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Leben - Ideen - Kampf

Louise Michel und die Pariser Kommune von 1871
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Verfasser*innenangabe: [Hrsg. und eingel. von Bernd Kramer. Übers. aus dem Franz. von Renate Sami. Aus dem Amerikan. von Dita Stafski]
Jahr: 2001
Verlag: Berlin, Kramer
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Louise Michel (1830-1905), genannt vierge rouge, die rote Jungfrau, war zu ihrer Zeit eine der populärsten Frauen Frankreichs. Während der Pariser Kommune 1871 kämpfte sie mit der Waffe - in der Uniform der Nationalgardisten. Darüber und vom doppelten Kampf der Frauen, dem "gegen den äußeren Feind" und dem "in den eigenen Reihen, den Mann", schreibt sie. Ihre "Liebe zur Freiheit" war dermaßen ein Teil ihrer Identität, daß sie sich weder von bürgerlichen Bequemlichkeiten korrumpieren ließ noch vor Schwierigkeiten zurückschreckte; sie bekämpfte die eingefahrene Normalität des Alltags, besonders die des weiblichen, versuchte, tatsächliche Bedürfnisse gegen Gewohnheiten durchzusetzen. Zeitgenossen erwiesen ihr die Ehre: Victor Hugo, Paul Verlaine, Arthur Rimbaud und Peter Kropotkin."Anarchistin wurde ich während der Deportationsfahrt nach Neukaledonien. Im Laufe der vier Monate sahen wir nichts als Himmel und Wasser, nur manchmal erschien am Horizont das weiße Segel eines Schiffes. Unser Schiff, vom leichten Rhythmus der Wellen gewiegt so, als ob zwei riesige Arme es greifen, ächzte, wenn es in die tiefen Wellentäler sackte; und der Wind tönte in den Segeln. – Ich hatte Zeit, viel Zeit zum Nachdenken. – Die Kommune. Ich sah unsere Genossen am Werk, und nach und nach kam ich zu der Überzeugung, daß selbst die Redlichsten, könnten sie Macht ausüben, den Schurken ähnlich würden, die sie einst bekämpften. Ich sah die Unmöglichkeit, daß sich die Freiheit mit einer wie auch immer gearteten Macht vereinbaren läßt. Ich fühlte, wenn die Revolution irgendeine Regierungsform annimmt, ist es um sie geschehen; und wenn Institutionen der Vergangenheit, die schon zu verschwinden schienen, doch bestehen bleiben – dann tragen sie nur ein anderes Etikett.Für jeden Menschen, der zur Macht gelangt, ist der Staat letztendlich Spiegelung seiner selbst, er betrachtet ihn wie der Hund den Knochen, den er zernagt, und nur zu seinem eigenem Vorteil verteidigt er ihn. So wie die Macht hart, egoistisch und grausam macht, so erniedrigt Sklaverei, und nur die Anarchie kann es vollbringen, daß der Mensch frei und glücklich lebt. Wissen wir denn, ob das, was uns heute utopisch erscheint, in der nächsten Epoche nicht schon Realität sein kann? Damit das entrechtete Volk nicht länger mit seinem eigenem Blut die trügerischen Schimären – Parteien und Staaten – am Leben erhält, müssen wir für die Verwirklichung der Anarchie kämpfen, und weil ich Zwang und Unterdrückung ablehne, bin ich Anarchistin." Louise Michel zitiert nach: Bernd Kramer

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Verfasser*innenangabe: [Hrsg. und eingel. von Bernd Kramer. Übers. aus dem Franz. von Renate Sami. Aus dem Amerikan. von Dita Stafski]
Jahr: 2001
Verlag: Berlin, Kramer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.AF
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ISBN: 3-87956-263-6
2. ISBN: 978-3-87956-263-3
Beschreibung: 139 S. : Ill
Schlagwörter: Aufsatzsammlung, Michel, Louise, Pariser Kommune
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Kramer, Bernd
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 131 - 132
Mediengruppe: Buch