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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GW.VT Defo / College 6x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Das von Daniel Defoe 1697 skizzierte, ihm zufolge 1680 voll angelaufene Projektzeitalter, hat er, ob schreibend, intervenierend oder spekulierend, trotz aller vorkommenden Unseriosität und Spekulationslust als Ausweitung von Möglichkeiten empfunden. „An Essay Upon Projects“, sein erstes wichtiges Werk, „celebrated the spirit of scientific and technological reform and seemed to contemporaries the capstone of the empirical revolution“ (Michael McKeon: The Origins of the English Novel). Die in diesem Grundlagentext zum Projektdenken der Moderne vorgelegten Reformvorschläge dieses frühen „citizen of the modern world" haben von den Ansätzen her verblüffende, globale Fragestellungen betreffende Aktualität: Neuregelung des Bank-, Börsen- und Versicherungswesen, des Konkursrechts, Bekämpfung von Steuerhinterziehung, offensive Ausbildungsangebote für Frauen, Mindestunterhalt für Arme. Vieles davon liest sich wie eine Vorwegnahme – oder Persiflage – geläufiger Politikkonzepte, Weltbankprogramme oder Consultant-Gutachten. Die ausführlich kommentierte Neuausgabe des auf Deutsch seit langem vergriffenen Textes ermöglicht es, aktuelle Debatten zur laufenden Gegenaufklärung mit Anfangsphasen reformerischer Pragmatik in Bezug zu setzen. Nachforschungen zur Verwendung des Begriffs „Projekt“ erhellen dessen, weit über administratives Projektmanagement hinausweisende Dimensionen. „Projekte wie die, von denen ich handle“, so Daniel Defoe, „sind zweifellos im Allgemeinen von öffentlichem Nutzen, da sie die Vervollkommnung des Handels, die Beschäftigung der Armen sowie die Zirkulation und Vermehrung des Staatsvermögens des Königreichs bezwecken; dies wird aber von solchen angenommen, die auf der ehrlichen Grundlage von Klugheit und Verbesserung entstanden sind und bei welchen der Urheber neben seinem eigenen Vorteil auch den des Gemeinwesens im Auge hat.“