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Daseinsanalyse

der existenzphilosophische Blick auf seelisches Leiden und seine Therapie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Holzhey-Kunz, Alice
Verfasser*innenangabe: Alice Holzhey-Kunz
Jahr: 2014
Verlag: Wien, Facultas.WUV
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Seelisches Leiden ist nur verstehbar „vom Grunde unseres gemeinsamen menschlichen Loses aus“. Das vorliegende Buch radikalisiert
diese Erkenntnis Ludwig Binswangers. Die Autorin entdeckt im seelisch leidenden Menschen einen „Philosophen wider Willen“ – anhand zahlreicher Beispiele zeigt sie, dass seelisches Leiden in einer besonderen „Hellhörigkeit“ für die Grundbedingungen des Menschseins wurzelt. Wer hellhörig ist, wird unfreiwillig mit der eigenen Existenz konfrontiert und von dieser Konfrontation überfordert.
Um den verborgenen Sinn dieser rätselhaften Erfahrungen zu verstehen, werden nicht nur Kierkegaard, Heidegger und Sartre herangezogen, sondern auch Sigmund Freud. Denn auch ein philosophisches Verständnis seelischen Leidens knüpft an Freuds Einsicht an, dass psychopathologische Symptome sich zwar als bloße Störungen manifestieren, dass sie aber einen – unbewussten – Sinn in sich tragen. Der letzte Teil widmet sich den therapeutischen Konsequenzen dieser existenzphilosophischen Auffassung seelischen Leidens. Die Autorin entwickelt dazu das Konzept eines daseinsanalytischen Verstehensprozesses. Es lehnt sich an die drei Grundregeln Freuds an und ermöglicht dadurch eine Auseinandersetzung mit den angst-, schuld- und schambeladenen Existenzerfahrungen.
 
