Der Boden ist unser kostbarstes und vor allem ein nicht vermehrbares Gut. Ein sorgloser oder kapitalgetriebener Umgang mit dieser Ressource hat die Zersiedelung beschleunigt. Die fortschreitende Versiegelung des Bodens trägt zur Klimakrise bei und gefährdet die Ernährungssicherheit. Die Hortung von Grundstücken und die Spekulation verteuern das Wohnen und führen zu schleichender Privatisierung des öffentlichen Raums. Schwache oder nicht angewandte Instrumente der Raumplanung, steuerliche Fehlanreize und eine weithin mutlose Politik schreiben den Status quo fort, anstatt Visionen für die Zukunft zu entwickeln.
Anschaulich und konkret, kritisch und manchmal auch unfreiwillig absurd erläutert «Boden für Alle» die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe. Fallstudien und Begriffserklärungen bringen Licht in das Dickicht der Zuständigkeiten. Ländervergleiche veranschaulichen Stärken und Schwächen verschiedener Modelle, und internationale Best-Practice-Beispiele zeigen Alternativen auf. Eine Sammlung von bereits bestehenden und möglichen neuen Instrumenten weist Wege zu einer Raumplanung, die die Ressource Boden schont, den Klimawandel abfedert, der Wohnungsfrage hilft und eine gute Architektur ermöglicht. (Verlagstext)
Aus dem Inhalt:
Vorwort 6
Angelika Fitz Einleitung10
Karoline Mayer & Katharina Ritter
Was ist "Boden"? 20
"Freies Volk auf freiem Grund ..."? Das Bodeneigentum - 24
Problemgeschichte und Theorieentwicklung
Gerhard Senft Grundeigentum und Bodenreformen in Österreich50
Fragmente einer Geschichte
DIE WARE BODEN ...
... oder warum Boden kein Joghurt ist 62
Die Stadt - ein Gemeingut? 84
Saskia Sassen
GUTES AUF DEN BODEN BRINGEN! teil 1
Lerne den Kapitalismus fürchten: Das Monopoly 96
Bodeninitiativen in Basel 100
Wem gehört Hamburg?104
Das Rote Wien 108
Wertsteigerung durch die Allgemeinheit für die Allgemeinheit 112
WER PLANT DIE RAUAAPLANUNG?
War das wirklich so "geplant"?118 Verschandelt! Verschleudert! Verbaut! - Schluss mit dem Bodenfraß! 138
Gerlind Weber
GUTES AUF DEN BODEN BRINGEN!TEIL 2
Architektonische Konzepte für ein zukünftiges Miteinander in Trofaiach 152
Radikaler Umgang mit Stadtautobahnen: 160
Zwei Beispiele aus Seoul
Boden befreien. Der Verein Bodenfreiheit 190
OH, DU MEIN ÖSTERREICH
Ein Traum von einem Haus- 196
Alle Einkaufszentren sind gleich, manche gleicher 182
Ein Zeichen braucht die Stadt 188
Neue Wohnformen sind gefragt - There is an Alternative 194
Robert Temel
GUTES AUF DEN BODEN BRINGEN! TEIL 3
Schöner leben ohne Rendite CSchloR) und habiTAT204
Gemeinschaftliche Quartiersentwicklung: Erlenmatt Ost208
Nachverdichtung "Unter der Bahn"212 Gründen wir ein Dorf! Die Dorfschmiede 220
ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN
Let"s talk about the Constitution, babg! DE - AT 226
Mehrwert für Alle oder Wenige? Basel - Wien 230
Bauland bebauen statt horten! Südtirol - Tirol 236
Wie sozial ist soaialgerechte Bodennutzung? München - Wien 246
Partizipation braucht Transparenz. DK - AT254
Bodenschutz und Ernährungssicherheit. CH - AT 258
Terra Madre, indigene Weltanschauungen und 264
das Gesetz des Bodens als Gesetz des Lebens Vandana Shiva
GUTES AUF DEN BODEN BRINGEN!TEIL 4 ENCI - Transformation einer Kalkgrube in ein Naturreservat 280
Österreichs erster Forschungs- und Demonstrationsbauernhof 288
Landrausch. "Land Matrix" bringt Transparenz in den Landhandel 294
Kann man Land gemeinfrei machen? "This is the Public Domain" 298