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Die Denkbewegung von Leo Strauss

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Meier, Heinrich
Verfasser*innenangabe: Heinrich Meier
Jahr: 1996
Verlag: Stuttgart [u.a.], Metzler
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Das Werk Leo Strauss' erfährt seit einiger Zeit verstärkt Aufmerksamkeit auch im deutschen Sprachraum, nachdem man den deutsch-amerikanischen Philosophen zumindest in der Politikwissenschaft hierzulande lange Zeit wenn überhaupt, so primär als Verfasser einer Studie über Naturrecht, eines Buches über Hobbes und einer etwas esoterischen Xenophon-Interpretation zur Problematik der Tyrannis wahrgenommen hatte. Entsprechend sah man in Strauss in erster Linie einen Philosophiehistoriker. Daß ein solches Straussbild der Intention des Philosophen nicht gerecht wird, zeigt Meier in dem hier abgedruckten Vortrag, den der Autor in den vergangenen Jahren an mehreren Orten in den USA und in Deutschland vorgetragen hat. Es gelingt Meier, in seiner ebenso dichten wie kompetenten Skizze, das Anliegen des Philosophen transparent zu machen. Dabei wird deutlich, daß hinter Strauss' philosophiehistorischen Studien das Projekt einer Wiederbegründung der politischen Philosophie in unserer Zeit steht. Dies hält Strauss für geboten, nachdem das originäre politische Philosophieren in der Moderne nicht nur zunehmend in Vergessenheit geraten war, sondern schließlich durch die Behauptung des Historismus, das Denken eines Philosophen bleibe an seine Epoche gebunden, schließlich überhaupt unmöglich gemacht wurde. Demnach nämlich könne man einen Philosophen niemals so verstehen, wie er sich selbst verstanden habe. Demgegenüber demonstriert Strauss 'die Möglichkeit eines philosophischen Dialogs über alle geschichtlichen Barrieren des Verstehens hinweg' (33). Solches ist durchführbar, weil der philosophische Dialog zu allen Zeiten von gleichen Naturen geführt wird, die sich mit den immer wiederkehrenden Problemen des Menschen auseinandersetzen - aber unter verschiedenen Bedingungen auch unterschiedliche Antworten finden. Im Kern kann man in Strauss' Philosophie mithin einen Kampf gegen den Relativismus sehen, der nur über die Integrität des Philosophen zu gewinnen ist. Der Philosoph darf sich daher nicht korrumpieren lassen, nicht von Moden und nicht von der Politik. Nur wenn dies gelingt, kann er erkennen, was für die Menschen und die Gesellschaft not tut. Wie weit Strauss' Philosophie die politikphilosophische Diskussion der Gegenwart befruchten kann, wird von Meier nicht aufgezeigt, der indes deutlich macht, daß es allemal lohnt, sich mit dem Denken Strauss' auseinanderzusetzen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Meier, Heinrich
Verfasser*innenangabe: Heinrich Meier
Jahr: 1996
Verlag: Stuttgart [u.a.], Metzler
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.QA
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ISBN: 3-476-01504-1
Beschreibung: 66 S.
Schlagwörter: Strauss, Leo, Politische Philosophie, Staatsphilosophie
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Mediengruppe: Buch