Inhaltsverzeichnis
 
Historischer Teil / Einleitung 17 / 1 Ludwig Binswanger: Daseinsanalyse als Untersuchung von / Weltentwürfen 18 / 1.1 Wissenschaftlich exakte Erforschung von Weltentwürfen 19 / 1.2 Das Beispiel der Absatzphobie 20 / 1.3 Das Verhältnis der Daseinsanalyse zu Psychoanalyse und Psychiatrie 21 / 1.4 Binswangers Menschenbild 22 / 1.5 Daseinsanalyse als Forschung und als Psychotherapie 25 / 2 Medard Boss: Daseinsanalyse als Überwindung des possessiven Subjektivismus 27 / 2.1 Freundschaft und Zusammenarbeit mit Heidegger 27 / 2.2 Der "Sprung" aus dem possessiven Subjektivismus 29 / 2.3 Eine phänomenologische Traumauslegung 31 / 2.4 Eine "daseinsgemäße" Pathologie 33 / 2.5 Daseinsanalytische Psychotherapie als "Aufbruch in die Freiheit" 34 / Systematischer Teil / I Philosophisch-anthropologische Grundlagen 39 / Einleitung 39 / 1 Der Mensch: Dasein, In-der-Welt-Sein, Existenz 41 / 1.1 Existenz 41 / 1.2 In-der-Welt-Sein 46 / 1.3 Dasein 50 / 2 Existenz als gestimmtes Verstehen des eigenen Seins 54 / 2.1 Der vor-ontologische Einschluss 54 / 2.2 Seinserfahrungen im Alltag 56 / 2.3 Der ontisch-ontologische Urkonflikt 57 / 2.4 Kollektive Formen des Selbstschutzes 59 / II Philosophisch-psychologische Aspekte 63 / Einleitung 63 / 1 Der Leib 65 / 1.1 Leibsein als Aufgabe 66 / 1.2 Leiberfahrungen als Seinserfahrungen 68 / 1.3 Leiden an der Leiblichkeit 72 / 2 Anfang und Ende 74 / 2.1 Das Sein zum Anfang 75 / 2.2 Das Sein zum Ende 78 / 2.3 Eine daseinsanalytische Interpretation von Wiederholungszwang und Todestrieb 82 / 3 Der Andere 85 / 3.1 Die daseinsanalytische Bestimmung des Daseins als Miteinandersein 85 / 3.2 Neue Entwicklungen in der Psychoanalyse 86 / 3.3 Ein existenziales Verständnis des Mitseins mit Anderen 88 / 3.4 "Der Konflikt ist der ursprüngliche Sinn des Für-Andere-Seins" 90 / 3.5 Scheinlösungen für das unlösbare Dilemma 92 / 4 Angst und Wunsch 95 / 4.1 Die Angst und die Ängste 95 / 4.2 Die Wiederkehr der Angst in der Furcht 98 / 4.3 Ist der Wunsch ein "Existenzial"? 100 / 4.4 Die Wiederkehr des Wunsches in den Wünschen 101 / 4.5 Wunsch und Gewalt 102 / 4.6 Zum Verhältnis von Angst und Wunsch 103 / Inhaltsverzeichnis 11 / 5 Scham und Schuld 104 / 5.1 Der doppelte Sinn der Scham 105 / 5.2 Der doppelte Sinn der Schuld 110 / 6 Eine existenziale Interpretation des Unbewussten 114 / 6.1 Das Unbewusste als Selbsttäuschung 115 / 6.2 Die mauvaisefoi als Vollzug der Selbsttäuschung 117 / 6.3 Ontische und ontologische Selbsttäuschung 119 / 7 Der Traum 122 / 7.1 Warum wir im Traum besonders hellhörig sind 123 / 7.2 Das Traumgeschehen als Verbildlichung der Grundstimmung 125 / 7.3 Das Träumen als Auseinandersetzung mit dem eigenen Sein 127 / III Seelisches Leiden 130 / Einleitung 130 / 1 Seelische Krankheit oder seelisches Leiden? 131 / 1.1 Der Unterschied von medizinischem und psychoanalytischem Diskurs 131 / 1.2 Die Einführung der Hermeneutik in die Psychopathologie 133 / 1.3 Was heißt "Sinn"? 135 / 1.4 Was heißt "unbewusster Sinn"? 137 / 2 Leiden am eigenen Sein 139 / 2.1 Woran leidet der Neurotiker? 139 / 2.2 Ist der Ödipus der Kern der Neurose? 142 / 2.3 Die geheime Absicht im seelischen Leiden 144 / 2.4 Seelisches Leiden als ein agierender Umgang mit dem eigenen Sein 145 / 2.5 Verwechslungen 147 / 3 "Strukturelle Störungen" 151 / 3.1 Mangelnde Angsttoleranz? 152 / 3.2 Das Leiden des Subjekts an seiner Schwäche 154 / 3.3 Der Sinn der Spaltung 156 / 12 Inhaltsverzeichnis / 3.4 Die Verleugnung der Zeitlichkeit 158 / 3.5 Die Spaltung als zeitgemäße Abwehrform? 159 / 4 Der psychotische Wunsch 161 / 4.1 Der Wunsch nach einer Adoptivmutter 162 / 4.2 Der Wunsch nach Rückkehr ins Elternhaus 165 / 5 Der Sonderstatus der Depression 169 / 5.1 Die Ermächtigung des Subjekts: Krankheit oder Leiden? 169 / 5.2 Der depressive Verlust 171 / 5.3 Der "affektive" Charakter des depressiven Leidens 174 / 5.4 Der Sinn von depressiven Symptomen 175 / 5.5 Ist die Depression ein typisch modernes Leiden? 178 / IV Therapeutische Konsequenzen 182 / Einleitung 182 / 1 Ist die Daseinsanalyse eine philosophische Therapie? 186 / 1.1 Wie ein daseinsanalytisch-philosophisches Gespräch aussehen könnte 186 / 1.2 Warum ein philosophisches Gespräch keine heilende Wirkung haben kann 190 / 2 Daseinsanalytische Therapie als "Psychoanalyse unter daseinsanalytischen Gesichtspunkten" 193 / 2.1 Was macht das psychoanalytische Gespräch zu einem "Verfahren sui generis"? 194 / 2.2 Freuds Grundregeln und die Angst 198 / 3 Zuhören mit einem philosophischen Ohr 206 / 3.1 Psychoanalytisches und daseinsanalytisches Zuhören im Vergleich 207 / 3.2 Furcht und Angst beim Zuhören 216 / 3.3 Empathie und Sympathie beim Zuhören 218 / Inhaltsverzeichnis 13 / 4 Analytische Beziehung und philosophische Erfahrung 222 / 4.1 Die Abstinenzhaltung als Beziehungsangebot 222 / 4.2 Dialog und Gegenseitigkeit statt Abstinenz? 224 / 4.3 Am abstinenten Analytiker erfahren, was es heißt, für den Anderen zu sein 228 / 4.4 Für eine Koexistenz alternativer Auffassungen von analytischer Beziehung 233 / 5 Die Wiedergewinnung des Deutens für die daseinsanalytische Praxis 237 / 5.1 Die Rehabilitierung des Deutens 237 / 5.2 Grundzüge einer daseinsanalytischen Deutung 246 / 6 Wie viel Wahrheit ertragen hellhörige Menschen? 253 / 6.1 Ist dem Patienten die ontologische Wahrheit zumutbar? 254 / 6.2 Sind Desensibilisierung und Sinnfindung therapeutische Alternativen? 256 / 6.3 Die paradoxe Struktur der Angst 259 / 6.4 Philosophische Erfahrungen machen 261 / Literaturverzeichnis 266 / Stichwortverzeichnis 272

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Holzhey-Kunz, Alice
Verfasser*innenangabe: Alice Holzhey-Kunz
Jahr: 2014
Verlag: Wien, Facultas.WUV
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPH
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ISBN: 978-3-7089-1207-3
2. ISBN: 3-7089-1207-1
Beschreibung: 271 S.
Schlagwörter: Daseinsanalyse
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 266-271
Mediengruppe: Buch