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Die internationale Politik der italienischen Kommunisten

Reden und Schriften 1975/76
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Berlinguer, Enrico
Verfasser*innenangabe: Enrico Berlinguer
Jahr: 1978
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

(Fortsetzung Nebeneinträge:) Dokument der Konferenz der kommunistischen und Arbeiterparteien Europas, Berlin, 29. und 30. Juni 1976
 
Enrico Berlinguer (* 25. Mai 1922 in Sassari auf Sardinien; † 11. Juni 1984 in Padua) war ein italienischer Politiker. Er war von 1972 bis 1984 Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens (Partito Comunista Italiano - PCI) und ein führender Vertreter des transnationalen Kommunismus, insbesondere des Eurokommunismus. Berlinguer war bereits seit 1964 – insbesondere seit dem Moskauer Kongress der Kommunistischen Parteien von 1969 – weit über Italien hinaus als Vertreter einer Strömung innerhalb des PCI bekannt, die einen autonomen Kurs ihrer Partei gegenüber der KPdSU suchte. Die von Berlinguer angeführte italienische Delegation in Moskau stimmte 1969 der offiziellen Linie nicht zu und weigerte sich, das Schlussdokument mit zu beschließen. Berlinguer hielt unter den wichtigsten kommunistischen Kadern eine der aufsehenerregendsten Reden, die jemals in der Sowjetunion gehalten wurde. Darin lehnte er es ab, die chinesischen Kommunisten zu „exkommunizieren“ und verdeutlichte gegenüber Leonid Breschnew, dass die „Tragödie von Prag“ – die Invasion des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei – die Unterschiedlichkeit der Konzepte über fundamentale Themen wie nationale Souveränität, sozialistische Demokratie und die Freiheit der Kultur in der internationalen kommunistischen Bewegung klar zu Tage gefördert hätte.
 
In den 1970er-Jahren wurde Berlinguer vor allem als Protagonist des von einigen westeuropäischen KPs (derer Italiens, Frankreichs und Spaniens, der Linkspartei Schwedens u. a.) propagierten, sogenannten Eurokommunismus bekannt, den auch die australische und die japanische KP aufgriffen. Kerngedanke war die Überwindung des beschränkten sozialen und politischen Einflusses der kommunistischen Parteien als gesellschaftlicher Minderheit durch die Teilnahme an der parlamentarischen Demokratie und den aus ihr hervorgehenden Regierungen. Diese reformistische Ideologie schloss eine Regierungszusammenarbeit mit bürgerlichen und sozialdemokratischen Parteien ein. Dafür verlangten die bürgerlichen Parteien die Aufgabe grundsätzlicher marxistischer und leninistischer Positionen, wie z. B. des Konzepts einer „Diktatur des Proletariats“. Von den meisten Beobachtern wird Berlinguers Wirken, sein Bekenntnis zu Demokratie und Marktwirtschaft, heute positiv beurteilt. Auch ehemalige Gegner (wie z. B. Armando Cossutta), die dies einst als „Verrat an der Revolution“ brandmarkten, loben heute seine Weitsicht. Innerhalb der traditionsbewussten Partei der Kommunistischen Neugründung ist er dagegen weiterhin umstritten.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Berlinguer, Enrico
Verfasser*innenangabe: Enrico Berlinguer
Jahr: 1978
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.PM
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ISBN: 3-12-910790-8
Beschreibung: 315 S.
Schlagwörter: Italien, Kommunistische Partei, Italia, Italien <Königreich>, Repubblica Italiana
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Tato, Antonio; Leonhard, Wolfgang
Originaltitel: La politica internazionale dei comunisti italiani <dt.>
Mediengruppe: Buch