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Wer würde vermuten, dass der Konsum von Giftstoffen uns gut tun kann? In den winzigen Mengen, in denen wir sie bei einem ausgewogenen Speiseplan zu uns nehmen, verursachen Toxine einen milden Stress für die Zellen, der etwa den Neuronen des Gehirns hervorragend bekommt. Sie sterben dann weniger leicht ab, weshalb sich derartige Stoffe auch für neue Therapeutika empfehlen, beispielsweise bei Demenzen. Daneben hat die Welt der Gifte auch noch weitere faszinierende Aspekte zu bieten. Unzählige Organismen, Pflanzen wie Tiere, nutzen starke Toxine, um sich zu wehren. Problematisch sind dagegen die Umweltgifte. Plastikmüll im Meer oder Arsen und Pflanzenschutzmittel beeinflussen nicht nur den natürlichen Kreislauf. Sie bedrohen auch unsere Gesundheit ganz massiv.

Das Spezial "Die geheimnisvolle Welt der Gifte" ist eine Artikel-Zusammenfassung zum Themenkomplex Schaden und Nutzen von Giften. (27. Oktober 2017) (www.spektrum.de)

 

 

 

 

Aus dem Inhalt:

PFC: Vorsicht, Trinkwasser! 6 / Perfluorcarbone stecken in vielen modernen Produkten. In der Natur werden sie nicht abgebaut. // Pflanzenschutzmittel: Geht Landwirtschaft auch ohne Pestizide? 13 / Ihr Einsatz wird immer ambivalent bleiben. // Arsen: Vergiftete Brunnen 16 / Arsen im Grundwasser bedroht Menschen in vielen Regionen der Welt. Abhilfe kommt zu langsam. // Xenohormone: Störenfriede im Hormonhaushalt 26 / Viele moderne Umweltchemikalien beeinträchtigen das hormonelle Gleichgewicht in Tier und Mensch. // Alkohol: Spuren beim Kind 34 / Schon ein wenig Alkohol kann dem Ungeborenen schaden. Mögliche Folgen sind Einbußen in Entwicklung und Verhalten. // Biowaffen: Die Milzbrandbedrohung 40 / Eine Katastrophe in einem geheimen sowjetischen Militärlabor zeigt, wie tödlich Biowaffen sein können. // Kunststoff: Der lange Weg des Plastikmülls im Meer 46 / Kunststoffreste sind schon überall: in Tiermägen, am Meeresboden, im Eis der Arktis // Tiergifte: Die 10 giftigsten Meerestiere 52 / Womit sie sich wehren, und wie die Toxine wirken. // Pflanzengifte: Was dich nicht umbringt 56 / Pflanzliche Abwehrstoffe, in Maßen zugeführt, können das Gehirn vor neurodegenerativen Erkrankungen schützen. // Medizin: Erbitterte Körperabwehr 64 / Bitterrezeptoren - etwa in der Lunge - erkennen Krankheitskeime an ihren Giften. Das ermöglicht eine schnellere Abwehr als durch das Immunsystem. // Chiralität: Moleküle im Spiegel 70 / Eigentlich dürfte es sie gar nicht geben. Doch die biologische Wirkung von D-Aminosäuren ist umwerfend. // Skolopender: Dem Schmerz den Stachel nehmen 74 / Tiergifte könnten eine Alternative zu Opiaten sein. // Schwefelwasserstoff: Giftgas mit Heilkraft 76 / In hohen Dosen ist H2S tödlich. Doch geringe Mengen produziert der Körper selbst. Dann hat es viele nützliche Funktionen - leider aber auch ein paar unerwünschte.