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Zusammenreden

Debatten über Integration in österreichischen Kommunen
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Verfasser*innenangabe: Alicia Allgäuer, Mary Kreutzer, Thomas Schmidinger (Hg.)
Jahr: 2010
Verlag: Wiener Neustadt, Verein Alltag
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Und sie steht mindestens zehn Minuten draußen und wiederholt hundertmal 'Versicherungsdatenauszug', um das Wort nicht zu vergessen. Die Tür geht auf, sie geht hinein, schaut die Frau am Schalter an und sagt: „Versicherungdatenauszug“, worauf die Frau sagt: 'Na, können sie ned grüßen?' So kann man missverstanden werden." (Tülay Tuncel, Wiener Integrationskonferenz)Letztlich ist jeder und jede irgendwann irgendwo eingewandert. Dies gilt ganz besonders für das so genannte „Industrieviertel“, also die Bezirke südlich von Wien. Bereits die Industrialisierung dieser Region beruhte zu großen Teilen auf der Arbeitskraft von MigrantInnen aus den unterschiedlichsten Teilen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Den ZwangsarbeiterInnen aus der Nazizeit folgten seit den 1960er Jahren so genannte „Gastarbeiter“, deren Nachkommen nun teilweise schon in dritter Generation hier leben. Zuletzt kamen vor allem Flüchtlinge in die Region, die sich auf der Suche nach Schutz in Österreich niederließen.2009 organisierten das Magistrat der Stadt Wiener Neustadt (MA-7 Integrationsreferat) und die Caritas gemeinsam die Veranstaltungsreihe „ZusammenReden – Wiener Neustädter Integrationsgespräche“. Nach diesem Vorbild wurde 2010 von der Caritas eine ähnliche Reihe gemeinsam mit der Stadtgemeinde Baden organisiert. 2011 werden andere Städte und Gemeinden in Niederösterreich folgen.Eine Auswahl der spannendsten Diskussionsveranstaltungen in Wiener Neustadt und Baden wurden nun verschriftlicht und in einem originellen Debatten-Buch herausgegeben.Themen sind: Migrationsgeschichte, Arbeit, Wohnen, Bildung, Geschlechterverhältnisse, Religion, Psyche, Nationalismus und Jugend.Diese vielfältigen Bereiche werden von in unterschiedlichen Feldern tätigen ExpertInnen diskutiert und damit verbundene Debatten erstmals in einer einfachen Sprache zugänglich gemacht.Es diskutieren u.a.:Arif Akkiliç, Ednan Aslan, Katharina Brizic, Ewa Dziedzic, Vedran Džihic', August Gächter, Kenan Güngör, Sylvia Hahn, Barbara Herzog-Punzenberger, Dunja Larise, Stefanie Mayer, Corinna Milborn, Johanna Muckenhuber, Andreas Peham, Alfred Pritz, Michael Rosecker, Andreas Salcher, Sharareh Sharafeh, Anna Spinka, Rüdiger Teutsch, Tülay Tuncel, uvm.Zitate aus den Diskussionsbeiträgen:"In Wahrheit geht es bei der Integration nicht um Religion oder Identität. Es ist viel mehr eine Klassenfrage. Das wird aber in den medialen Diskursen aus politischen Gründen völlig ausgeblendet." (Dunja Larise, Politikwissenschafterin und Philosophin)"Das Phänomen, die Sprache aufzugeben und nicht mehr an die Kinder weiterzugeben, gibt es nur in extrem stigmatisierten Gruppen." (Katharina Brizic, Sprachwissenschafterin)"Wenn in Österreich über muslimische Frauen gesprochen wird, dann sitzen auf den Podien Frauen mit Kopftuch. Aber das ist nicht die Mehrheit. Hier ist eine ganz seltsame Allianz zwischen österreichischen Feministinnen und konservativen Kopftuch-Trägerinnen entstanden. Jene Frauen, die ausbrechen wollen, die um ihre Rechte kämpfen, werden dabei nicht unterstützt." (Corinna Milborn, Autorin)"Der Begriff der globalen Dienstmädchen beschränkt sich übrigens nicht auf Frauen. Gerade im Rahmen von Migration kann man sehr oft beobachten, dass Zwänge auch durch männliche Migranten reproduziert werden." (Ewa Dziedzic, Politikwissenschafterin, Projekt Migay)"Eine Voraussetzung ist zu erkennen, wie wichtig dieser muttersprachliche Unterricht ist und wie wahnsinnig die Folgekosten sind, wenn wir ihn nicht zeitgerecht einsetzen." (Rüdiger Teutsch, Unterrichtsministerium)"Die Basis jeden Zusammenlebens ist Rechtsstaatlichkeit und Respekt vor Menschenrechten. Sofern eine Religion damit keine Probleme hat, kann sie für Integration förderlich sein." (Hüseyin Uz, Caritas Wien)"Nation ist eine gedachte Gemeinschaft, aber auch etwas, was sich alltäglich in der Praxis realisiert: durch nationale Grenzen, nationale Bildungssysteme oder eben durch Integrationspolitik." (Stefanie Mayer, Politikwissenschafterin)"Dabei ist es insbesondere wichtig, die frühe Selektion in der Schule zu beenden. Es hat natürlich Konsequenzen, wenn man die Sonderschulen vollpumpt mit Menschen mit Migrationshintergrund, weil man annimmt, dass sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind." (Tülay Tuncel, Wiener Integrationskonferenz) (GS.BMO)

Details

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Verfasser*innenangabe: Alicia Allgäuer, Mary Kreutzer, Thomas Schmidinger (Hg.)
Jahr: 2010
Verlag: Wiener Neustadt, Verein Alltag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.BMA
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ISBN: 978-3-902282-32-3
2. ISBN: 3-902282-32-0
Beschreibung: 1. Aufl., 190 S. : Ill.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Allgäuer, Alicia [Hrsg.]; Kreutzer, Mary [Hrsg.]; Schmidinger, Thomas [Hrsg.]
Fußnote: Literaturverz. S. 189-190
Mediengruppe: Buch