Der dominante literaturtheoretische und -pädagogische Diskurs in Westdeutschland und Österreich der 1950er und 1960er Jahre zielte auf eine Festlegung dessen ab, was unter einem guten Jugendbuch zu verstehen sei. Die fachgeschichtliche Studie sucht die Argumentationen der wichtigsten Theoretiker des guten Jugendbuchs, Anna Krüger, Richard Bamberger, Karl Ernst Maier, nachzuzeichnen. Daneben kommen weitere Literaturpädagogen der Zeit mit ihren teils konservativen, teils progressiven Positionen zur Sprache. Die Auseinandersetzung mit den Kinderliteraturkonzepten dieser Epoche stellt sich als in vielerlei Hinsicht gewinnbringend für die aktuelle Theoriebildung heraus. (Verlagstext)
AUS DEM INHALT:
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 1
1. Thema und Zielsetzung 1
2. Entwicklung der Kinder- und Jugendliteraturforschung ab 1945 6
3. Kinder- und Jugendliteraturforschung als analytische Wissenschaft 21
1. Kapitel: Zur Ausgangslage 29
1.1 Institutionelle Anfänge nach 1945 29
1.2 Wilhelm Fronemann 36
1.3 Joseph Antz 40
1.4 Spätphasen des Schmutz- und Schundkampfes 47
1.5 Lesealtertheorien: Charlotte BUhler und Elisabeth Schliebe-Lippert 50
1.6 Erwin Ackerknecht 57
1.7 Zusammenfassung 61
2. Kapitel: Anna Krüger: Grundlegung einer Theorie des "guten Jugendbuchs" 69
2.1 Biographie und Werk 69
2.2 Positionierung in der zeitgenössischen literaturpädagogischen Diskussion 74
2.3 Das Konzept vom "guten Jugendbuch" 81
2.4 Die Ausgestaltung einer Theorie vom "guten Jugendbuch" 86
2.4.1 Kind- und Jugendgemäßheit auf sprachlicher Ebene 87
2.4.2 Kind- und Jugendgemäßheit der Inhalte und Themen 90
2.4.3 Formale und strukturelle Kind- und Jugendgemäßheit 92
2.4.4 Die Forderung nach innerer und äußerer Angemessenheit 95
2.5 Die phantastische Kindergeschichte als kindgemäße Gattung 97
2.6 Das "gute Jugendbuch" und die literarische Erziehung 103
2.7 Zusammenfassung 108
3. Kapitel: Eine literaturtheoretische
Strömung etabliert sich (1952-1968) 115
3.1 Veränderungen des kinder- und jugendliterarischen Marktes 115
3.2 Etablierung neuer Institutionen und Organisationen 122
3.3 Positionen zum "guten Jugendbuch" in den 1950er und 1960er Jahren 127
3.3.1 Fritz Pfeffer 128
3.3.2 Walter Scherf 134
3.3.3 Johannes Langfeldt 139
3.3.4 Fritz Westphal 143
3.3.5 Josef Peters 145
3.3.6 Der frühe Malte Dahrendorf 149
3.4 Entwicklungspsychologie und Jungleserforschung 153
3.5 Etablierung der Kinder- und Jugendliteraturforschung 157
3.6 Gegenpositionen ab Mitte der 1960er Jahre 163
3.7 Die Theorie des "guten Jugendbuchs" als literaturtheoretische Strömung 170
4. Kapitel: Richard Bamberger: "gutes Jugendbuch" und Leseerziehung 181
4.1 Biographie und Werk 181
4.2 Haltung zur Entwicklungspsychologie und Jungleserforschung 186
4.3 Die drei Beurteilungsgrundsätze 191
4.4 Zur Beurteilungspraxis 197
4.4.1 Das "gute Jugendbuch" als Kunstwerk 197
4.4.2 Stoffe, Inhalte, Themen und Charaktere 201
4.4.3 Sprache, Stil und äußere Gestaltung 204
4.4.4 Aufbau und Kompositionsformen 207
4.4.5 Innere und äußere Spannung 211
4.5 Der Bildungswert des "guten Jugendbuchs" 215
4.6 Lese- und Literaturerziehung als Führung zum "guten (Jugend-) Buch" 217
4.7 Zusammenfassung 225
5. Kapitel: Karl Ernst Maier: Rückkehr pädagogischer Aspekte 233
5.1 Biographie und Werk 233
5.2 Maiers frühe Schriften 238
5.3 Zur Kritik des Jugendschrifttums 245
5.4 Maiers Beurteilungsgrundsätze 249
5.4.1 Die Jugendschrift als Kind- und Jugendgut 249
5.4.2 Die Jugendschrift als Literaturgut 253
5.4.3 Die Jugendschrift als Lehr- und Erziehungsgut 260
5.5 Zur Beurteilungspraxis 265
5.6 Maiers Haltung ab 1970 270
5.7 Zusammenfassung 273
Schlussbetrachtung 279
Literaturverzeichnis 289
1. Quellentexte 289
2. Neuere Sekundärliteratur 306