Budapest¿Berlin: Hier verlief eine der vielen ostwestlichen Fluchtlinien des 20. Jahrhunderts. Erst nach 1989 bemerkte man erstaunt die Präsenz der Ungarn in Deutschland, vor allem aber in Berlin, wo große Autoren wie György Konrád, Imre Kertész, Peter Esterházy oder Peter Nadás lebten, wo Terézia Mora und György Dalos heute leben. Dabei reicht die ungarische Präsenz hierzulande viel weiter zurück, oft verbunden mit anderen großen Umbrüchen: 1918, 1933, 1945, 1956. Thomas Sparr erzählt von einer einzigartigen historischen Konstellation, von Gedanken und Werken, vor allem aber von den Leben dahinter. Georg Lukács, Arnold Hauser, Peter Szondi und Ágnes Heller sind zu hören, Ivan Nagel, die Komponisten György Ligeti und Györgi Kurtág ebenso wie die vielen Autoren, die den Weltruf der ungarischen Literatur begründen. Die Donau, das erfahren wir hier, fließt auch durch Berlin. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Budapester Straßen 7
Sommer in Budapest 14
Menschen im Hotel 17
Zwischen Ost und West 20
Momentaufnahmen 27
1918 28
Gründerfigur 32
Die Seele und die Formen 36
Der Sonntagskreis 40
Metaphysikermacht 45
Babylon Budapest 48
Die Seele und die Dinge 59
Der Freischwebende. Karl Mannheim 63
Der Verwaiste. Arnold Hauser 73
»Wissen Sie, ich bin gerne ich.« Edit Gyömröi 80
1944 88
Einmarschmusik. Familie Nagel 90
Der geänderte Name. Familie Szondi 97
»Sie sind da.« 102
Retter. Rezsö Kasztner 107
Das Ende, ein Anfang 111
Dr. Faustus aus Budapest 113
Der geteilte Ideenhimmel 124
1956 iso
Peter - Peter Szondi 134
Staatenlos -jüdisch - homosexuell«. Ivan Nagel 150
»Kein echter Ungar«. György Ligeti 159
»Balkanese«. Lucien Goldmann 164
»Genosse Lukäcs«. Agnes Heller 168
Schnellzug »Hungaria«. Franz Fühmann 173
Reisen nach Berlin 178
Dank 198
Literatur 200