(I-13/19-C3) (GM ZWs / PL)
Der Burnout-Debatte stellt Thomas Vašek die These entgegen, dass Arbeit nicht per se krank macht. Sie bindet in die Gesellschaft ein, stiftet Sinn und gibt Struktur. Die Work-Life-Balance dagegen ist ein Selbstbetrug, da sie den Arbeitnehmer nicht als handelndes Subjekt betrachtet und suggeriert, das wahre Leben beginne erst nach Feierabend. Arbeit ist aber das Zentrum unseres Lebens und das Herz unserer Gesellschaft. Arbeitszeit ist Lebenszeit.
Thomas Vašek plädiert für eine radikale Neubewertung der Arbeit, auf individueller, ökonomischer und gesellschaftlicher Ebene. Denn: Der Wert der Arbeit hängt davon ab, was wir persönlich aus ihr machen und wie sich Politik und Gesellschaft ihrer annehmen, um sie als Lebensform sicherzustellen und Chancengleichheit zu gewährleisten.
Stimmen zum Buch:
"[...] Zwischen den Zeilen hört man deutlich das Credo heraus, wonach glücklich, reich und erfolgreich wird, wer das tut, was er liebt. Doch wie schöpferisch und erfüllt ist wohl die Tätigkeit einer Supermarkt-Kassiererin? Nach dem Verständnis des Autors hat sie keine "gute Arbeit", sofern sie ihrem Job rein zweckorientiert nachgeht, etwa um mit ihren Kindern nicht auf Hartz IV angewiesen zu sein. "Wie langweilig, wie eintönig, wie opportunistisch" – und nicht auch ein wenig anmaßend von Ihnen, Herr Vašek? Zwar betont der Autor, dass er seine Tätigkeit als Chefredakteur des Philosophie-Magazins "Hohe Luft" nicht mit der einer Putzkolonne vergleichen könne, tut es dann aber doch.
Vašek Erörterungen klingen mitunter wie Rufe aus dem Elfenbeinturm. Natürlich ist es schön, wenn man in seinem Job aufgeht und sich nicht jeden Morgen aufs Neue überwinden muss, zur Arbeit zu gehen. Aber es ist eben ein Privileg und nicht unbedingt der Normalfall. Mehrfach betont der Autor, gute Arbeit müsse auch gut bezahlt werden; nur weil man etwas liebe, heiße das nicht, dass man dafür ausgebeutet werden dürfe. Wer wollte da nicht zustimmen? [...]"
Quelle: Katharina Müller, gehirn-und-geist.de
Verfasser*innenangabe:
Thomas Vasek
Jahr:
2013
Verlag:
München, Riemann
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Rezension im Falter
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ISBN:
978-3-570-50153-5
2. ISBN:
3-570-50153-1
Beschreibung:
287 S.
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Fußnote:
Literaturverz. S. 277 - 280
Mediengruppe:
Buch