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Das Leuchten der Papaya

ein Bericht von den Trobriandern in Melanesien
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Maier, Christian
Verfasser*innenangabe: Christian Maier. Mit einem Vorw. von Paul Parin
Jahr: 1996
Verlag: Hamburg, Europ. Verl.-Anst.
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: Bücherei der Raritäten Standorte: VS.SFP Maier / Fußballbibliothek Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Obgleich Ethnologen seit Ende des letzten Jahrhunderts die Lebensformen zahlloser Lokalkulturen dokumentiert haben, ist die Zahl der Gesellschaften relativ gering, durch deren systematische Untersuchung die ethnologische Theoriebildung einen entscheidenden Schritt vorangekommen ist. Neben den zentralaustralischen Aranda, den Andamanen im Indischen Ozean, den ostafrikanischen Nuer oder den Wemale auf der Molukkeninsel Ceram zählen zu ihnen vor allem die Bewohner des Trobriand-Archipels in Nordwest-Melanesien. Von Bronislaw Malinowski in der Zeit des Ersten Weltkriegs besucht und in drei voluminösen Bänden beschrieben, wurden die Trobriander zum Paradebeispiel für die funktionalistische Kulturtheorie.
In der Psychoanalyse lösten sie nicht nur die Debatte über die Universalität des Ödipuskomplexes aus, sondern inspirierten auch Wilhelm Reich zu seinen Spekulationen über den Zusammenhang von Privateigentum und Sexualmoral. Marcel Mauss verdankte ihrem Kula-Tauschsystem entscheidende Anregungen für seine Theorie der Gabe, und Anette Weiners ethnographische Erhebung über die ökonomische Rolle der Trobriander-Frauen gilt inzwischen als ein Standardwerk ethnologischer Geschlechterforschung.
Die Bewohner dieses kleinen melanesischen Archipels sind in einem solchen Ausmaß in den theoretischen Diskurs der Ethnologie eingegangen, daß darüber ihre wirkliche Existenz verblaßt zu sein scheint. Doch die Trobriander gibt es auch heute noch, und trotz der Einflüsse der westlichen Zivilisation ist es ihnen gelungen, einen Teil ihrer überlieferten Lebensformen zu bewahren. Hierüber belehrt uns das Buch von Christian Maier. Als ein Zwitter aus ethnographischer Dokumentation, persönlichem Erlebnisbericht, breit dargelegten Dialogen und klinischen Deutungen läßt es sich nicht in die üblichen Kategorien einordnen. Doch gerade das verleiht ihm seinen Reiz. [...] Wenn es Christian Maier dennoch gelingt, uns durch sein lesenswertes Buch einen tiefen Einblick in die Psyche, die Denkweise und die Lebensformen der heutigen Trobriander zu vermitteln, dann liegt dies weniger an der von ihm eingeschlagenen Methode als vielmehr daran, daß es ihm gelungen ist, zu seinen Gastgebern eine Beziehung der Gegenseitigkeit aufzubauen. Als Fußballtrainer ging er einer auch für sie sinnvollen Tätigkeit nach. Seine Dorfgemeinschaft konnte schließlich alle Spiele gewinnen. Sie haben ihm dafür ihr Vertrauen geschenkt. Auf diese Weise hat er erreicht, was vielen professionellen Ethnologen versagt blieb: eine fremde Gesellschaft von innen zu erleben. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.02.1997, Nr. 46 / Seite 9, Karl-Heinz Kohl)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Maier, Christian
Verfasser*innenangabe: Christian Maier. Mit einem Vorw. von Paul Parin
Jahr: 1996
Verlag: Hamburg, Europ. Verl.-Anst.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik VS.SFP, PI.HS
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Fußballbibliothek
ISBN: 3-434-50401-X
2. ISBN: 978-3-434-50401-6
Beschreibung: 242 S.
Schlagwörter: Ethnopsychoanalyse, Trobriand-Inseln, Erfahrungsbericht, Ethnologie, Fußballtrainer, Psychoanalytiker, Fußball / Trainer, Völkerkunde
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Parin, Paul
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch