Der Codex Manesse hat eine wechselvolle Geschichte. Entstanden ist die nie vollendete Sammlung mittelhochdeutscher Lyrik im ersten Drittel des 14. Jh.s. in der Nähe von Zürich. Heute lagert die bedeutendste Liederhandschrift des deutschen Mittelalters in den Tresoren der Heidelberger Universitätsbibliothek. Die ganz auf Repräsentation angelegte Handschrift sollte die zuvor nur mündlich überlieferten Lieder der Nachwelt bewahren. 137 ganzseitige Miniaturen zeigen die Minnesänger in idealisierter Form bei höfischen Aktivitäten. Der Heidelberger Altgermanist Lothar Voetz kennt den Codex Manesse wie kein zweiter. Mit diesem wunderbaren Band legt er eine umfassende Beschreibung der Handschrift, ihrer Entstehung, Geschichte und Wirkung vor. Neben anschaulichen Porträts der großen Minnesänger werden auch Übersetzungen und Deutungen ausgewählter Gedichte geboten. Hochwertige Abbildungen zahlreicher Text- und Bildseiten führen die kunstvolle Gestaltung der Schrift und die farbenprächtigen Illustrationen vor Augen. (Verlagstext)
AUS DEM INHALT:
INHALT
DER CODEX MANESSE - ein Buch mit sieben Siegeln?
Ein geheimnisvolles Buch
Entstehung und Geschichte
Typus, Umfang, Aufbau
Vollständigkeit und Repräsentation
Möglichkeiten der Enträtselung
PORTRÄT Kaiser Heinrich
VOM KAISER BIS ZUM BETTELMANN - zu Einrichtung und Anlage der Handschrift
Aufbau von Bildseite und erster Textseite
Der Dichter beim Diktat
Herstellung eines mittelalterlichen Buches
Einrichtung des Codex Manesse
Arbeit der Schreiber
Arbeit der Illuminatoren
Die Schreiber des Codex Manesse
Erscheinungsbild der Strophenblöcke
Erscheinungsbild der Miniaturen
Die Maler des Codex Manesse
Zusammenwirken der Kräfte
Verschiedene Entstehungsstadien
Abfolge der Textsammlungen
Einband und Erhaltungszustand
PORTRÄT Heinrich von Veldeke
ZÜRCHER ANFÄNGE - das Hadlaub-Corpus und das Zürcher Rittergeschlecht der Manesse
Indizien zur Herkunft
Entstehung in Zürich
Die Textsammlung Hadlaubs als Schlüssel
Das Geschlecht der Manesse
Wä vunde man sament so manig lief
Zum sog. Manessekreis
Der Minnesänger Johannes Hadlaub
Hinweise auf Zürcher Schreiber
Hinweise auf Zürcher Illuminatoren
Verlorenes Vergleichsmaterial
Schwierigkeiten bei der Einordnung der Maler
Auf der Suche nach einer Schreiberwerkstatt
Zürich um 1300 und die ere der Manesse
PORTRÄT Johannes Hadlaub
LYRIKHANDSCHRIFTEN DES MITTELALTERS
von den Carmina Burana bis zur Weingartner Liederhandschrift
Die Handschrift der Carmina Burana
Das Naglersche Fragment
Die Budapester Liederhandschrift
Die Weingartner Liederhandschrift
Die Kleine Heidelberger Liederhandschrift
Verhältnis zum Codex Manesse
PORTRÄT Der von Kürenberg
SELTSAME WEGE - Stationen der Geschichte und Erschließung des Codex Manesse
Spurensuche zwischen 1300 und 1596
Im Nachlass des Freiherrn von Hohensax (1596)
Bartholomäus Schobinger und Melchior Goldast
Goldasts ,Hypomnemata' und die ,Bremer Abschrift'
Der St. Galler Prozess
Goldasts Isidor-Edition und die .Paraenetici'
Spurensuche zwischen 1596 und 1607
.Rückkehr' nach Heidelberg (1607)
Von Heidelberg (1607) nach Paris (1657)
Die Drucke von Bodmer und Breitinger
Karl Lachmanns Walther-Edition
PORTRÄT Walther von der Vogelweide
Lachmannschule und ,Des Minnesangs Frühling'
Von der Hagens .Minnesinger'
Rückkehr aus Paris nach Heidelberg (1888)
Transkription, Faksimilierung, Digitalisierung
PORTRÄT Neidhart
ANHANG
Zur Transkription
Zur Betonung und Aussprache im Mittelhochdeutschen
Abbildungsnachweis
Literatur
Verzeichnis der behandelten Liederhandschriften und ihrer Siglen
Verzeichnis der Abbildungen aus dem Codex Manesse