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Das wahre 'Drama des begabten Kindes'

die Tragödie Alice Millers ; wie verdrängte Kriegstraumata in der Familie wirken
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Miller, Martin
Verfasser*innenangabe: Martin Miller
Jahr: 2013
Verlag: Freiburg im Br., Kreuz-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Mit Weltbestsellern wie "Das Drama des begabten Kindes" (1979) wurde Alice Miller (1923-2010) als Kindheitsforscherin berühmt. Ihr Ansatz von der Macht des verdrängten Kindheitstraumas prägte die Selbsterforschung von Generationen. Hier meldet sich nun ihr Sohn Martin Miller, Psychotherapeut und Coach, zu Wort und erzählt erstmals die tragische Lebensgeschichte seiner Mutter, die dem Getto entkam und nach dem Krieg in der Schweiz ein neues Leben begann. Er macht den genialen therapeutischen Ansatz seiner Mutter transparent für das Leben, in dem er wurzelt. Wer war Alice Miller? Warum ließ das Thema Kindheit sie nicht los und warum fiel es ihr so schwer, ihre therapeutischen Einsichten im eigenen Leben, in dem Umgang mit den eigenen Kindern fruchtbar zu machen?
 
 
 
"Martin Miller gelingt es, seine Mutter aus der Perspektive des Sohnes darzustellen, dabei das Leiden und die Fehler zu benennen, und trotzdem wertschätzend zu bleiben. Er rechnet mit seiner Mutter nicht ab. Vielmehr betreibt er eine öffentliche Selbstanalyse, die ihn zu einer Erweiterung und teilweise widersprechenden psychotherapeutischen Auffassung führt (s.o.). Für Miller steht außer Frage, dass gerade die ersten drei Bücher seiner Mutter (Miller 1980,1981,1982) bahnbrechend waren und noch sind. Dass sie selbst nicht in der Lage war, "ihren eigenen Erkenntnissen gemäß zu leben", steht für ihn "auf einem anderen Blatt." (S. 141)
Jedem, den die Theorie Alice Millers beeindruckt hat, der sich mit dem Thema der Gewalt in der Erziehung oder der Schwierigkeit befasst hat, theoretisch Erkanntes in die eigenen Praxis umzusetzen, sei dieses Buch empfohlen. Denn grau ist nicht nur die Theorie, das pädagogische Handeln auch nicht nur schwarz-weiß. Offenbar ermöglicht manchen Menschen das eigene Leiden die tiefsten Einsichten. Die Lektüre des Buches von Martin Miller schwächt die Einsichten seiner Mutter nicht ab. Im Gegenteil wird noch einmal an ihrer eigenen Geschichte deutlich, wie Recht sie damit hatte, dass sich das unbewusst Erlittene in der nächsten Generation wiederholen wird, wenn es verschwiegen und nicht therapeutisch bearbeitet wird (Miller 1981).
Rousseau hatte erkannt, dass er zu praktischer Arbeit weniger in der Lage war, denn zu schriftstellerischer und schrieb: "Statt das notwendige zu tun, will ich es sagen." (Rousseau 1995, S. 24f.). Diese Einsicht bringt die Eingangsfrage nach dem "Scheitern" in eine neue Richtung und führt zu der Frage, ob man die Qualität einer pädagogischen Theorie zulässig an den Fähigkeiten der Umsetzung ihrer Protagonisten messen darf. Ich denke, wenn sie idealistischen Omnipotenzphantasien huldigen wie Rousseaus Theorie (vgl. Oelkers 2001, S. 48), dann muss man es tun. Wenn dagegen die Unfähigkeit selbst thematisiert und reflektiert wird und zudem nachvollziehbare Gründe in traumatischen Kindheits- und Jugenderlebnissen im Hintergrund stehen, dann macht es die Theorie im Gegenteil überzeugender. "
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/ AUS DEM INHALT: / / /
 
 
 
Brief meiner Mutter vom 22. November 1987 9
I. Vorwort 17
II. Das Ende-kein Grab für Alice Miller 27
III. Geerbte Identität-die Jüdin 31
Was meine Mutter erzählte:
Die Schmerzen der Kindheit 31
Was ich herausfand: Alicija Englard
und ihre Familie bis 1939 33
Das wahre Selbst und die subjektive Welt 42
IV. Verleugnetes Trauma-die Überlebende 47
Was meine Mutter erzählte:
"Ich musste mich umbringen." 47
Was ich herausfand: Alice Rostovska -
Überleben in Warschau 1939-1945 51
Uberleben mit dem falschen Selbst 60
V. Erzwungene Liebe-die Ehefrau 65
Gebändigter Hass - die Ehe meiner Eltern 67
Die Liebe und das Stockholmsyndrom 73
VI. Gewählte Fremdheit-die Emigrantin 77
Das neue Leben in der Schweiz 1946-1985 77
Sehnsuchtsort Provence 1985-2010 82
Virtuelle Botschaften aus dem Versteck -
das Internet 83
Von der Unmöglichkeit des Neuanfangs 85
VII. Gefundene Freiheit-die Kindheitsforscherin 87
Meine Mutter als Psychoanalytikerin 1953-1978 88
Der Weg in die Freiheit 98
Das Glück des Schreibens - "Das Drama
des begabten Kindes" 100
Variationen eines Lebensthemas:
Alice Millers Krieg gegen die Eltern 108
VIII. Vererbtes Leid-die Mutter 113
Der stumme Zeuge - meine Kindheit
und Jugend 1950-1972 113
Konrad Stettbachers Jüngerin -
der verfolgte Sohn 1983-1994 120
Brief meiner Mutter vom 28. Mai 1998 129
Der Sohn als Verfolger -
die Macht des Kriegstraumas 133
Das Ende 2009/2010 137
IX. Geprüftes Wissen-die Therapeutin 141
Der Wandel der Zeit seit dem
"Drama des begabten Kindes" 142
Das Wissen um die eigene Biografie 145
Mentalisierung - die Theorie zur Methode
Alice Millers 149
Der wissende Zeuge - die Beziehung
zwischen Therapeut und Klient 154
Was bleibt vom "Drama des begabten Kindes"? 157
Der letzte Brief meiner Mutter
vom 9. April 2010 159
X. Vom Brechen der Schweigemauer -
ein Nachwort von Oliver Schubbe 161
Danksagung 173
 
 
 
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Miller, Martin
Verfasser*innenangabe: Martin Miller
Jahr: 2013
Verlag: Freiburg im Br., Kreuz-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.BP
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ISBN: 978-3-451-61168-1
2. ISBN: 3-451-61168-6
Beschreibung: 175 S. : Ill.
Schlagwörter: Familie, Miller, Alice, Psychisches Trauma, Erlebnisbericht, Familienkonflikt, Sohn, Familien , Psychische Traumatisierung, Psychotrauma, Familie / Konflikt, Familie / Krise, Familienkrise, Konflikt / Familie
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch