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Trauma und Bindung bei Flüchtlingskindern

Erfahrungsverarbeitung bosnischer Flüchtlingskinder in Deutschland ; mit 5 Tabellen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lennertz, Ilka
Verfasser*innenangabe: Ilka Lennertz
Jahr: 2011
Verlag: Göttingen ; Oakville, Conn., Vandenhoeck & Ruprecht
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Als Folge des Krieges im ehemaligen Jugoslawien kamen in den 1990er Jahren ca. 340.000 Flüchtlinge nach Deutschland. Viele von ihnen waren Opfer sogenannter "ethnischer Säuberungen". Trotz vielfacher Belastungen zeigen die betroffenen Kinder häufig keine offensichtlichen psychischen Folgen oder Verhaltensauffälligkeiten, sondern wirken gut angepasst. Indem Ansätze aus der Traumaforschung, der Bindungsforschung und der qualitativen Sozialforschung kombiniert werden, lassen sich die oft verdeckt vorhandenen Traumatisierungen aufspüren. Dabei werden sowohl das Bindungsmuster der Eltern als auch die sozial prekäre Situation der Flüchtlingsfamilien berücksichtigt. Es zeigt sich, dass die Entwicklung der Kinder stark von den Traumatisierungen der Eltern geprägt ist. Erschwerend hinzu kommen sozialpolitische und ausländerrechtliche Entscheidungen, die zur sozialen Desintegration der Flüchtlinge führen. Sequentielle Traumatisierungsprozesse im Sinne Hans Keilsons werden dadurch befördert. Die Psychologin Ilka Lennertz zeigt auf, wie vergleichsweise einfach zu realisierende Unterstützungsmaßnahmen, die zurzeit unterlassen werden, ausgestaltet werden könnten.
AUS DEM INHALT: / / REZENSION: / / ¿Das vorliegende Buch erschien 2011 und ist angesichts des Umstandes, dass sich seit 2015 eine große Anzahl von Menschen aufgrund von Krieg oder anderen Verwerfungen gezwungen sahen, ihr Land zu verlassen und hier Schutz zu suchen, hochaktuell. Es gibt einen ausgezeichneten Einblick in die vielfältigen Facetten des komplexen Phänomens Trauma: Beleuchtet werden historische, sozialwissenschaftliche, psychologische, biologische und neurowissenschaftliche Aspekte des Traumabegriffs, die für ein angemessenes Verständnis dessen, was Traumafolgestörungen sein können, mitzudenken sind. Das Buch ist nicht nur informativ, sondern auch gut lesbar. Es ist verständlich geschrieben und gleichzeitig von einer hohen fachlichen Qualität. Beeindruckend sind gerade aber auch die ausführlichen exemplarischen Fallanalysen. Sie orientieren sich eben nicht nur an der Frage, welche klassischen Symptome möglicherweise (noch) diagnostizierbar sind, sondern arbeiten kaum sichtbare psychische Folgen heraus, die für das Erleben der Betroffenen jedoch hoch relevant ist. / Sehr zu empfehlen ist das Buch Fachkräften und interessierten Laien, die mit traumatisierten Menschen arbeiten. Empfohlen werden kann es auch Studierenden der Psychologie, Studierenden der (Früh- und Heil-)Pädagogik sowie Studierenden der Sozialen Arbeit.¿ / https://www.socialnet.de/rezensionen/20701.php / / /
 
