Verlagstext:
Ist die Wirtschaft wissenschaftlich verstehbar und rational zu beeinflussen? Der Traum von einer lenkbaren Ökonomie - ob unter sozialistischen oder marktwirtschaftlichen Vorzeichen - scheint vorerst ausgeträumt. Gleichwohl beharren die modernen Wirtschaftswissenschaften darauf, mit ihrer Theorie den Wirtschaftsprozess berechnen und prognostizieren zu können. Diese Auffassung hält Karl-Heinz Brodbeck für einen Irrweg und weist an den Grundlagen der Ökonomie detailliert ihre philosophische Fragwürdigkeit nach. Mit den Mitteln der Wissenschaftstheorie zeigt er in seinen akribischen Untersuchungen der benutzten Grundbegriffe, wo sich grundsätzliche Denkfehler eingeschlichen haben. Die Wirtschaftswissenschaften verfehlen in ihrem Zeit-, Natur- und Rationalitätsbegriff gerade dadurch, dass sie den Naturwissenschaften nacheifern, ihren Gegenstand: das wirtschaftliche Handeln, die menschliche Freiheit und Kreativität.
Stimmen zum Buch:
"[...] „Die vom Autor gestellten Fragen sind provokativ, seine philosophischen Zusammenhängen nachforschenden Analysen sind oft meisterhaft.[...]"
Quelle: FAZ
/ AUS DEM INHALT: / / / 1 Wissenschaftstheoretische Voraussetzungen 5
1.1 Denkmodelle 5
1.2 Das Ungedachte in den Wissenschaften 7
1.3 "Theorie und Realität" 8
1.4 Entscheidung und Wahrscheinlichkeit 11
1.5 Subjektive Wahrscheinlichkeit 14
1.6 Logik des Scheins 17
1.7 Ausblick 20
2 Soziale Physik 22
2.1 Erklärungsüberschuß 22
2.2 Ökonomie oder Physik? 28
2.3 Klassische Mechanik 33
2.4 Variable Konstanten der Wirtschaft 40
2.5 Soziale Naturgesetze? 47
2.6 Freiheit als Physik 53
2.7 Die Flucht in den Durchschnitt 58
2.8 Ein thermodynamischer Ausweg? 64
3 Zeit 74
3.1 Modell-Zeit 74
3.2 Synchronisiertes Handeln? 81
3.3 Produktion und Nutzen ohne Zeit 84
3.4 Zeitpräferenz 90
3.5 Erwartungen 96
3.6 Die situative Zeit der Geschichte 103
3.7 Freiheit und Sterblichkeit 111
3.8 Die Utopie des Stationären Zustands 116
4 Natur 125
4.1 Der Krieg gegen die Natur 126
4.2 Widerstand und Gegenstand des rationalen Ego 130
4.3 Tier, Maschine, Arbeit 133
4.4 Der ökonomische Naturbegriff 137
4.5 Produktionsfunktionen 142
4.6 Naturgesetz, Experiment, Produktion 146
4.7 Die Bedeutung von Produktion und die Produktion von Bedeutung 152
4.8 Der Sinn von Kausalität 156
4.9 Das "geistige Kapital" 164
4.10 Das Ganze der produktiven Situation 169
4.11 Ökologische Mechanik 174
4.12 Ökologischer Rest 179
5 Rationalität 188
5.1 Die berechnende Rationalität 189
5.2 Das traditionelle Handlungsmodell 197
5.3 Freiheit des Willens im Handeln 203
5.4 Der unendliche Wille und das maximale Ziel 209
5.5 Exkurs: Handwerker, Kaufmann und Maschine als Denkmodelle 214
5.5.1 Das Denkmodell des Handwerkers 215
5.5.2 Das Denkmodell des Kaufmanns 220
5.5.3 Das Denkmodell der Maschine 223
5.6 Gestaltungsfreiheit und maximaler Nutzen 228
5.7 Motiv und Kreativität als Kausalverhältnis? 237
5.8 Die Schattenseite des rationalen Lichts 247