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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PL.MU Goll / College 1x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Ihr Leben lang saß sie auf gepackten Koffern. Es scheint, als sei sie ständig auf der Flucht aus der unharmonischen Ehe mit dem Jurastudenten Heinrich Studer, vor den Werbungen Yvan Golfs, aus der Weltenferne der Rilkeschen Dichterklause, schließlich vor den Nazis. So überstürzt ihre Abreise oft auch anmutet – ziellos floh Claire Goll nie. Immer kam sie dort an, wo sie auf prominente Literaten und Maler traf oder wo kunstbesessene junge Leute mit- oder gegeneinander um ganz und gar neue Ausdrucksweisen stritten. Ob Dadaisten, Expressionisten, Surrealisten – Claire Goll erlebte, wie sie sich formierten und Profil gewannen. Es trieb sie, dem Mittelpunkt der Ereignisse nahe zu sein und mitzutun – das vor allem. 1917 schrieb sie flammende Artikel gegen den Krieg, 1918 fuhr sie nach Berlin, um „die Revolution wiederzusehen". Daß sie die letzten Jahre ihres Lebens einsam in Paris verbringen muß, das gehört zu den Dingen, die sie keinem verzeiht. Nicht ohne Selbstgerechtigkeit verfaßt sie fünfundachtzigjährig ihre Autobiographie, die zu einer Chronik des literarischen Lebens in Deutschland und Frankreich wird. Weder Verdienst noch Größe ihrer berühmten Bekannten, Freunde, Geliebten hindern sie, rigoros und scharfzüngig kundzutun, wie sie sie erlebte, welche Eitelkeiten, Schwächen, Fehlbarkeiten sie an ihnen beobachtete... (Verlagstext)