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Logik des Sozialen

woraus Gesellschaft entsteht
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Heinrichs, Johannes
Verfasser*innenangabe: Johannes Heinrichs
Jahr: 2005
Verlag: Varna [u.a.], Steno
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Johannes Heinrichs (* 17. September 1942 in Rheinhausen, heute Duisburg) ist ein deutscher Philosoph (Sozialphilosoph) und Semiotiker. Heinrichs betrachtet Philosophie als fortschreitende Selbstentfaltung der methodischen Reflexion: Sie bedeutet ihm Form und zugleich Inhalt des philosophischen Denkens. Als Form ist sie nachträgliche, theoretische Reflexion (Nachdenken), als Inhalt bedeutet sie gelebte Selbstbezüglichkeit (gelebte Reflexion, Bewusstseinsleben). Die theoretische Reflexion hat die Aufgabe, das Bewusstseinsleben zu rekonstruieren. Dieses Grundverständnis von Philosophie verbindet ihn am meisten mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel, will aber dessen Dialektik der Negativität des Anderen in eine nicht minder systematische Dialogik überführen. Hierin besteht eine Überbrückung von klassischer deutscher Philosophie und dialogischem Sprachdenken: Beide Strömungen sind Relationsdenken. Die Ich-Es-Relation (Dialektik) lässt sich mit der Ich-Du-Relation (Dialogik) zusammendenken. Seine Dissertation von 1974 über Hegels Logik der Phänomenologie des Geistes galt diesem Brückenschlag. Nachdem Heinrichs 1975 das dialogische Verhältnis als ein Reflexionsverhältnis zwischen Menschen mit einer begrenzten Stufenfolge von vier Reflexionsschritten analysiert hatte (eine für sein Denken grundlegende Entdeckung), entwickelte sich aus der ursprünglichen „transzendentalen Dialogik“ eine umfassende Reflexions-Systemtheorie des Sozialen. Heinrichs unterscheidet die kollektiv-soziale Perspektive jedoch streng von der Perspektive der einzelnen Handelnden. Ausgehend von der Einsicht, dass dabei auch Handeln in dem weiteren Sinn von Sinnvollzügen (Bewusstseinsvollzügen) zu rekonstruieren ist, begründete er eine philosophische Semiotik als Sinnprozesslehre. Während normalerweise Semiotik als einzelwissenschaftliche Disziplingruppe der Beschäftigung mit gegebenen Zeichen verstanden wird, nimmt die philosophische Semiotik eine Ortsbestimmung von Zeichen im Gesamt der menschlichen Sinnvollzüge vor. Die Vierheit der Reflexionsstufen im sozialen Verhältnis findet, von der individuellen Perspektive her, eine analoge Ausprägung in vier umfassenden semiotischen Ebenen, die reflexiv aufeinander aufbauen: Handlung – Sprache – Kunst – Mystik. Diesen vier semiotischen Ebenen gelten die bereits 1980/1 erstmals veröffentlichten Bücher zur Handlungs- und Sprachtheorie, die seit 2007 in stark erweiterter Bearbeitung neu erscheinen, sowie die vorläufig in Aufsatzform erschienenen Schriften zur Kunst- und Mystiktheorie. --- Hat es nie eine Lösung der Habermas-Luhmann-Debatte, des Konfliktes zwischen handlungstheoretischer und systemtheoretischer Sozialtheorie, gegeben? Mit der ersten Fasssung dieses Buches lag sie seit 1976 unter dem Titel "Reflexion als soziales System" vor. Zentral ist die Entdeckung einer sozialen, praktischen Reflexion und ihrer Stufenlogik. Daraus ergibt sich der Blick auf dynamische soziale Organismen. Eine "andere" Systemtheorie des Sozialen - ohne Entfremdung von den handelnden Subjekten. Heute, nach dem Erscheinen von Revolution der Demokratie (2003), erkennt man leichter, wohin die neue Reflexions-Systemtheorie zielte. Die Vierstufung der interpersonalen Reflexion wird nicht allein zur Grundlage einer institutionellen Viergliederung des Parlamentarismus als Herz der Demokratie. Es ergibt sich auch eine (jetzt erweiterte) Typologie vorstaatlicher Gesellschaftsformen. Der Text führt also in die Brunnenstube einer zeitgemäßen Sozialtheorie mit einer Fülle praktischer Konsequenzen. Das Buch wurde ergänzt durch ein Glossar, so dass auch Studienanfänger dieses Buch leicht lesen können.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Heinrichs, Johannes
Verfasser*innenangabe: Johannes Heinrichs
Jahr: 2005
Verlag: Varna [u.a.], Steno
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AO
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ISBN: 954-449-199-6
Beschreibung: Orig.-Ausg., 1. Aufl., aktualisierte Neuausg. von "Reflexionen des sozialen Systems", Bonn 1976, 349 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Reflexion <Philosophie>, Sozialphilosophie, Gesellschaftsphilosophie, Gesellschaftstheorie <Sozialphilosophie>
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Früherer Titel: Reflexion als soziales System
Fußnote: Literaturverz. S. 333 - 346
Mediengruppe: Buch