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Die Unfähigkeit zu trauern

Grundlagen kollektiven Verhaltens
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Mitscherlich, Alexander; Mitscherlich, Margarete
Verfasser*innenangabe: Alexander und Margarete Mitscherlich
Jahr: 2020
Verlag: München ; Berlin, Piper
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Das 1967 erschienene Buch »Die Unfähigkeit zu trauern« ist ein Klassiker der Diskussion über die deutsche Vergangenheitsbewältigung. Wie so oft heißt das auch, dass der Text – und sein Titel zumal – zwar oft erwähnt, aber umso seltener gelesen wurde. Blickt man heute erneut in das Buch, ist man überrascht, dass der Titel weniger die versäumte Trauer um die ›Opfer‹ des Nationalsozialismus meint als die ausgebliebene Trauer über den Verlust des narzisstisch besetzten Führers und der eigenen Größenphantasien. Die Abwehr ›dieser‹ Trauer, so die zentrale These des Textes, habe die nationalsozialistische Vergangenheit bereits unmittelbar nach dem Krieg eigenartig »irreal« erscheinen lassen sowie die »Gefühlsstarre« und den »psychosozialen Immobilismus« hervorgerufen, der den Mitscherlichs zufolge die Nachkriegsgesellschaft charakterisiere.
 
»Es wäre ein Gewinn, wenn das Interesse an dem Thema auch Leser, die sich bisher mit Psychoanalyse überhaupt nicht beschäftigt haben, dazu führen würde, einen ersten Schritt in diese in Deutschland lange Zeit unterdrückte Gedanken- und Erkenntniswelt zu machen. Wer die Jahre vor 1933 noch einigermaßen bewusst, wenn auch jugendlich miterlebt hat, kann heutzutage nur staunen, wie ahnungslos die Generation der jetzt 40-Jährigen diesem ganzen Komplex gegenübersteht. Worte wie ›Minderwertigkeitsgefühl‹ oder ›Unbewusstes‹ mögen sich zwar in unserer Sprache eingebürgert haben, doch zum Beispiel ein Begriff wie ›Übertragung‹ begegnet vollkommenem Unverständnis.« Margret Boveri
 
Inhalt
 
Vorwort zu dieser Ausgabe I
 
Vorbemerkung 7
 
I. Die Unfähigkeit zu trauern - womit zusammenhängt:
eine deutsche Art zu lieben 1 3
1. Deutsche Illusionen 13
2. Der »Führer« war an allem schuld 27
3. Erfolgreiche Abwehr einer Melancholie der Massen 36
4. Techniken der Entwirklichung 44
5. Narzißtisch gekränkt 3 7
6. Die Projektion unbewußter Rachephantasien 61
7. Emigration als Makel 65
8. Die Verliebtheit in den Führer 71
9. Noch eine Möglichkeit für Trauer? 77
10. Nachbemerkung 83
 
II. Variationen des Themas 86
1. Psychoanalytische Anmerkungen über die
Kultureignung des Menschen 86
2. Tabu - Ressentiment - Rückständigkeit
demonstriert an geschichtlichen Entscheidungen 110
3. Zur Psychologie des Vorurteils 135
 
III. Die Relativierung der Moral
Von den Widersprüchen, die unsere Gesellschaft dulden muß 158
 
IV. Identifikationsschicksale in der Pubertät 225
1. Protest und Verwirrung 225
2. Eltern als Vorbild 228
5. Wandlung der Rollen 230
4. Identifikation – Identität 232
5. Wiederholung und Auflösung bisheriger Verhaltensweisen in der Pubertät 235
6. Die Beziehung des Pubertätsverlaufs zum Autoritätswandel 237
7. Verlängerung oder innere Abwehr der Pubertät 239
8. Die Wirkung des Ichs-Ideals auf die Pubertätsentwicklung 242
9. Die Art der Gefühlsbeziehung zu den Eltern als Grundlage des
eigenen Wertgefühls 244
10. Der Einfluß des Dritten Reiche 249
11. Pubertätsschicksale 252
12. Pubertät und politisches Verhalten 257
V. Proklamierte und praktizierte Toleranz 263
VI. Das soziale und das persönliche Ich 276
VII. Änderungen im Wesen politischer Autorität 298
VIII. Konsequenzen - bei offenem Ausgang der Konflikte 345
Nachwort 1970 358
Nachwort 1977 366
Personen- und Sachregister 370
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Mitscherlich, Alexander; Mitscherlich, Margarete
Verfasser*innenangabe: Alexander und Margarete Mitscherlich
Jahr: 2020
Verlag: München ; Berlin, Piper
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 978-3-492-20168-1
2. ISBN: 3-492-20168-7
Beschreibung: Ungekürzte Taschenbuchausg., 27. Auflage, III, 381 Seiten
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch