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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PL.OZ Thaler / College 1d - Literaturwissenschaft	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

VERLAGSTEXT:

Die überragende Zahl österreichischer Autoren steht in einem sehr gespannten Verhältnis zur politischen Elite des Landes. Denn die Politik leidet unter der intellektuellen Krankheit der Kurzsichtigkeit. Während Intellektuelle große Zukunftsentwürfe, also prognostische Erzählungen einfordern, denken und handeln Politiker im Rhythmus von Wahlterminen und Meinungsumfragen. Herrschte zu Kreiskys Kanzlerzeiten zwischen Politikern und Schriftstellern noch das Verhältnis einer wechselseitigen Faszination, so überwiegt heute bei den Literaten die Depression, bei den Politikern die Ignoranz. Denn Politiker sind zumeist überzeugt, dass der moralische Protest der Schriftsteller aus finanziellem Eigennutz sich selbst genügt.

Walter Thaler, Germanist und Politologe, hat Texte von rund 30 österreichischen Schriftstellern untersucht und die Autoren mit seinen Fragen zum Missverhältnis der beiden Sphären Dichtung und Politik befragt. Das Ergebnis: Die Schriftsteller haben überwiegend resigniert, weil das Echo ausbleibt. Und wenn ein solches zu hören ist, sind es die dumpfen und sattsam bekannten Vorwürfe: „Nestbeschmutzer, Staatsfeinde“. Doch die Demokratie braucht den Diskurs mit den Intellektuellen, also auch mit den Literaten.

AUS DEM INHALT:

Inhalt / / Vorwort Univ. Prof. Dr. Karl Müller / Vorwort Univ. Prof. Dr. Anton Pelinka / / 1. Einführung Die Geringschätzung der Wortmächtigen in der politischen Arena / / 2. Die Schriftsteller und die politische Macht 16 / 2.1 Politisch Lied - garstig oder notwendig? 16 / 2.2 Schriftsteller: Provozierer, Wichtigtuer oder Gewissen der Gesellschaft 17 / 2.3 Kulturpessimismus als literarisches Gegenprogramm 20 / 2.4 Innerlichkeitspoesie und apolitischer Handlungsverzicht als Kennzeichen österreichischer Literatur ? 21 / 2.5 Zwei Öster-Reiche 23 / 2.6 Brandt und Kreisky - Kanzler und ihre Schriftsteller 24 / 2.7 Die Wiederkehr des Essays als Mittel des geistigen Widerstands 26 / 2.8 Die Wenderegierung: Schriftsteller gegen die Verhaiderung der Kulturpolitik 29 / 2.9 Die politische Baldrianstimmung der großen Koalition 31 / / 3. Geistige Macht und prekäre Not 33 / 3.1 Die Sprachmächtigkeit der Literaten und die politische Macht 33 / 3.2 Geistige Macht und prekäre Not 35 / 3.3 Schriftsteller und Politiker - zwei fremde Welten 39 / / 4. Die Kristallisationspunkte kritischer Essayistik 45 / 4.1 Was ist faul im Staate Österreich ? 45 / 4.2 Bruno Kreisky - Wegbereiter für die Wegbegleiter 74 / 4.3 Kurt Waldheim - der Vorreiter für die Wende 95 / 4.4 Die Krise der Sozialdemokratie 116 / 4.5 Haider und die Barbarisierung Österreichs 129 / 4.6 Die politische Wende 2000 151 / 4.7 Europa - das ungeklärte Konstrukt 188 / 4.8 Kärnten - ein demokratiepolitischer Störfall 213 / 4.9 Das Aufbrechen der Parteienlandschaft 238 / 4.10 Einspruch, Euer Gnaden ! 255 / / 5. Reflexe und Reflexionen 273 / / 6. Resümee: Der Heimat treue Hasser 313 / 6.1 Die konfliktorientierte Grundstruktur politischer Literatur 313 / 6.2 Literarische Quälgeister, Nestbeschmutzer oder subventionierte Staatskünstler 316 / 6.3 Robert Menasse - Personalunion von Staatsfeind und Staatskünstler 318 / 6.4 Die Engagierten, die Diskursverweigerer und die Desillusionierten 321 / 6.5 Hass-Sprache oder performative Sprachakte zur Veränderung 323 / / 7. Anhang 326 / 7.1 Literatur-und Quellenverzeichnis 326 / 7.2 Fragenkatalog 334 / 7-3 Abkürzungsverzeichnis 335 / 7-4 Personenverzeichnis 336 /