AUS DEM INHALT: / / / 1 Einführung 9 / 1.1 Sinn und Ziel der Arbeit 15 / 1.2 Zur Struktur der Arbeit 17 / / 2 Flüchtlingserfahrungen in Deutschland: Das Beispiel / der bosnischen Flüchtlinge 20 / 2.1 Krieg und Vertreibung in / Bosnien-Herzegowina 20 / 2.2 Die soziale Realität der bosnischen Flüchtlinge / in Deutschland 27 / 2.3 Die »Traumaregelung«: Trauma als / Bleiberechtskriterium 38 / 2.4 Fazit 43 / / 3 Trauma - eine kritische Begriffsbestimmung 45 / 3.1 Forschungsgeschichte und Begriffsentwicklung. 45 / 3.2 Trauma als Leiden an Reminiszenzen: / Hysterieforschung 49 / 3.3 Trauma als zeitlicher Prozess und in der / Entwicklung: Nachträglichkeit 54 / 3.4 Trauma als Reizüberflutung: der Erste / Weltkrieg, Kriegsneurosen, / Wiederholungszwang 56 / 3.5 Trauma als kumulativer Prozess: / Objektbeziehungstheorie 60 / 3.6 Trauma als Extremsituation, als / generationsübergreifendes Phänomen und als / »kollektives Trauma«: der Holocaust 61 / 3.7 Trauma als sequentieller psychosozialer / Prozess: das Modell von Hans Keilson 67 / / 3.8 Trauma als Stresserkrankung: das Konzept der / Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) 71 / 3.9 Neurowissenschaftliche Ansätze zu Trauma / und Gedächtnis: Trauma als »traumatic / memory« 75 / 3.10 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen für / den Flüchtlingsbereich 90 / / Krieg und Flucht im Kindesalter - Forschungsstand 92 / 4.1 Die Studie von Anna Freud und Dorothy / Burlingham: »War and Children« 93 / 4.2 Kriegskinder in Deutschland 97 / 4.3 Überblick über aktuelle Forschung 100 / 4.4 Fazit und Forschungslücken 109 / / Trauma bei Kindern 111 / 5.1 Trauma und Entwicklung 111 / 5.2 Entwicklungs- und altersspezifische Aspekte / von Trauma 116 / 5.3 Typische Merkmale von Trauma bei Kindern 119 / 5.4 Trauma und Gedächtnis im Kindesalter: das / Problem der biographischen Rekonstruktion 124 / 5.5 Kindheitstrauma und Hirnentwicklung: How / »states« become »traits« 139 / 5.6 Trauma ohne Symptom und die Frage / resilienter Entwicklung 143 / 5.7 Trauma und Familie: intergenerationale und / transgenerationale Traumatisierungen 148 / 5.8 Zusammenfassung und Fazit 149 / / Bindungsforschung als ein Zugang zum subjektiven / Umgang mit Traumatisierungen und zu / intergenerationalen Prozessen 151 / 6.1 Bindungstheorie und Bindungsforschung 152 / 6.2 Methoden zur Bestimmung von / Bindungsmustern und zentrale empirische / Ergebnisse der Bindungsforschung 161 / 6.3 Trauma und Bindung 175 / / 6.4 Klinische Aspekte der Bindungsforschung 186 / 6.5 Kritische Einwände und Grenzen der / Bindungsforschung 188 / 6.6 Fazit und methodische Schlussfolgerungen 195 / / 7 Methodische Anlage der Studie 198 / 7.1 Interviews zu traumatischen Erlebnissen 199 / 7.2 Forschen im interkulturellen Raum 202 / 7.3 Methodisches Vorgehen 203 / 7.4 Forschungsfragen 208 / 7.5 Beschreibung der angewandten Methoden 211 / / 8 Fallübergreifende Ergebnisse 228 / 8.1 Forschungsprozess und Beschreibung der / untersuchten Gruppe 228 / 8.2 Zur familiären und psychosozialen Situation / der Flüchtlingsfamilien 232 / 8.3 Fallübergreifende Ergebnisse der Fragebögen / und der Bindungsinterviews 240 / 8.4 Zusammenfassung und tabellarische / Ergebnisübersicht 247 / / 9 Exemplarische Fallanalysen 251 / 9.1 Alen, 12 Jahre: »Ich bemerke es nicht, wenn sie / traurig ist« - Beispiel für einen / pseudo-resilienten Entwicklungsverlauf 251 / 9.2 Katarina, 11 Jahre: »Du musst jetzt aber nicht / traurig sein, nur weil ich traurig bin« - Beispiel / für ein sicheres Bindungsmuster bei / gleichzeitiger Angstsymptomatik 297 / 9.3 Nermin, 11 Jahre, »Er ist traurig von / irgendwas« - Beispiel für verminderte / intergenerationale Grenzbildung und / unbehandelte traumabedingte Symptomatik . 319 / 9.4 Zusammenfassende Darstellung der / Fallanalysen: Drei unterschiedliche Wege der / Erfahrungsverarbeitung von / Flüchtlingskindern 357 / / 10 Exilbedingte sequentielle Traumatisierungen - Das / Erleben der Aufenthaltssituation in Deutschland 364 / 10.1 Chronische oder wiederkehrende / Belastungsfaktoren 365 / 10.2 Angst auslösende und traumatogene / Situationen im Zusammenhang mit der / Aufenthaltssituation in Deutschland 374 / 10.3 Positive Erfahrungen und positive Aspekte des / Lebens in Deutschland 379 / 10.4 Zusammenfassung und tabellarische Übersicht / über mögliche traumatische Sequenzen 379 / / 11 Intergenerationale Traumatisierungen - die / Ergebnisse der Adult Attachment Interviews (AAI) 386 / 11.1 Bindungsforschung als Zugang zu / intergenerationalen Traumatisierungen 387 / 11.2 Zur Frage der kulturellen Sensitivität der A Als: / Ergebnisse der Expertinnenvalidierung 389 / 11.3 Hinweise auf Traumatisierungen in den AAIs 396 / 11.4 Zusammenfassung 401 / / 12 Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen 403 / 12.1 Flüchtlingskinder und Trauma - das / Ineinandergreifen verschiedener Prozesse 403 / 12.2 Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung / vor dem Hintergrund der Traumatheorie 407 / 12.3 Der problematische Begriff der Resilienz 409 / 12.4 Diskussion der verwendeten Methoden 410 / 12.5 Gesellschaftliche Verleugnungsprozesse im / Umgang mit Flüchtlingen 414 / / Danksagung 420 / / Literatur 422

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Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lennertz, Ilka
Verfasser*innenangabe: Ilka Lennertz
Jahr: 2011
Verlag: Göttingen ; Oakville, Conn., Vandenhoeck & Ruprecht
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ISBN: 978-3-525-45126-7
2. ISBN: 3-525-45126-1
Beschreibung: 1. Aufl., 439 S. : Ill.
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Zugl.: Kassel, Univ., Diss., 2009
Mediengruppe: Buch