Katalog zu der Ausstellung des Museums für Völkerkunde Wien (25.06. - 1.12.2003):
Als Kontrast zu den während der letzten beiden Jahrzehnte entstandenen dramatischen Ereignissen, die Afghanistan bis zur Vertreibung der puritanischen Taliban heimsuchten, macht sich diese Ausstellung anhand ausgewählter Schaustücke aus dem Sammlungsbestand des Wiener Museums für Völkerkunde auf die Suche nach den Spuren entschwundener Lebenswelten. Neben materiellen Zeugnissen aus buddhistischer und frühislamischer Zeit sind es vor allem Dinge aus dem Alltag, die in der Ausstellung zu sehen sind und die, thematisch zusammengefasst, vom Leben der Menschen in Afghanistan erzählen: von ihrer Geschichte und ihren Wertvorstellungen, von Krieg und von Eitelkeit, von Wallfahrt und Gastfreundschaft, von der Arbeit ihrer Hände und vom Klang ihrer Lieder.
Die Beziehungen zu den einzelnen Themenkreisen werden durch Greifbares verdeutlicht: durch Erzeugnisse des Handwerks, die bis vor nicht allzu langer Zeit vom Alltag des Afghanen nicht zu trennen waren. Diese wurden so gewählt, dass dem Beschauer - soweit es der fragmentarische Charakter einer Sammlung erlaubt - auch die Vielfalt der Bevölkerungsgruppen Afghanistans vorgeführt wird. Das Ziel war keineswegs ein nostalgisch verklärter Blick auf die „gute alte Zeit“; vielmehr werden kleine Einblicke in die Kulturen und Mentalitäten eines Landes vermittelt. Auf diese Weise kommt es zu einem Aufeinandertreffen von Objekten unterschiedlicher Kulturen, bei dem das Vergangene Gegenwärtiges und Zukünftiges streift. (Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / /
Wilfried Seipel: Vorwort | 7
Gabriele Weiss: Vorwort | 9
Axel Steinmann: | 11
1Die Ausstellung | 13
2Die Wiener Sammlung | 14
Max Klimburg: Legende Afghanistan | 16
3Am Anfang… | 22
4Knotenpunkt| 23
5Im Schatten des Hindukush | 25
6Ethnisches Mosaik | 27
ILebenswelten
7Nomaden | 33
8Bamiyan | 39
Michael Alram: Antike Münzen aus Afghanistan | 44
Max Klimburg: Bamiyan - ein Nachruf | 49
9Der Aufstieg des Islam | 50
10Das Königreich Kabul | 55
11Frauen | 62
Zerka Malyar: Die Lage der Frauen in der afghanisches Gesellschaft | 72
12Männer | 77
Sonja Fürnkranz: Zwei pashtunische BekleidungsstückeEine textiltechnische Untersuchung | 86
13Von Kopf bis Fuß | 94
14Die Ordnung des Daseins | 102
15Erbetete Gemeinschaft | 105
16Rosenkranz | 108
17Gestickte Gebete | 110
18Amulett und Talisman | 114
19Gottesliebe | 119
20Wallfahrt | 120
21Der Malang | 122
22Die Himmelsreise | 124
23Etikette | 126
24Ritualisierte Gastlichkeit | 127
Herbert Habersack: Notizen zur Gastlichkeit | 134
25Eine Prise Tabak | 137
26Das Bad | 138
27Die Wiege | 140
28Eitelkeit | 142
29Die Macht der Bildung | 146
30Hirten und Bauern | 150
31Gestalterinnen des Daseins | 155
32Die Jurte | 162
33Das Teehausorchester | 166
34Das Ziegen-Spiel | 172
35Buzkashi | 174
36Das Steinhuhn | 176
37Der Jäger | 178
IIHandwerk
38Schaffende Hände | 181
39Geformte Erde | 184
40Der Silberschmied | 188
41Seide, Filz und Wolle | 194
42Der Korb | 200
43Licht | 202
44Holz | 204
45Der Ehrenstuhl | 206
46Fensterflügel, Türblätter und Hauspfosten | 211
Fritz Trupp: Afghanistan im Jahre 1968Bericht über eine Reise zu den Pashai im Hindukush | 217
IIIEpilogDie zerbrochene Welt
471979 - eine unendliche Folge von Kriegen… | 219
48Das Lager | 224
Christian Reder: Romantischer RealismusDas Österreichische Hilfskomitee für Afghanistan (1980-1994) und seine Nachfolgeorganisationen | 226
49Am Nullpunkt | 232
Karl Wutt: Afghanistan, auf den zweiten BlickReise zu den Pashai im Hindukush | 235
Anhang
Literatur | 238