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Darwin und Foucault

Genealogie und Geschichte im Zeitalter der Biologie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sarasin, Philipp
Verfasser*innenangabe: Philipp Sarasin
Jahr: 2009
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Dieses Buch unternimmt ein Experiment: Wie im Labor werden zwei der aggressivsten »Säuren« moderner Theoriebildung in eine Schale gegossen, um dann zu beobachten, wie sich das Gemisch verhält. Charles Darwin und Michel Foucault stehen beide für ein Denken, das in radikaler Weise mit Traditionen bricht und den Unterschied zwischen Natur und Kultur ebenso in Frage stellt wie das angebliche Wesen der Dinge: Alles verflüssigt sich unter ihrem genealogischen, auf die Herkunft von älteren Formen achtenden Blick und verrät so, daß die Dinge »keine Identität« und »kein Wesen« haben bzw. daß die Vorstellung von einer stabilen Ordnung der Natur sinnlos ist. Sowohl Darwin als auch Foucault stehen damit für eine Spielart des historischen Denkens, die – so die These dieses Buches – die bequemen, stabilen Gewißheiten des Biologismus einerseits und des Kulturalismus andererseits unterminiert. Es zeigt sich, daß Darwin die Natur in paradoxer Weise als das Historische per se versteht, während Foucault wie selbstverständlich die scheinbar unüberwindliche Schranke zwischen Natur und Kultur unterläuft. Darwin baut kulturelle Mechanismen in die Selektionsprozesse der biologischen Arten ein, und Foucault hat, was kaum bekannt ist, sein antikulturalistisches Denken auf eine eingehende Darwin-Lektüre gestützt, die Philipp Sarasin hier zum ersten Mal und anhand zum Teil neuer Quellen im Detail nachzeichnet. Angezettelt wird ein spannender Dialog zwischen zwei Theoretikern, die auf ihren Gebieten von herausragendem Einfluß sind, bislang aber kaum je zusammengedacht wurden. (Verlagstext) »Der primäre Befund des in Zürich lehrenden Historikers dürfte zugleich das Hauptmotiv für sein Buch Darwin und Foucault gewesen sein: »Foucault stammt von Darwin ab«. Jener habe von diesem die Methode sowohl der Diskursanalyse als auch der Genealogie übernommen; wie Darwin mit der Evolutionstheorie die Natur, so habe Foucault konsequent den Menschen historisiert. ... Das Verdienst des einnehmend geschriebenen Buches: einen zum Klassiker erstarrten Denker, Darwin nämlich, unvoreingenommen und genau zu lesen. Selbst Biologen dürften hier die eine oder andere Entdeckung machen.« (Urs Hafner, Neue Zürcher Zeitung)»Das Buch handelt davon, wie sehr Darwin, selbst von Biologen und Kulturwissenschaftlern, nicht gelesen wird; von den zu Binsenweisheiten geronnenen Versatzstücken des Darwinismus; von der Erledigung jeder Theologie bei Darwin, Nietzsche und Foucault. Und nicht zuletzt versucht Sarasin, Natur- und Geisteswissenschaft ideengeschichtlich aneinanderzukoppeln. Kurz: Die Überblendung zweier äußerst unterschiedlicher Autoren macht eine Vielzahl überraschender Aspekte sichtbar - und deshalb ragt Sarasins Buch aus dem Bücherhaufen heraus, den die Gedenk-Industrie Charles Darwin anlässlich des 200. Geburtstags zu Füßen legt.« (Cord Riechmann, Literaturen März 2009)
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 9
 
I. Darwin und Foucault 21
1. Reisen, sammeln, klassifizieren 23
2. Von Linne zu Darwin 56
3. Entstehung der Arten 78
4. Wir kalten Systematiker 96
 
II. Genealogie und Geschichte 129
5. Serien und Ereignisse 133
6. Diagramme 187
7. Genealogie und Geschichte 222
 
III. Das Zeitalter der Biologie 265
8. Sexual selection und die Kulturgeschichte der Körper 272
9. Die Genealogie der Moral und die Wissenschaft ohne Gott 316
10. Das Neue Testament der Biologie und die Freiheit des Subjekts 373
 
Schluss: Biologie und Kultur 413
Quellen- und Literaturverzeichnis 427
Namenregister 453

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sarasin, Philipp
Verfasser*innenangabe: Philipp Sarasin
Jahr: 2009
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NN.AV, NN.B
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ISBN: 978-3-518-58522-1
2. ISBN: 3-518-58522-3
Beschreibung: 1. Aufl., 455 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Darwin, Charles, Foucault, Michel, Kultur, Natur, Darvin, Carls, Darwin, Charl., Darwin, Charles R., Darwin, Charles Robert, Darwin, Charles Robert (M; B 1986), Darwin-Wallace, ...
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