organisation: Residenzen und Höfe 247 / Vom "Königsmechanismus" zur Kommunikation 247 / Hof und / Adelsgesellschaft 251 / Hof und Herrschaft 254 / Von der Korporation / zur Organisation 256 / Raum und Körper 258 / Zeremoniell / und Höflichkeit 260 / Widersprüche im System 263 / Semantik / des Hofes 278 / 5Von Herrschaft zu Politik 283 / Macht als "Chance" und Macht als " Kommunikation! 284 / Macht / als Herrschaft 292 / Abgründe der Macht 299 / IIIDie Ordnung der Gesellschaft / 1Beobachtung der Politik 311 / Beobachten und Politik 314 / Medien als System 320 / Welt der / Medien 324 / Medien verstehen 329 / Politik beobachten 334 / Polemik 344 / 2Semantik der "Krise" 347 / Krise und Sattelzeit? 347 / Dispositive der Krise 352 / Epistemologie der Krise 357 / Kontingenz und Zeit 362 / Medien / der Krise 367 / Die Krise der Historiographie 371 / 3Gesellschaft und Mensch 375 / Von Identität zu Differenz 375 / Der aristotelische Mensch 378 / Das neuzeitliche Subjekt und seine Gesellschaft 383 / Varianten 392 / Paradoxien der Identität 399 / 4Ende der Ordnung 405 / Von der Sorge um die Ordnung 405 / Vollkommenheit 408 / Individuen: Unendliche Bedürfnisse 410 / Gesellschaft: "Anordnen" / und Selbstregulierung 418 / Schluss: Wie moderne Gesellschaft möglich wurde 429 / Anmerkungen 439 / Nachweise 497 / Literatur 499 / Register 557
 
 
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schlögl, Rudolf
Verfasser*innenangabe: Rudolf Schlögl
Jahr: 2014
Verlag: Paderborn, Konstanz Univ. Press
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.N
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ISBN: 978-3-86253-056-4
2. ISBN: 3-86253-056-6
Beschreibung: 563 S.
Schlagwörter: Anwesenheit, Geschichte 1500-1800, Gesellschaft, Kommunikation, Gesellschaftsordnung, Herrschaft, Macht, Sozialer Wandel, Informationsprozess, Gesellschaft / Ordnung, Gesellschaft / Strukturelle Anpassung, Gesellschaft / Strukturwandel, Gesellschaft / Wandel, Gesellschaftlicher Wandel, Gesellschaftsordnungen, Gesellschaftssystem <Gesellschaftsordnung>, Gesellschaftswandel, Politische Macht, Soziale Macht, Soziale Veränderung, Soziale Änderung, Sozialer Einfluss <Macht>
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Mediengruppe: Buch