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Schmuggelpfade der Erinnerung

Muttersprache, Vaterwort und die Frage der kulturellen Überlieferung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hassoun, Jacques
Verfasser*innenangabe: Jacques Hassoun. Aus dem Franz. übers. und mit einem Nachw. von Anna Katharina Ulrich
Jahr: 2003
Verlag: Frankfurt am Main ; Basel, Stroemfeld
Reihe: Nexus; 65
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Jacques Hassoun (1936-1999), im ägyptischen Alexandrien geboren, dreisprachig in arabischer, französischer, jüdischer Tradition aufgewachsen, kämpfte als Mitglied einer marxistisch-zionistischen Gruppe für die demokratische nationale Befreiung Ägyptens und emigrierte nach einem Gefängnisaufenthalt 1953 nach Frankreich, wo er Medizin studierte und als Psychoanalytiker zu Lacans "Ecole Freudienne" gehörte. "Schmuggelpfade der Erinnerung" ist das erste Buch des Ex-Kommunisten und Mitbegründers des Cercle Freudien, das auf deutsch erscheint. Es behandelt anhand verschiedener Fallbeispiele aus seiner therapeutischen Praxis Probleme der Exilsituation und die Psychoanalyse der Überlieferung.
 
"Schmuggelpfade der Erinnerung ist das erste seiner Werke, das in deutscher Übersetzung erscheint. Im Untertitel heißt das Buch Muttersprache, Vaterwort und die Frage nach der kulturellen Überlieferung. Es geht darin um etwas zutiefst Rätselhaftes, das in jenen vorbewußten Bereich hinabreicht, den die Psychologie seit Freud ohne Erfolg auszuloten versucht: Es geht um Überlieferung. […] Überlieferung funktioniert, aber in ihrer Wirkung ist sie nicht selten paradox. Die Toten kursieren weiter im System, auch die Sprachen. Man kann nicht wissen, ob die Botschaft ›Nimm Dir das Leben‹ als Todesurteil gehört wird oder als letzte und radikalste Ermutigung zur Existenz. Solcher Art sind die Lebensläufe, mit den Hassoun seine Thesen exemplifiziert, und eben das ist des Autors einzige ›Moral‹, seine ›Ethik der Überlieferung‹. Die Dinge müssen ›zur Sprache gebracht‹ werden." Manuel Gogos, Allgemeine Jüdische Wochenzeitung
 
"Ein Buch ist anzuzeigen, das von der argen Kunst erzählt, in den Zeiten der Not Erinnerung zu schmuggeln... Es erzählt vom Fall des Vaters des kleinen Joffo im besetzten Frankreich, der im Moment, wo er seine Familie verlassen mußte, seinem Sohn eine kräftige Ohrfeige verpaßte, als dieser auf die Frage "Bist du Jude?" mit "Ja!" antwortete. "Was hatte dieser Vater anderes getan, als ein seit Generationen überliefertes Wissen um die Judenverfolgungen an sein Kind weiterzugeben?"... Die besondere Wertschätzung des Marginalen hat Hassoun, trotz der gedächtnispolitischen Mode unserer Zeit, die Aufmerksamkeit, die er und sein Werk verdiente, weitgehend entzpgen. Aber das muß nicht das letzte Wort sein. Der Band, der hier zur Lektüre empfohlen wird, beansprucht seinen Teil am (unendlichen) Kettenbrief des Humanismus, dem kostbarsten Erbe Europas in den Zeiten der Globalisierung; einem alteuropäischen Erbe, das sich neben Rom, Athen und Jerusalem mit Recht auch auf Alexandria beruft. Dem Manne kann also geholfen werden: durch Lesen, Weitersagen und, sei's drum, Weiterschmuggeln." Franz Maciejewski (Heidelberg), PSYCHE
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hassoun, Jacques
Verfasser*innenangabe: Jacques Hassoun. Aus dem Franz. übers. und mit einem Nachw. von Anna Katharina Ulrich
Jahr: 2003
Verlag: Frankfurt am Main ; Basel, Stroemfeld
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-86109-165-8
Beschreibung: 130 S. : Ill.
Reihe: Nexus; 65
Schlagwörter: Genealogie, Ich-Identität, Kollektives Gedächtnis, Mündliche Überlieferung, Psychoanalyse, Ahnenforschung, Erinnerungskultur, Gedächtniskultur, Kollektive Erinnerung, Kulturelles Gedächtnis, Personale Identität, Psychoanalytische Therapie
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Originaltitel: Les contrebandiers de la mémoire <dt.>
Fußnote: Literaturverz. S. 117 - 120
Mediengruppe: Buch