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Diesen Roman schrieb H.C. Andersen nach seinem Italienaufenthalt und so spielt die Geschichte auch in Italien. Für Andersen war die Italienzeit sehr prägend und beeindruckend und es paßt zu ihm, daß er seine Eindrücke gleich in einem Roman verarbeitet hat. Erzählt wird die Geschichte des Waisenjungen Antonio der aber durch Protektion Zugang zu gebildeten Kreisen erhält und sich im Laufe seines Lebens durch Italien bewegt. Kenntnisse über die Klassik und Kunst sind durchaus hilfreich bei der Lektüre, denn der Roman strotzt von Begriffen und Bezügen darauf, so als wollte Andersen unter Beweis stellen, wie gut er sich (nun) darin auskennt. Im Grunde kann man wohl die Figur des Antonio als eine Art alter ego des Verfassers ansehen. Jedenfalls zeigen sowohl seine Lebensgeschichte wie auch sein Charakter auffällige Ähnlichkeiten. Antonio wird "Improvisator", einer der auf ihm vorgegebene Begriffe hin spontan Verse vorträgt. Er hofft auf öffentliche Anerkennung, die ihm teilweise auch zuteil wird, leidet aber unsäglich wenn ihm diese Anerkennung versagt bleibt (auch hier ein Anklang an Andersens eigene Biographie). Ähnlich geht es ihm in der Liebe. Er entflammt in Liebe für verschiedene Frauen, wird aber abgewiesen oder meint abgewiesen worden zu sein, ist bis ins Mark getroffen, flieht aus Rom nach Venedig oder von dort wieder weiter, bis sich herausstellt, daß seine erste und wahre Liebe ihn gar nicht abgewiesen hat, diese aber ist inzwischen todkrank und er bekommt sie doch nicht und erst am Ende des Romans findet auch Antonio sein Glück. Das alles ist so typischen Andersen, daß es gar nicht typischer sein könnte. "Der Improvisator" ist der erste Roman (von sechs), die H.C. Andersen geschrieben hat und die ihn auch über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt machten, noch bevor seine Märchen um die Welt gingen. (http://www.litkara.de/litblog.php?id=383)