Cover von Dialektik der Entzivilisierung wird in neuem Tab geöffnet

Dialektik der Entzivilisierung

Krise, Irrationalismus und Gewalt
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Seppmann, Werner
Verfasser*innenangabe: Werner Seppmann
Jahr: 2011
Verlag: Hamburg, Laika-Verl.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GW.AP Sepp / College 6x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Die ökonomische Krise ist nur die eine Seite einer kapitalistischen Widerspruchsentwicklung. Unübersehbar geworden sind auch soziale Auflösungs- und zivilisatorische Rückschrittstendenzen. Eine zunehmende Alltagsgewalt und die Renaissance irrationalistischer Weltbilder sind jedoch keine Abweichungen von dem „Tugendpfad“ einer kapitalistischen „Moderne“, sondern die zwangsläufigen Konsequenzen ihrer sozioökonomischen Organisationsform: Durch die prägende Dynamik des Konkurrenzprinzips und der Verallgemeinerung profitorientierter Zweckrationalität in fast allen Lebensbereichen, werden aggressive Durchsetzungstrategien und die feindliche Haltung gegenüber dem Mitmenschen zur Bedingung individueller Existenzsicherung.
Formen struktureller Gewalt und Irrationalität, von den imperialistischen Strategien der Ressourcensicherung bis zur sozialen Ausgrenzung der für die Mehrwertproduktion nicht mehr benötigten Arbeitskraftverkäuferinnen und -verkäufer, duplizieren sich in der Bedenkenlosigkeit alltäglicher Verhaltensmuster. Selbstzerstörerische Kräfte, die unter stabileren gesellschaftlichen Bedingungen mühsam zivilisiert werden konnten, werden zunehmend freigesetzt. So kann die Gewalt der Amokläufer, die in immer kürzeren Abständen aufbricht, als eines der Symptome des zivilisatorischen Verfalls begriffen werden. Denn oft ist sie die hilflose Reaktionsform von Menschen, die sich in ihren bedrängenden Lebensverhältnissen kaum anders zur Geltung bringen können, als durch ein wildes um sich schlagen. Soziale Gewalt in der Form identitätszerstörender Lebensbedingungen schlägt als unkontrollierte Wut und hemmungsloser Selbstzerstörungszwang auf die Gesellschaft zurück.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Seppmann, Werner
Verfasser*innenangabe: Werner Seppmann
Jahr: 2011
Verlag: Hamburg, Laika-Verl.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.AP
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-942281-09-6
Beschreibung: erweit. und aktualisierte Neuausg., 473 S.
Schlagwörter: Gesellschaft, Gewalt, Kapitalismus, Krise, Gewaltanwendung, Kapitalistische Gesellschaft , Kapitalistische Wirtschaft , Kapitalistisches Gesellschaftssystem , Kapitalistisches Wirtschaftssystem, Krisen, Krisensituation
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S.457-473
Mediengruppe: Buch