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Der Tod der Madame Curie

Forscher als Opfer der Wissenschaft
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Wuketits, Franz M.; Wuketits, Maria
Verfasser*innenangabe: Franz M. Wuketits ; Maria Wuketits
Jahr: 2003
Verlag: München, Beck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Wir werden den Scheiterhaufen besteigen und wollen lieber brennen, als unseren Überzeugungen zu entsagen.« Mit diesem pathetischen Zitat des russischen Genetikers Nikolaj Ivanovich Vavilov (1887– 1943) beginnt eine etwas makabre Zusammenstellung: Franz Wuketits stellt in knappen Biografien 28 Wissenschaftler vor, die ihrem Forscherdrang direkt oder indirekt zum Opfer gefallen sind. Das Zitat ist allerdings nicht repräsentativ, denn den Mythos des sich aufopfernden Wissenschaftlers, der für seine Forschung mit Freude den frühen Tod in Kauf nimmt, kann und will das Buch nicht stützen.Während extreme Risikobereitschaft noch am ehesten bei einem Seefahrer und Entdecker wie James Cook (1728– 1799) oder einem Polarforscher wie Alfred Wegener (1880– 1930) zu finden ist, hat den meisten anderen die Unkenntnis von Risiken den vorzeitigen Tod gebracht. So auch der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie (1867– 1934), die ohne die heute üblichen Vorsichtsmaßnahmen mit radioaktivem Material arbeitete und, letztlich als Folge der großen Strahlendosis, an Blutkrebs starb.Weitere »klassische« Forschungsopfer sind Georg Wilhelm Richmann (1711– 1753), den der Blitz erschlug, als er versuchte, dessen Elektrizität zu messen, oder die beiden Chemiker Johann Rudolph Glauber (1604–1670) und Carl Wilhelm Scheele (1742–1786), die vermutlich einer Quecksilbervergiftung zum Opfer fielen. Francis Bacon (1561– 1626), ein großer Erneuerer der Naturwissenschaft, fand ein sehr banales Ende: Um die Verzögerung der Fäulnis durch Kälte zu demonstrieren, stopfte er ein Huhn mit Schnee aus und zog sich dabei eine schwere Erkältung zu, die ihn das Leben kostete.Aber Franz Wuketits, Biologe und Wissenschaftstheoretiker mit Professuren in Wien und Graz, hat nicht viele direkte Opfer der Wissenschaft gefunden. Zahlreiche Todesfälle kann er nur mit einigen argumentativen Verrenkungen als Folge wissenschaftlicher Tätigkeit plausibel machen. Zudem fehlen neuere Beispiele: Nur einer der »Helden« ist nach dem Zweiten Weltkrieg gestorben.Wissenschaft ist aber auch heute noch ein Risiko. Allerdings ist Wuketits ein Vielschreiber, mit einer langen Bücherliste mit Titeln wie »Warum uns das Böse fasziniert« oder »Naturkatastrophe Mensch«. Da dürfte ihm die Zeit für gründlichere Recherchen nach jüngeren Opfern gefehlt haben.Gleichwohl enthält das Buch einige spannende und aufschlussreiche Geschichten, die dem Leser einen guten Einblick in die Pionierzeiten einzelner Wissenschaftsdisziplinen bieten. -- (Felix Straumann ; Spektrum der Wissenschaft ; s.Link: http://www.amazon.de/Madame-Curie-Forscher-Opfer-Wissenschaft/dp/3406494323/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1336738626&sr=8-1)
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 11
Die Wissenschaft und ihre Opfer 15
Der Vulkan
Plinius der Ältere (23/24-79) 37
Tod auf den Philippinen
Fernando Magellan (um 1480-1521) 41
Der unerwünschte Reformer
Paracelsus (1493-1541) 45
Das rätselhafte Ende eines Besessenen
Andreas Vesalius (1514-1564) 51
Der frühe Greis
Konrad Gesner (1516-1565) 56
Die Ohnmacht vor dem Inquisitor
Giordano Bruno (1548-1600) 62
Wenn ein Huhn zum Verhängnis wird
Francis Bacon (1561-1626) 66
Sein Wundersalz brachte ihm kein Glück
Johann Rudolph Glauber (1604-1670) 6^
Das traurige Los eines Alchemisten
Johann Friedrich Böttger( 1682-1719) 73
Der Blitzschlag
Georg Wilhelm Richmann (1711-1753) 77
Die Ermordung eines Entdeckers
James Cook (1728-1779) 80
Der Theologe und die Chemie
Joseph Priestley (173 3-1804) 84
Ein hoffnungsloser Kampf
Nicolas Leblanc (1742-1806) 88
War es das Quecksilber?
Carl Wilhelm Scheele (1742-1786) 92
Das unerkannte Genie
Jeremias Benjamin Richter (1762-1807) ^6
Arbeit bis zur tödlichen Erschöpfung
Nicolas L.S. Carnot (1796-1832) ^
Der verlorene Kampf
Ignaz Philipp Semmelweis (1818-1865) I02
Hygiene unter Lebensgefahr
Max Pettenkofer (1818-1901) 106
Am Ende stand bloße Verzweiflung
Ludwig Boltzmann (1844-1906) 110
Tödliches Radium
William Ramsay (1852-1916) 115
Die langsame Vergiftung
Emil Hermann Fischer (1852-1919) 118
Tödliche Strahlen
Marie Curie (1867-1934) 123
Reise ohne Wiederkehr
Robert Falcon Scott (1868-1912) 130
Der traurige Physiker
Paul Ehrenfest (1880-1933) 134
Der Fluch der Geburtshelferkröte
Paul Kammerer (1880-1928) 138
Tod im Grönlandeis
Alfred Wegener (1880-1930) 143
Der standhafte Forscher
Nikolaj Ivanovich Vavilov (1887-1943) 147
Der tödliche Fall eines Ornithologen
Gustav Kramer (1910-1959) I52
Anmerkungen 156
Literatur 158
Abbildungsnachweis 160
Personenregister 161
Sachregister 163

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Wuketits, Franz M.; Wuketits, Maria
Verfasser*innenangabe: Franz M. Wuketits ; Maria Wuketits
Jahr: 2003
Verlag: München, Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NN.ENS
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ISBN: 3-406-49432-3
Beschreibung: 165 S. : Ill.
Schlagwörter: Auswirkung, Forschung, Naturwissenschaftler, Krankheit, Leid, Tod, Biographie, Folge, Forscher <Naturwissenschaften>, Forschungen, Fortwirken, Nachwirkung <Auswirkung>, Naturforscher, Wissenschaftliche Forschung, Erkrankung, Krankheiten, Krankheitszustand, Lebensende <Tod>, Berühmte Persönlichkeit / Biographie, Biografie, Biographien, Biographisches Nachschlagewerk, Lebensbeschreibung
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Fußnote: Literaturverz. S. 158 - 159
Mediengruppe: Buch