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Der Vorhang des Parrhasios

Schriften zur Kulturtheorie der Psychoanalyse
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ruhs, August
Verfasser*innenangabe: August Ruhs. Hrsg. und eingeleitet von Robert Pfaller
Jahr: 2003
Verlag: Wien, Sonderzahl
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Was kommt dabei heraus, wenn ein Vater mit seinem Sohn an einem Wochenendnachmittag ins Kino geht? Nun, wenn der Vater August Ruhs heißt und einer der bekanntesten Wiener Psychoanalytiker ist, dann zumindest eine Analyse über die exogene, außernatürliche Zeugung, eine Reflexion über den Traum einer männlichen Schöpfung. Diese ist nun - neben einer Reihe anderer Texte - in dem soeben erschienenen Band: Der Vorhang des Parrhasios nachzulesen. Warum das Kino - aber auch Tätowierungen, die ökologische Bewegung u.ä. - dabei zum Gegenstand wird, erklärt der Untertitel: "Schriften zur Kulturtheorie der Psychoanalyse". Das Buch unternimmt es nun, ebendiese zu belegen. Ausgangspunkt ist der Befund, wonach sich die Psychoanalyse in einer Krise befindet: einerseits aus konkret institutionellen Gründen - wie etwa das österreichische Psychotherapiegesetz, welches die Psychoanalyse auf eine "marktorientierte Psychotherapie" unter anderen reduziert. Andererseits kommt zu dieser äußeren Bedrohung noch jene innere hinzu, welche sie seit ihren Anfängen begleitet: die Abwehr ihrer Wahrheit. Die Psychoanalyse ist also in der Krise, weil sie sowohl konform (gemacht wird), als auch weil sie nicht-konform ist. In dieser widersprüchlichen Lage ergreift Ruhs eindeutig Partei: Er plädiert dafür, dass sie subversiv ist und bleiben muß. Und dieses ist sie nicht, weil sie verborgene Wahrheiten aus der Tiefe zu Tage fördert. Die Bezeichnung "Tiefenpsychologie" lehnt Ruhs vehement als irreführend ab. Ihr Ort ist nicht die Tiefe. Sie funktioniert vielmehr nach Art eines Vexierbildes: sie eröffnet einen neuen Blick auf die Oberfläche, eine neue Perspektive, die alle unsere unmittelbaren Evidenzen "verzerrt" und uns deshalb verstört. Und genau aufgrund dieses Vexierblickes auf alle Erscheinungen ist die Psychoanalyse für ihn eine spezifische Kulturtheorie In diesem Sinne wären aber nicht die Pathologien, die sie behandelt, sondern die Psychoanalyse selbst eine "Störung". Welches ist dann aber der gesellschaftliche Ort der Psychoanalyse? Ruhs geht dieser Frage in einer Abhandlung zu ihrem Verhältnis zu Universität nach, wobei er zwar einen ihr entsprechenden Ort in der Lehre reklamiert, sie aber gleichzeitig nicht ganz im Akademischen aufgehen lassen will - eben um ihren subversiven Status zu erhalten. So scheint der ideale Ort der Psychoanalyse Ruhs' Neue Wiener Gruppe, die hiesige Lacan-Schule, zu sein, wo Kliniker in bester Tradition Theorie betreiben - ein der Öffentlichkeit verborgenes wissenschaftliches Potential, das "entheimlicht" werden muss. Auch dies ein Verdienst des Buches. August Ruhs entheimlicht die psychoanalytische Theoriebildung. Von Isolde Charim August Ruhs: Univ.-Prof. Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychoanalytiker, Lehranalytiker im Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse, stellvertretender Vorstand der Wiener Univ.-Klinik für Tiefenpsychologie und Psychotherapie, Vorstandsmitglied der Sigmund Freud Gesellschaft, Mitbegründer der Neuen Wiener Gruppe/Lacan-Schule, Mitherausgeber der Zeitschrift “texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ruhs, August
Verfasser*innenangabe: August Ruhs. Hrsg. und eingeleitet von Robert Pfaller
Jahr: 2003
Verlag: Wien, Sonderzahl
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-85449-190-5
Beschreibung: 328 S. : Ill.
Schlagwörter: Aufsatzsammlung, Kulturtheorie, Psychoanalyse, Beiträge, Psychoanalytische Therapie, Sammelwerk
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Pfaller, Robert
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 315 - 322. - Bibliogr. A. Ruhs S. 323 - 328
Mediengruppe: Buch