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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: CD.07 Barock / College 5a - Szene	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Wien, Salzburg und Rom gehörten zu den wichtigsten Machtzentren des Heiligen Römischen Reiches im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert und zogen dementsprechend die talentiertesten und ehrgeizigsten Komponisten der Zeit an. Der in Venedig geborene Caldara strebte nach dem Posten des Hofkapellmeisters in Wien und komponierte 1708 die Hochzeitsmusik für Kaiser Karl VI. In Rom, wo er in die Fußstapfen des jungen Händel trat, feierte er große Erfolge und gewann schließlich die Gunst des Kaisers selbst, der sogar einige von Caldaras Opern dirigierte. Die weltlichen Kantaten der beiden Komponisten stehen daher im Mittelpunkt dieses einzigartigen Konzertes. Die Vokalwerke von Caldara, Risoluto son già tiranno amore, und Händels Un'alma innamorata, betonen die stimmliche Brillanz der Sänger in bravourösen Koloraturen mit fein ausgearbeiteter Instrumentalbegleitung. Das vordergründige Thema beider Kantaten ist die Standardtrophäe der vereitelten und unerwiderten Liebe in einem pastoralen Kontext, aber hauptsächlich zur Darstellung der kaiserlichen Macht. Bonporti, Ziani, Biber und Muffat wurden auch für ihre Virtuosität als Interpreten und Komponisten im italienischen Stil berühmt, unabhängig davon, ob sie von nördlich oder südlich der Alpen stammten. Bonportis Aria cromatica ist in ihrer Harmonie ebenso kühn und innovativ wie die Violinsonaten von Biber und Muffat in ihrer Erweiterung der Violintechnik. Das vorgestellte Werk des weniger bekannten Ziani ist eine Vertonung des Marienhymnus Alma redemptoris mater mit eng miteinander verwobenen Stimmen für Sopran und Violine. Die vier jungen Musiker des in Deutschland ansässigen Ensemble Arava haben sich eigens zusammengefunden, um das reiche barocke Erbe der Musik für Sopran, Violine und Continuo zu erkunden. Sie haben sich nach dem hebräischen Wort für Weide und Wildnis benannt, das sowohl die ungezähmte Natur als auch die jährliche Verjüngung des Frühlings symbolisiert. Sie sind Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe für Alte Musik und legen mit dieser Veröffentlichung ihr Debütalbum vor. Das Habsburgerreich war Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts ein einzigartiger Schmelztiegel der kulturellen Strömungen. Ähnlich wie am französischen Hof versuchten die Kaiser in Wien, sich durch Musik zu profilieren. Im Gegensatz zu Versailles war hier jedoch bereits eine starke Affinität zur italienischen Musik vorhanden. Gepaart mit den Einflüssen aus dem böhmischen Raum und den vielen Reisebewegungen über die Alpen führte dies zu einer deutlichen Blüte des Musiklebens im östlichen Mitteleuropa. Dieses originelle Programm präsentiert Werke von Caldara, Bonporti, Händel, Biber, Ziani und Muffat, eine Mischung aus Kantaten auf weltliche Texte und Instrumentalsonaten, die alle von dem außerordentlich hohen musikalischen Niveau der damaligen Zeit zeugen (Quelle: www.jpc.de).