"Ein Grenzgänger und profilierter Vermittler zwischen der Welt der Formeln und der Welt der Kultur." Frank Schirrmacher über Emanuel Derman
In seinem bahnbrechenden Werk erklärt Emanuel Derman, warum Menschen anders - und zwar unvorhersehbar - agieren als Atome und Planeten und warum aus kleinen Irritationen, die sie verursachen, Chaos von gigantischen Ausmaßen entstehen kann. Finanzmodelle funktionieren nur unter eingeschränkten Bedingungen, nämlich wenn die Welt sich nicht allzu sehr verändert und nicht allzu weit von ihrem aktuellen Zustand abweicht. Und sie scheitern kläglich, sobald sie aus dem Ruder läuft. "Ihr iPad funktioniert, weil irgendjemand die Grundlagen der Quantenphysik verstanden hat und etwas bauen kann, das tut, was Sie wollen, wenn Sie einen Knopf drücken. Quantitative Finanzmarktanalysten benutzen die gleiche Art von Mathematik, um das eigenwillige Gebaren der internationalen Finanzmärkte zu beschreiben. In der Theorie sieht das alles schön überschaubar aus, doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine vage Analogie, die in die Irre führt, weil sie behauptet, Aktienkurse verhalten sich wie die Ausbreitung von Dampf. Das ist keine Beschreibung der Wirklichkeit. (Verlagstext)
INHALT
I Modelle 9
Kapitel 1 Sonderbare Widerspruchsfreiheit 10
Modelle, die gescheitert sind - Kapitalismus und die große
Finanzkrise - Die Zukunft prophezeien mittels Modellen,
Theorien und Intuition - Zeit weckt Begierde - Enttäuschung ist
unvermeidlich - Enttäuscht zu sein, erfordert Zeit, Begierde und
ein Modell - Leben unter der Apartheid - In der "Bewegung"
aufwachsen - Tat tvam asi
Kapitel 2 Metaphern, Modelle und Theorien 47
Sprache ist ein Turm aus Metaphern - Das Loch im Dirac-Meer -
Metaphern werden real: die Entdeckung des Positrons - Abwesenheit
ist eine Anwesenheit - Analytische Fortsetzung - Jedes
Faktum ist eine Theorie - Ein Modellflugzeug bauen - Warum
ist ein Modell ein Modell? - Warum ist eine Theorie eine Theorie?
- Ein seltsamer Fall von einäugigem Doppeltsehen - Das
Unbewusste wieder bewusst machen
II Modelle benehmen sich 93
Kapitel 3 Das Absolute 94
Das Tetragramm - Der Name des Namens des Namens - Die
irreduzible Nicht-Metapher - Spinozas Theorie der Emotionen -
Es werde Geld - Im Reich der Leidenschaften leben
Kapitel 4 Das Erhabene 133
Die Vögel im Himmel - Die beste Theorie der Welt - Kein
logischer Weg dorthin - Elektrizität und Magnetismus - Ihre
Eigenschaften - Ihre quantitativen Gesetze - Amperes einfühlendes
Verstehen der Phänomene - Faradays imaginäre Kraftlinien
- Maxwells faktisches Feld - Dem Vieh auf den Feldern ausweichen
- Quantenträume
III Modelle benehmen sich schlecht 167
Kapitel 5 Das Unzulängliche 168
Finanzmodelle sind keine Physik der Märkte - Der sogenannte
Fundamentalsatz der Finanzmathematik - Methode ohne Inhalt
führt zu Klügelei - Auf dem Finanzsektor geht es um Erwartungen
- Ungewissheit ist überall - Das Markteffizienzmodell geht
von der Annahme aus, Ungewissheit sei quantifizierbar - Das
Ziel: die Beziehung zwischen Risiko und Ertrag - Die Methode:
das Gesetz des einen Preises - Das Ergebnis: Der Ertrag ist proportional
zum Risiko - Die Robustheit des Black-Scholes-Modell -
Die Unzuverlässigkeit von CAPM - Warum das Markteffizienzmodell
versagt - Die unerträgliche Sinnlosigkeit des Modellierens
Kapitel 6 Den Kreis durchbrechen 227
Gefangen in einem "Teufelskäfig" - Pragmamorphismus vermeiden
- Die große Finanzkrise und der Verzicht auf Grundsätze
- Sinn und Zweck von Finanzmodellen - Ausgeklügelt trivial
sein - Stehen wir zum Dreck - Vorsicht vor Götzendienst -
Der hippokratische Eid der Modellierer - Wir brauchen freie
Märkte, aber die Märkte brauchen Grundsätze - Alle Jubeljahre
hören die Menschen auf, sich mechanisch zu verhalten