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Der Utopek

Roman
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Libera, Leszek
Verfasser*innenangabe: Leszek Libera. Mit einem Nachw. von Jürgen Joachimsthaler
Jahr: 2011
Verlag: Dresden, Neisse-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

„Der Utopek“ von Leszek Libera ist ein gewaltiger Roman, ein moderner Simplicissimus, wobei sich modern in erster Linie auf eine kurze Zeitspanne nach Kriegsende 1945 bezieht. Schauplatz ist Oberschlesien, genauer die Stadt Racibórz (deutsch Ratibor) und der Protagonist Buks Molenda ist ein kindlicher Utopek. In der polnischen Tradition ist der Utopek (polnisch Utopiec) ein meist böswilliger Wassergeist, dessen Vorfahren vom Planeten Utopia auf die Erde übersiedelt waren. Der Utopek kann die Gestalt von Menschen annehmen. Liberas Utopek ist ein Außenseiter, der in einer derben, gewalttätigen aber auch eigentümlichen oberschlesischen Provinz aufwächst, die voller Tabus und Widersprüchlichkeiten ist. Das Aufeinandertreffen von deutscher und polnischer Kultur brachte dort eine Sprache hervor, die (auch abfällig gemeint) als „wasserpolnisch“ bezeichnet wird und im Roman als „weder polnisch noch deutsch“ beschrieben wird. Ein Mischmasch, das auch im Roman Eingang findet und sich durch alle 100 Kapitel zieht. Der Utopek Molenda ist auch Ich-Erzähler, wobei auch immer wieder das Sauerkrautfass, in dem er Zuflucht sucht, als zweiter Erzähler in Erscheinung tritt. Molenda lebt nur von Flüssigkeit und meidet feste Nahrung. Er kennt auch keinen Stuhlgang, weshalb er von der verhassten Mutter („Matka“) Einläufe verpasst bekommt, die aber nur Seifenblasen zutage fördern. Die Mutter schlägt ihn oft und heftig und dann verkriecht er sich im Fass im Keller. Trotz der Gewalt, die ihm widerfährt, ist der Utopek Buks Molenda grundsätzlich keine gute Figur, er scheut auch selbst vor Gewalt nicht zurück. Aber er entwickelt doch einen anderen Blick auf die sogenannten „Untermenschen“ im Ort: Zigeuner und Podolier (aus Ostpolen zwangsübersiedelte Menschen). Die Einheimischen meiden diese „Untermenschen“ und machen sie für fast jedes Unglück verantwortlich, nur der Utopek tritt in Kontakt mit ihnen. Das Leben eines Utopeks ist in zwei Teile gegliedert: in der ersten Phase erzählt der (bei Libera ausschließlich männliche) Utopek Geschichten, in der zweiten Phase widmet er sich nur mehr der Fortpflanzung. Liberas „Der Utopek“ ist ein außergewöhnlicher, moderner Schelmenroman mit viel Tiefgang und einer wortgewaltigen Sprache. Ein Meisterwerk fürwahr!(Rudolf Kraus, Buchkritik)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Libera, Leszek
Verfasser*innenangabe: Leszek Libera. Mit einem Nachw. von Jürgen Joachimsthaler
Jahr: 2011
Verlag: Dresden, Neisse-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DR, I-12/01
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ISBN: 978-3-86276-000-8
Beschreibung: 1. Aufl., 259 S.
Schlagwörter: Belletristische Darstellung, Kriegsende, Ratibor, Weltkrieg <1939-1945>, Zweiter Weltkrieg
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Mediengruppe: Buch